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Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Titel: Sein Schmerz - Extrem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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brach über Ed­ward her­ein, als er das Massa­ker im Zim­mer sei­nes Soh­nes be­trach­te­te. Zu­nächst staun­te er vor al­lem dar­über, dass die Frau trotz all der Schmer­zen, all des Blu­tes und der Tat­sa­che, dass ihr Mund nur noch eine lip­pen­lo­se Rui­ne war, über­haupt noch spre­chen konn­te. Dann wur­de ihm be­wusst, dass sie sich die See­le aus dem Leib brüll­te und es Ja­son nicht die ge­rings­ten Schmer­zen zu be­rei­ten schi­en. Und dann sah er end­lich das ei­gent­li­che Wun­der: Ja­son um­arm­te sei­ne Mut­ter.
    Ed­ward starr­te vol­ler Ver­blüf­fung auf sei­nen Sohn hin­un­ter, während der Jun­ge sei­nen Blick hob und ihn mit Trä­nen in den Au­gen an­schau­te. Er hat­te sei­nen Jun­gen schon oft wei­nen se­hen, aber die­se Trä­nen wa­ren an­ders. Es dau­er­te eine Wei­le, bis Ed­ward be­wusst wur­de, was so un­ge­wöhn­lich dar­an war … aber dann traf es ihn wie ein Schlag und hät­te ihn bei­na­he auf die Knie ge­zwun­gen: Es wa­ren Freu­den­trä­nen. So­weit Ed­ward wuss­te, war Ja­son zum al­ler­ers­ten Mal glück­lich.
    »Ich lie­be dich, Papa.«
    Ed­ward knie­te sich ne­ben sei­ne Fa­mi­lie auf den Bo­den, und auch ihm lie­fen Trä­nen über die Wan­gen und tropf­ten in sei­nen Mund, der sich zu ei­nem brei­ten Lächeln öff­ne­te. Er schlang sei­ne Arme um Me­la­nie und Ja­son und wein­te, während er sie ganz fest an sich drück­te. Die Hure brüll­te noch im­mer.
    »Ihr seid to­tal durch­ge­knallt! Man muss euch alle ein­sper­ren! Die­ser Jun­ge ist ein Mons­ter! Schaut euch an, was er mit mei­nem Ge­sicht ge­macht hat!«
    »Du darfst nicht zu­las­sen, dass sie die Po­li­zei ruft, Ed­ward. Wir ha­ben ge­ra­de erst un­se­ren Sohn zu­rück­be­kom­men und sie wer­den ihn uns wie­der weg­neh­men.« Me­la­nie blick­te Ed­ward tief in die Au­gen, so als ver­su­che sie, ihn dazu zu brin­gen, jene Stär­ke wie­der­zu­fin­den, die er in sich ge­habt hat­te, als sie ihn ge­hei­ra­tet hat­te – be­vor Ja­sons tra­gi­sche Ge­burt ihn zer­stört hat­te.
    »Mach dir kei­ne Sor­gen, Me­la­nie. Nie­mand wird uns Ja­son weg­neh­men.« Sei­ne Stim­me klang ei­sern. Es mach­te Me­la­nie stolz. Ihr Mann war wie­der zu­rück.
    Er küss­te sei­nen Sohn auf die Stirn und stand auf, um sich um die Pros­ti­tu­ier­te zu küm­mern. So­phia er­kann­te die Ab­sicht in sei­nen Au­gen, noch be­vor sich sei­ne Hän­de um ihre Keh­le schlos­sen. Sie wehr­te sich, bis ihre Sau­er­stoff­zu­fuhr ab­brach, was nicht sehr lan­ge dau­er­te. Schon bald glitt sie im­mer tiefer in die Be­wusst­lo­sig­keit, während ihre Luft­röh­re von Ed­wards Hän­den zer­quetscht wur­de. Be­vor sie da­hin­schwand, glaub­te sie, je­man­den Flöte spie­len zu hören. Ed­ward hör­te es auch. Sie alle hör­ten es. Ed­ward konn­te bei­na­he vor sich se­hen, wie Ar­jun­da lächel­te. Es war das­sel­be Grin­sen, das nun auch Ja­sons Ge­sicht ents­tell­te: der Aus­druck von et­was nicht ganz Ge­sun­dem, nicht ganz Mensch­li­chem.
    Die Hure zu töten, war leicht ge­we­sen, ihre Lei­che zu ent­sor­gen hin­ge­gen ein har­tes Stück Ar­beit. Glück­li­cher­wei­se konn­te Ed­ward auf die Hil­fe sei­ner Fa­mi­lie zählen. Me­la­nie und Ja­son säg­ten den Kopf und die Glied­maßen in der Ba­de­wan­ne ab, während Ed­ward sie in Plas­tik ver­pack­te und in ei­nem Müll­sack ins Auto hin­austrug.
    Über­ra­schen­der­wei­se emp­fand Ed­ward für das, was er ge­tan hat­te, kei­ner­lei Schuld. Er ver­spür­te so­gar einen An­flug von Stolz, als er da­bei zu­sah, wie sein Sohn die Spei­se­röh­re der Frau zer­hack­te und ver­such­te, ihre Hals­wir­bel zu durch­tren­nen, um ih­ren Kopf lö­sen zu kön­nen. Blut spritzte auf sein Ge­sicht und be­deck­te die Arme bis zu den Ell­bo­gen, während er sich ab­müh­te. Der Aus­druck der Ent­schlos­sen­heit in sei­nen Au­gen war et­was völ­lig Neu­es. Bis­her hat­te Ja­son im­mer wie ein Op­fer aus­ge­se­hen. Jetzt sah er bei­na­he macht­voll aus. Das Ein­zi­ge, was Ed­ward an der gan­zen Sa­che stör­te, war die Erek­ti­on, die noch im­mer zwi­schen den Bei­nen sei­nes Soh­nes pul­sier­te – und das Grin­sen, das sich wei­ger­te, aus sei­nem

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