Sein Schmerz - Extrem (German Edition)
Charakteristika der »Gothic«-Lebensweise entwickelt. Sie musste zwar zugeben, dass sie eine Schwäche für Vampire besaß, aber sie hatte diese Irren, die Serienkillern Liebesbriefe ins Gefängnis schrieben, noch nie verstanden – obwohl Jasons Geschichte sie ebenso erregte wie erschreckte. Es war genauso wie mit den Experimenten, die sie gemeinsam begonnen hatten.
Seit dem Moment, in dem Jason ihr von seiner Krankheit und davon erzählt hatte, wie er sie überwinden konnte, hatte Katie sich nichts sehnlicher gewünscht, als die Grenzen seiner Fähigkeiten auszuloten. Sie war außerdem neugierig, herauszufinden, ob sie es ebenfalls konnte: den Schmerz in Lust verwandeln. Sie nahm an, dass es genauso war wie mit den Piercings. Sie hatte den stechenden Schmerz jedes Mal genossen, wenn sich ein neues Schmuckstück durch ihr Fleisch gebohrt hatte, besonders an ihren Brustwarzen und ihrer Klitoris. Sie war zugegebenermaßen süchtig nach Tattoos und trug rund ein Dutzend davon am Körper und sobald sie das Geld dafür hatte, sollten weitere folgen. Aber die ständige Folter, die Jason zu erleben schien, war schlicht unvorstellbar für sie. Also hatte sie begonnen, sie auszutesten.
Nach der Geschichte, die er ihr erzählt hatte, musste sie verrückt gewesen sein, das zu tun, aber sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er jemanden umbrachte. Er erschien ihr so zerbrechlich. Davon abgesehen hatte er gesagt, dass er ihr niemals wehtun würde, und sie vertraute ihm. Er schien einer Täuschung nicht fähig zu sein. Er war wahrhaft unschuldig. Also hatte sie in einem Krankenhaus ein Skalpell mitgehen lassen und es in ihr Motelzimmer gebracht.
»Oberflächliche Schnitte, okay? Schneid nicht zu tief rein. Wir können uns keinen Besuch im Krankenhaus leisten.«
»Bist du sicher?«
»Du hast gesagt, dass du mir nicht wehtust, richtig?«
»Das werde ich nicht. Versprochen.«
»Dann leg los.«
Sie war nackt und Jason hielt das Skalpell über ihrer Brust. Seine Hand zitterte.
»Konzentrier dich nur auf den Schmerz. Versuch nicht, ihn zu ignorieren oder auszublenden. Versuche, ihn zu erforschen. Ich weiß, dass das abgedroschen klingt, aber du musst eins werden mit dem Messer oder besser gesagt: akzeptieren, dass du eins mit ihm bist, dass es ein Teil von dir ist. Die Klinge, der Plastikgriff, meine Hand, mein Arm, mein ganzer Körper, dieses Zimmer, alles ist ein Teil von dir. Deshalb musst du anerkennen, dass das, was du empfindest, harmlos ist. Weil nichts, was ein Teil von dir ist, dir wehtun kann. Aber zuerst musst du diese Empfindung einfangen und verstehen. Erst dann können wir versuchen, sie in Freude zu verwandeln.«
»Okay, ich versuch’s.«
»Es ist zu spät, es nur zu versuchen. Du musst es tun, sonst wird es dir wehtun.«
Katie holte tief Luft, als Jason begann, langsam durch ihre Brustwarze zu schneiden.
»Spür den Schmerz, Katie. Versteck dich nicht davor. Fühle ihn. Fang ihn ein. Definiere ihn. Gib ihm eine Gestalt, eine Form.«
»Oh, mein Gott! Das ist so irre.«
»Hast du ihn? Hast du den Schmerz gefunden?«
»Ich … ich glaube schon.«
»Dann gib ihm eine Form. Verwandle ihn in etwas Schönes. Mach, dass er sich gut anfühlt.«
Katie war schockiert, als ihr Orgasmus mit gefühlten 1000 Volt durch ihren Körper jagte. Sie wurde von gewaltigen Zuckungen erfasst und zappelte auf dem Bett hin und her wie eine auf dem Rücken liegende Kakerlake.
»Oh, Shit! Verdammt! Ich kann nicht glauben, dass ich grade gekommen bin. Passiert dir das auch?«
»Manchmal.« Jason blickte verlegen zur Seite.
Katie setzte sich auf und nahm ihm das Skalpell aus der Hand. Blut tropfte aus dem gespaltenen Nippel über ihren Oberkörper. Sie fing es mit einem Finger auf und hielt ihn hoch, damit Jason es kosten konnte. Er öffnete seinen Mund,
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