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Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Titel: Sein Schmerz - Extrem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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müs­sen, mei­nen Hin­tern zu ver­kau­fen.«
    »Nein. Tu das nicht. Wir wer­den eine Lö­sung fin­den.«
    »Wer­den wir das? Ich glaub das näm­lich nicht. Ich glaub das wirk­lich nicht.«
    In die­ser Nacht lieb­ten sie sich nicht. Ja­son lag auf dem Bett, starr­te an die Decke und sah zu, wie die Schat­ten im­mer län­ger wur­den und über die Wän­de kro­chen, während der Mond von ei­ner Sei­te des Him­mels zur an­de­ren wan­der­te. Ka­tie stöhn­te und wim­mer­te im Schlaf. Ja­son woll­te sei­ne Arme um sie le­gen und sie trös­ten, aber in letzter Zeit schi­en sie kei­nen Wert mehr auf sei­nen Trost zu le­gen. Als sie zu schnar­chen be­gann, klet­ter­te er aus dem Bett und hol­te den Va­ku­um­sack aus dem Schrank. Er kroch hin­ein und leg­te sich auf dem Bo­den schla­fen. In die­ser Nacht träum­te er von sei­ner Mut­ter und sei­nem Va­ter. Es war das ers­te Mal, dass er an sie dach­te, seit er Ka­tie ge­trof­fen hat­te. Er frag­te sich, wo sein Va­ter nun sein moch­te.
    Ed­ward ver­ließ das Po­li­zei­re­vier und fuhr di­rekt ins Lei­chen­schau­haus. In­zwi­schen wa­ren sie dar­an ge­wöhnt, ihn dort zu se­hen. Es war die­sel­be Pil­ger­fahrt, die er je­den Abend un­ter­nahm, seit er Me­la­nies Lei­che ent­deckt hat­te und sein Sohn ver­schwun­den war. Vom Lei­chen­schau­haus fuhr er wei­ter zur Not­auf­nah­me des Sun­ri­se Hos­pi­tal und dann den Strip ent­lang.
    Es fiel Ed­ward schwer, zu glau­ben, dass ein Jun­ge, der kei­nen ein­zi­gen Schritt ohne Schmer­zen ge­hen konn­te, in ei­ner Stadt wie Las Ve­gas ein­fach so ver­schwand. Es war aus­ge­schlos­sen, dass der Jun­ge über­lebt hat­te. Und trotz­dem gab es seit fast ei­nem Mo­nat kei­nen ein­zi­gen Hin­weis auf ihn. Ed­ward hat­te sich so­gar ein paar­mal mit dem Yogi in Ver­bin­dung ge­setzt, um sich zu er­kun­di­gen, ob Ja­son sich an ihn ge­wandt hat­te, aber Ar­jun­da hat­te ihm ver­si­chert, dass dies nicht der Fall war.
    Ed­ward park­te vor dem Lei­chen­schau­haus und stieg aus dem Wa­gen. Bier­fla­schen knall­ten auf den Bo­den und zer­schmet­ter­ten, als er sei­ne Au­to­tür öff­ne­te. Tau­melnd ging er über den Park­platz in die kal­te, ste­ri­le Lei­chen­hal­le. Er schlurf­te den Kor­ri­dor hin­un­ter und steu­er­te an der Re­zep­ti­on vor­bei di­rekt in die große Kühl­hal­le, in der die un­i­den­ti­fi­zier­ten Lei­chen auf­be­wahrt wur­den.
    »Sir? Sir? Oh, Sie schon wie­der. Ich hab Ih­nen doch schon mehr­fach er­klärt, dass Sie nicht ein­fach hier nach hin­ten ge­hen kön­nen. Wenn Ihr Jun­ge auf­taucht, ru­fen wir Sie an.«
    »Las­sen Sie mich doch we­nigs­tens mal nach­se­hen. Sie er­ken­nen ihn viel­leicht nicht. Ich er­ken­ne ihn, ganz egal, was mit ihm pas­siert ist.«
    »Er ist nicht hier! Und jetzt ge­hen Sie, be­vor ich die Po­li­zei ru­fen muss.«
    Ed­ward dreh­te sich um und schwank­te wie­der zur Tür hin­aus auf den Park­platz. Er wank­te hef­tig und wäre bei­na­he ge­stürzt, als er nach der Au­to­tür griff und sich hin­ter das Steu­er fal­len ließ. Er öff­ne­te ein neu­es Hei­ne­ken, nahm einen aus­gie­bi­gen Schluck und fuhr in Rich­tung Not­auf­nah­me da­von.
    Er wuss­te, dass sein Sohn ir­gend­wo da drau­ßen war und Qua­len litt. Er wür­de ihn fin­den und tun, was schon vor lan­ger Zeit hät­te ge­tan wer­den müs­sen.
    Die Son­ne war be­reits auf­ge­gan­gen, als Ka­tie von der Ar­beit nach Hau­se kam. Ja­son be­merk­te die blau­en Flecken so­fort. Auf ei­ner Sei­te ih­res Ge­sichts war ein deut­li­cher Faust­ab­druck zu er­ken­nen und ihr Hals war an den Stel­len, an de­nen sich zwei Hän­de um ihre Keh­le ge­schlun­gen hat­ten, schwarz und blau.
    »Was ist mit dir pas­siert?«
    »Mach dir kei­ne Sor­gen um mich. Aber wir ha­ben das Geld für die Mie­te. Sei ein­fach dank­bar da­für. Mir geht’s gut.« Ka­tie setzte sich auf die Bett­kan­te und be­gann zu wei­nen.
    »Wer hat dir das an­ge­tan? Wer hat dir weh­ge­tan?«
    »Ich weiß sei­nen Na­men nicht, ver­flucht. Er war nur ir­gend so ein Typ. Sie sind alle nur ir­gend­wel­che na­men­lo­sen Ty­pen.«
    »Was für Ty­pen?«
    »Die Ty­pen, de­nen ich einen bla­se, um die Mie­te zu be­zah­len. Jetzt zufrie­den? Ich gehe seit dem

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