Sein Schmerz - Extrem (German Edition)
einem Arzt unterschrieben.
»Ich lasse mich jede Woche testen. Ich hab viele Stammkunden und einige von ihnen sind ziemlich wohlhabend. Ein paar sind sogar richtig berühmt und alle sind verheiratet. Sie mit irgendeinem Virus zu ihren Frauen nach Hause zu schicken, wäre schlecht fürs Geschäft.
»Ein echter Profi, was? Na schön, hier ist Ihr Geld. Und jetzt gehen und tun Sie, was immer zur Hölle Sie auch tun.«
Edward reichte Sophia eine Handvoll Bargeld und wandte sich dann angewidert ab. Nun konnte er nicht mehr von sich sagen, dass er noch nie eine Prostituierte angeheuert hatte. Und da er nicht allzu viel über das Leben wusste, das seine Frau geführt hatte, bevor sie sich kennengelernt hatten, konnte er auch nicht mit absoluter Aufrichtigkeit sagen, dass er noch nie mit einer Prostituierten geschlafen hatte.
Melanie stand im Wohnzimmer, die Hände unter ihrem Doppelkinn gefaltet, als würde sie beten, und sah zu, wie der seltsame kleine Mönch eine Prostituierte durch den Flur in das Zimmer ihres minderjährigen Sohnes führte. Als sich die Zimmertür öffnete, hörte sie ihn dort drinnen qualvoll stöhnen. Sie wollte zu ihm rennen, aber der Yogi warf ihr einen warnenden Blick zu, bevor er die Tür langsam wieder schloss. Als sie sich wieder daran erinnerte, was sie an diesem Nachmittag beinahe getan hätte, hielt Melanie es für das Beste, den kleinen Mann nicht zu erzürnen. Edward wäre am Boden zerstört gewesen, wenn er von ihren Eskapaden erfahren hätte. Trotzdem wünschte sie sich verzweifelt, zu wissen, was in dem Zimmer vor sich ging.
»Bitte sprechen Sie nicht. Er ist noch immer nicht daran gewöhnt, andere Stimmen als meine zu hören, und Ihre könnte ihm Schmerzen bereiten. Aber Sie können sich jetzt ausziehen. Ich wäre untröstlich, wenn Sie Ihr hübsches Kostüm beschmutzen würden.«
Als sich die Augen der Prostituierten schließlich an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, zuckte sie entsetzt zurück.
»Oh, mein Gott!«
Jason war ein Häuflein Elend. Er hatte sich erneut übergeben und Blut tropfte aus seiner Nase über das Gesicht und den Hals auf die Brust. Der Kontrast zwischen seiner geisterhaft blassen Haut und der vergossenen dunkelroten Flüssigkeit ließ ihn noch vampirartiger wirken als gewöhnlich. Er zitterte, krampfte sich zusammen und krümmte sich in Embryostellung auf dem Boden, während ihm der Schweiß aus sämtlichen Poren trat. Als er die fremde Stimme der Frau hörte, stieß er eine neuerliche Flut von Schreien aus. Er riss die Augen auf, fixierte sie und schien sie um Erlösung anzuflehen.
»Was zur Hölle ist denn mit ihm los?« Sophia wich bis an die Wand zurück und versuchte, nach dem Türknauf zu greifen, um zu fliehen. Der Yogi packte sie an der Hand und riss sie von der Wand weg.
»Er hat Entzugserscheinungen. Er wird es überstehen. Ziehen Sie sich einfach aus und helfen Sie mir, ihn hochzuheben und zur Dusche zu tragen. Und sprechen Sie leise. Sprechen Sie am besten gar nicht, wenn Sie es vermeiden können.«
»Ich hab schon Leute gesehen, die einen Heroinentzug durchgemacht haben, aber ich hab noch nie jemand so leiden sehen! Mein Gott! Er sieht aus, als stirbt er.«
»Er ist ein Sonderfall. Also, bitte, ich brauche Ihre Hilfe. Nehmen Sie seinen anderen Arm. Er wird schreien, aber ignorieren Sie ihn einfach. Ich kann ihn nicht ohne Hilfe hochheben. Seien Sie einfach nur sehr, sehr sanft.«
Nachdem sie sich ausgezogen hatten, damit sie Jasons Haut nicht mit ihrer Kleidung reizten, hoben sie ihn auf die Beine und stabilisierten ihn so weit, dass sie mit ihm ins Badezimmer gehen konnten. Sobald das Wasser ihn traf, begann Jason zu heulen. Der Yogi hatte sich große Mühe gegeben, um das Wasser so genau wie möglich auf 37 Grad einzustellen, aber es war unmöglich,
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