Sein letzter Fall - Fallet G
geschlossen!«, stellte Stiller fest. »Das ist doch wieder einmal typisch.«
Beate Moerk starrte auf den Anschlag im Fenster.
»Öffnet Montag wieder«, las sie. »Ja, natürlich ist das typisch. Hm.«
»Was machen wir nun?«, wollte Stiller wissen.
Beate Moerk überlegte zwei Sekunden lang.
»Der Besitzer heißt Baagermaas oder so, wenn ich mich recht erinnere. Es ist schließlich nicht gesagt, dass er in Burkina Faso ist, nur weil er Urlaub hat.«
»Burkina Faso?«, fragte Stiller ungläubig.
»Na, dann eben auf Mallorca oder den Malediven«, führte Beate Moerk weiter aus. »Wir suchen ihn im Telefonbuch und rufen ihn an.«
»Okay«, stimmte Stiller zu und wählte die Nummer der Polizeizentrale auf seinem Handy. Eine Minute später hatten sie von Frau Miller die gewünschten Informationen erhalten, die ihnen außerdem mitteilen konnte, dass der Name Maagerbaas lautete und nicht umgekehrt. Stiller tippte die erhaltene Nummer ein und bekam nach eineinhalb Signalen Anschluss.
»Hallo.«
»Erwin Maagerbaas?«
»Ja.«
»Polizei. Sind Sie in der nächsten Viertelstunde noch zu Hause?«
»Was? Äh… ja, ich bin zu Hause. Worum geht es denn?«
»Eine Routinesache. Und die Adresse ist Oostwerdingen Allee 32?«
»Ja… ja, natürlich.«
»Danke, dann sehen wir uns gleich«, bedankte sich Stiller und beendete damit das Gespräch.
Er wächst in seine Uniform hinein, dachte Beate Moerk und schloss die Wagentür auf.
Erwin Maagerbaas sah nicht so aus, als hätte er seinen Urlaub entweder auf Mallorca oder in Burkina Faso verbracht. Eher in einer Mulde draußen im Wald. Sein Gesicht war graubleich, und insgesamt erschien er anämisch, als er sie in seine Wohnung in der Oostwerdingen Allee einließ. Als Erstes nieste er drei Mal und erklärte dann, dass er schon seit ein paar Tagen krank war.
Aber auf dem Weg der Besserung, und er würde auf jeden Fall ein paar Fragen beantworten können. Worum es denn ginge?
Beate Moerk holte das Foto von Verlangen heraus und gab es ihm.
»Erkennen Sie diesen Mann wieder?«, fragte sie. »Wir haben Grund zu der Annahme, dass er in Ihrem Fotoladen gewesen ist.«
Maagerbaas setzte sich eine Hornbrille auf und studierte das Bild gewissenhaft.
»Tja«, sagte er. »Das ist möglich… ich glaube, ich erkenne ihn wieder, aber ganz sicher bin ich mir nicht.«
»Das ist sehr wichtig für uns, müssen Sie wissen«, sagte Stiller.
»Ja, ja. Nun, ich habe viele Kunden. Wann soll das denn gewesen sein? Der Laden war ja seit Mitte August geschlossen.«
»Das wissen wir«, bestätigte Moerk. »Also, dieser Besuch muss auch schon ziemlich lange her sein. Im April.«
»Im April?«, rief Maagerbaas aus und begann zu husten. »Wie soll ich mich denn an einen Kunden erinnern, der vor einem halben Jahr da gewesen ist? Auf jeden Fall ist es keiner meiner Stammkunden, so viel kann ich sagen. Was hat er denn gewollt?«
»Er hat wahrscheinlich einen Film zum Entwickeln abgegeben«, sagte Stiller. »Und ihn wieder abgeholt…«
»Und warum suchen Sie nach ihm?«
Moerk wechselte einen schnellen Blick mit ihrem Kollegen.
»Haben Sie keine Zeitung gelesen?«, fragte sie dann. »Am Montag war die Suchmeldung drin.«
»Im De Journaal?«
»Ja.«
»Ich war ein paar Wochen verreist. Bin erst gestern zurückgekommen.«
»Ich verstehe«, sagte Beate Moerk. »Ja, Sie können uns also nicht sicher sagen, ob diese Person bei Ihnen gewesen ist oder nicht?«
Maagerbaas zuckte mit den Schultern und nieste erneut.
»Nein.«
Stiller räusperte sich.
»Entschuldigung. Aber wenn er tatsächlich im April einen Film abgegeben hat, könnte man das irgendwie überprüfen?«
Maagerbaas nahm seine Brille ab, hauchte sie ein paar Mal an und schob sie dann in ein braunes Etui.
»Ja«, sagte er. »Dann ist es auf jeden Fall im Computer vermerkt, aber…«
»Ausgezeichnet«, sagte Beate Moerk. »Können Sie mit uns kommen, damit wir die Sache untersuchen?«
»Jetzt?«, fragte Maagerbaas etwas unwillig.
»Jetzt sofort«, erklärte Stiller. »Es geht um einen Mord, Herr Baagermaas, haben wir das nicht gesagt?«
»Maagerbaas«, korrigierte Moerk ihn.
Zehn Minuten später standen sie erneut am FotoBlix-Laden in der Hoistraat, dieses Mal aber drinnen. Erwin Maagerbaas schaltete den Computer ein und bat sie, sich hinzusetzen.
»Er ist schon etwas älter«, erklärte er. »Er braucht seine Zeit. Wie hieß er noch?«
Beate Moerk sah ein, dass sie dieses Problem noch nicht berücksichtigt hatte.
»Versuchen
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