Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
Vom Netzwerk:
–, da war ihm kein einziger Wanderer begegnet.
    Nicht ein einziger. So war es nun einmal – auch das.
    »Ich glaube, ich habe da was«, sagte Polizeianwärter Stiller. »Zumindest besteht da eine Möglichkeit.«
    »Ja?«, fragte Beate Moerk.
    »Dieser Willumsen. Hat im Wohnwagen nebenan gewohnt. Er scheint mit Verlangen mehrere Male geredet zu haben.«
    »Gut«, sagte Moerk. »Und über was?«
    »Na, eigentlich nicht über viel, aber Verlangen hat nach einem Fotoladen gefragt.«
    »Nach einem Fotoladen?«
    »Ja.«
    »Verlangen?«
    »Ja. Er hatte eine Kamera dabei, und einen Film voll geknipst, den er offenbar entwickelt haben wollte.«
    »Verlangen hat fotografiert?«
    »Ja.«
    »Und was hat er fotografiert?«
    Stiller zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung. Das hat er Willumsen nicht erzählt. Er wollte nur wissen, wo es in Kaalbringen einen Fotoladen gibt… Aber das kann ja etwas mit G. zu tun haben, und ich habe gedacht, ob man nicht…«
    »Selbstverständlich«, unterbrach ihn Beate Moerk. »Wenn Verlangen von etwas Fotos gemacht hat, liegt es wohl auf der Hand, worum es sich handeln muss. Und, was hat Willumsen ihm gesagt? Hat er Verlangen helfen können?«
    Stiller nickte.
    »Ja. Er hat ihn ans FotoBlix in der Hoistraat verwiesen oder zu dem neuen Laden im Einkaufszentrum. Ich weiß nicht, wie der heißt, das wusste Willumsen auch nicht…«
    »Ist auch gleich«, sagte Beate Moerk. »Overmaar’s irgendwas, glaube ich. Aber Verlangen wollte also zu einem der beiden gehen und dort seinen Film entwickeln lassen?«
    »Ich denke schon«, sagte Stiller. »Willumsen hat es jedenfalls behauptet. Auf jeden Fall ist die Sache es wohl wert, dass wir ihr nachgehen.«
    »Natürlich«, sagte Moerk. »Vielleicht erkennen sie ihn ja wieder. Nur schade, dass es heutzutage mit dem Entwickeln so maschinell vor sich geht… es wäre doch was, wenn wir herauskriegen könnten, was Verlangen da geknipst hat.«
    »Unweigerlich«, stimmte Stiller ihr zu. »Wollen wir das gleich erledigen, oder…?«
    »Gleich«, entschied Beate Moerk.
    »Da gibt es eine Sache, die ich nicht verstehe«, sagte Inspektor Rooth.
    »Ach ja?«, meinte Münster.
    »Das mit dem Beweis. Dass Verlangen eine Art von Beweis gegen G. gefunden haben soll. Wie bitte schön soll das gehen?«
    »Red weiter«, forderte Münster ihn auf.
    »Ich meine, es ist ja möglich, dass er G. aus reinem Zufall über den Weg gelaufen ist. Wie gesagt, reiner Zufall. Und ich könnte auch akzeptieren, dass er ihn daraufhin verfolgt hat… oder ihn in irgendeiner Weise überprüft hat, er muss ja etwas sonderbar gewesen sein, dieser Verlangen. Aber wie ist es möglich, dass er etwas erfahren haben soll, was mit einem fünfzehn Jahre alten Mord zu tun hat? Das kapiere ich nicht.«
    Münster dachte ein paar Sekunden lang nach.
    »Ich auch nicht«, gab er dann zu.
    »Glaubst du, Verlangen hat mit ihm geredet?«, fuhr Rooth fort. »Wenn wir annehmen, dass er das getan hat, dann kann Hennan ja dies oder das gesagt haben… sich in irgendeiner Weise verplappert haben, worauf Verlangen etwas kapiert hat. So kann es gewesen sein. Aber warum sollte Hennan sich gegenüber einem Typen wie Verlangen verraten, wenn er es vor so langer Zeit geschafft hat, Polizeiverhöre und eine Gerichtsverhandlung zu überstehen? Das ist doch vollkommen unbegreiflich.«
    »Ich weiß«, nickte Münster. »Darüber habe ich auch schon nachgedacht. G. ist ja freigesprochen worden. Es gibt eigentlich keinen Grund, sich für ihn zu interessieren, nur weil man ihn zufällig sieht. Es ist nicht verboten, das Land zu verlassen und ein paar Tage im Ausland zu bleiben.«
    »Verlangen war offensichtlich besessen von ihm«, sagte Rooth.
    »Sicher. Auf jeden Fall hast du Recht, was diese Frage betrifft. Wie konnte Verlangen über etwas stolpern, das er einen Beweis nennt? Das ist verdammt merkwürdig.«
    »Vielleicht hat nur er selbst es als solchen angesehen«, schlug Rooth vor. »Dass er was in Händen hat, meine ich. Eine fixe Idee oder so?«
    »Und warum hat man ihm dann in den Kopf geschossen? Wenn es nichts Ernstes war?«
    »Du sagst es«, stimmte Rooth zu. »Es kann also nicht nur Einbildung gewesen sein. Wie gesagt, ich verstehe das alles nicht.«
    »Wir werden schon dahinter kommen«, sagte Münster optimistisch. »Hier ist die Gerckstraat. Welche Nummer war es?«
    Rooth schaute in sein Notizbuch.
    »Dreizehn«, sagte er. »Was hältst du davon?«
    »Bedeutet bestimmt den Durchbruch«, sagte Münster. »Er ist

Weitere Kostenlose Bücher