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Sein letzter Burgunder

Sein letzter Burgunder

Titel: Sein letzter Burgunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Grote
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Gastgeber.« Ohne zu zögern berichtete Henry von dem vorausgegangenen Gespräch. Vertrauen war immer eine Sache des Gefühls.
    »Ein Wort nach draußen, hat Heckler gedroht, und ich mache Sie fertig. Er will dann seine Maschinerie in Gang setzen, das ›Clockwork Heckler‹, die Rufmordmaschine. Er hätte gut in Stanley Kubricks Film mitspielen können.«
    »Du hast ihm höllisch auf die Füße getreten.«
    »Er lässt an mir seine Wut über die Rosenattacke und den Mord aus. Alles, was er oder seine P R-Strategen ausbaldowert haben, ist in die Hose gegangen, genau das Gegenteil ist eingetreten. Was ist mit dem Rosenattentäter?«
    »Keine Ahnung, aber wieso erzählst du gerade mir das alles?«
    »Weil du den gleichen Ärger kriegst, wenn deine Bilder erscheinen. Nun sag endlich, was die Polizei wollte. Mir ist das ein Rätsel. Da wird Amber ermordet, gestern steht er noch auf der Bühne, dann haut ihm dieser Irre die Blumen ins Gesicht, das war genau geplant, ich habe ihn gesehen, wie er an der Wand lehnte   …«
    Das hatte Frank auch bemerkt. »Als er auf die Bühne rannte, wusste ich, dass er nicht nur Blumen überreichen wollte. Da hatte ich die Kamera bereits in der Hand. Ich finde es auch merkwürdig, dass so wenig über den Mord bekannt wird. Keiner weiß, wie er umgebracht wurde, nichts verlautet über die Todesursache und wann es geschehen ist, um wie viel Uhr   …«
    Für Henry war der Zeitpunkt klar: »…   als das Licht in der Nacht ausgefallen ist. Du erinnerst dich daran, dass der Hoteldirektor sich dafür entschuldigt hat?«
    »Ich war nicht dabei, das muss gewesen sein, als er bei euch die Ansprache gehalten hat. Antonia hat davon erzählt   … Aber du wolltest wissen, was die Kriminaler mich gefragt haben. Alles, alles wollten sie wissen, woher ich komme, was ich hier mache, wo ich in der fraglichen Zeit war   – als wenn ich das wüsste. Ich sagte, dass ich keine Ahnung von der fraglichen Zeit hätte. Ach   – und ob ich jemals in Großbritannien war, wollte er wissen. Ansonsten bin ich der Einzige mit einem Alibi: Antonia. Wir geben uns gegenseitig eins, sonst hat wohl kaum einer mit jemand anderem im Bett gelegen.«
    »Wer weiß, ob Amber nicht aus der Bar vom Casino eineabgeschleppt hat, du erinnerst dich an die großen Blondinen?«
    »Die sind für die alternden Zaren, die Oligarchen.«
    »Aus dir spricht die Erfahrung mit alternden Italienern. Wir brauchen deine Fotos. Ich erinnere mich, dass neben oder hinter Amber mehrere Frauen am Roulette standen, seine Sekretärin jedenfalls war nicht da, die hat bei der Rosenattacke bereits ihre Nervenattacke gekriegt.«
    Inzwischen hatte Frank den silbernen Aluminiumkoffer mit seinen Kameras aufgeklappt. »Na ja, und dieser Neureuther, der Oberpolizist fragte, ob ich Amber kenne, ob mir was Besonderes aufgefallen ist   – was soll einem auffal len ? Was ist denn was Besonderes? Die wichtigen Details zeigen sich erst im Lauf der Untersuchung. Den Auftritt im Spielcasino habe ich vorsichtshalber nicht erwähnt. Ich halte mich raus, bei derartigen Angelegenheiten stinkt es immer. Sagst du mehr, als sie fragen, dann hängen sie dir was an. Sagst du zu wenig, bohren sie weiter. Man muss so tun, als sei man der Idiot, für den sie alle Leute halten. Außerdem bin ich vorsichtig, mir hat mal jemand den Arm zerschossen.«
    »Ein Polizist?«, fragte Henry entsetzt. Also daher stammte die Behinderung.
    »Nein, ein   … ein Mann   … ein Privatmann   – aber das erzähle lieber ein andermal.«
    Henry starrte ihn an; da steckte mehr dahinter, als er sagte, viel mehr, aber jetzt interessierte ihn etwas anderes. »Wenn der Rosenattentäter zu den Juroren gehört, hat er die Attacke geplant, nachdem er eingeladen wurde und von Ambers Anwesenheit erfahren hatte, oder hat er sich deshalb einladen lassen?«
    »Woher soll ich das wissen?« Frank zuckte entschuldigend mit den Achseln. »Kann man sich denn selbst einladen? Antonia und du, ihr seid eingeladen worden. Irgendwann hat sie mir von Ambers Kommen erzählt.« Er hattejetzt die Kamera in der Hand und schaltete sie ein. »Erinnerst du dich, ob die Einladung zuerst kam und später das Programm mit dem Hinweis auf Ambers Teilnahme, oder stand das gleich in der Einladung?«
    Henry hatte die entsprechenden Mails längst gelöscht. »Ich müsste herausfinden, ob sich jemand nachträglich einladen ließ, das wird sich anhand der Gästeliste klären   …«
    Frank hielt den Gedanken für müßig. »In

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