Sein mit Leib und Seele - Band 03
musst dir nicht die Schuld geben.“
„Ich möchte aber nicht mit Ihnen zusammen sein. Und es ist nicht mein Schuldgefühl, das mich davon abhält, sondern meine Liebe zu ihr. Ich habe nie aufgehört, Alice zu lieben. Sie bedeuten mir nichts und das wird sich auch nie ändern.“
Jetzt hat er den Bogen überspannt. Ich kann meine Tränen nicht länger zurückhalten. Ich muss gehen. Ich habe alles versucht. Ich habe ihm mein Herz auf einem Silbertablett serviert. Es ist aus. Ich räume das Feld.
„Gut, dann ist jetzt wenigstens alles geklärt. Ich reise ab. Ich packe meine Koffer und Sie werden nie wieder ein Wort von mir hören.“
Und um meinem Abgang einen besonderen Nachdruck zu verleihen, knalle ich die Tür hinter mir zu und werfe mich weinend auf mein Bett.
9. Der Aufbruch
Wie lange kann man eigentlich ohne Pause weinen? Wie lange liege ich bereits schluchzend auf diesem Bett? Und dennoch will ich nicht, dass es aufhört. Zumindest nicht sofort. Solange ich weine, weiß ich, dass ich noch am Leben bin und dass dieses unsichtbare Band zwischen uns weiterhin besteht. Ich bin immer noch verliebt. Ich stehe erst wieder auf, wenn er aus meinen Gedanken verschwunden ist. Ich werde meine Koffer packen, ihm seine Schlüssel zurückgeben und abreisen. Aber ich bin noch nicht bereit. Vor meinem inneren Auge sehe ich, wie wir uns küssen und lieben und das Gefühl der Lust vermischt sich mit meinen Tränen der Trauer. Ich will all das nicht vergessen, nicht sofort. Ich habe Lust, zu schreien, und vergrabe mein Gesicht in meinem Kissen.
Und plötzlich klopft es leise an meiner Tür.
„Emma. Emma, ich bin es. Öffnen Sie mir. Öffne. Bitte.“
Nein. Ich habe heute schon genug gelitten. Ich werde nicht öffnen. Aber er hat die Schlüssel und einige Minuten später höre ich, wie er lautlos mein Zimmer betritt. Ich spüre, dass er vor meinem Bett steht und mich traurig ansieht. Er weiß nicht, was er tun soll. Sanft flüstert er meinen Namen. Schließlich setzt er sich und streichelt mit seiner Hand über meine Haare, als ob er mich beruhigen möchte. Aber das ist mir völlig egal, denn ich will mich nicht beruhigen. Dann legt er sich hinter mich. Das Bett ist winzig, er nimmt mich fest in seine Arme und vergräbt seinen Kopf in meinen Haaren. Er flüstert immerfort meinen Namen. Ich spüre seinen Körper an meinem und trotz meines Zustandes steigt in mir eine quälende Lust auf. Und ich weiß, dass auch er sich nach mir sehnt. Nur nicht bewegen, damit er nichts davon merkt. Seine Hände, die er zärtlich auf meinen Bauch gelegt hat, strahlen eine unglaubliche Wärme aus, die sich in meinem gesamten Körper auszubreiten scheint. Meine Brustwarzen werden steif. In meinem Bauch entfacht ein Feuer. Doch er wird von all dem nichts wissen. Seine leisen Worte sind verstummt und er beginnt, liebevoll meinen Hals zu küssen. Das ist teuflisch. Ich vergrabe mein Gesicht tiefer in meinem Kissen, um der Versuchung zu widerstehen, ihn zu küssen. Er nimmt mich fester in seine Arme und ich spüre zwischen meinen Schenkeln, wie erregt er ist. Ich bewege mich nicht. Das Spiel soll nicht wieder von vorne beginnen, denn ich will all das nicht mehr. Er schiebt eine seiner Hände unter mein T-Shirt und streichelt über mein bebendes Dekolleté. Ich darf das nicht zulassen, denn ich spüre, wie ich mich ihm immer mehr hingebe.
„Nein!“ Mit einem Ruck setze ich mich auf und enthülle mein tränenüberströmtes Gesicht.
„Es ist vorbei, Charles. Du hast mich mehr als deutlich wissen lassen, was du fühlst. Ich will das nicht mehr.“
Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und küsst die Tränen fort.
„Verzeih mir Emma. Das wollte ich nicht. Du hast recht. Ich brauche dich.“
„Aber ich will nicht, dass du mich brauchst. Ich will, dass du mich liebst. Wie du sie einst geliebt hast …“
„Ich werde dich niemals so lieben, wie ich sie geliebt habe. Ich weiß nicht einmal, ob ich sie überhaupt jemals geliebt habe … Lass uns nicht mehr darüber sprechen. Aber geh nicht und bleib bei mir.“
Wir sitzen beide aufrecht auf meinem Bett. Langsam zieht er mich aus. Zuerst mein T-Shirt, dann meinen BH. Ich schiebe sein Hemd über seinen Kopf. Immer noch hält er mein Gesicht in seinen Händen, dann presst er seinen Mund auf meinen und seine Zunge trifft in einem atemraubenden Tanz auf meine. Unsere Hände suchen sich, verschlingen sich ineinander und erkunden schließlich den Körper des jeweils anderen. Meine Finger wollen
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