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Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Titel: Sein Schmerz - Extrem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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sie öff­ne­te sich selbst­stän­dig mit ei­nem Knar­ren.
    »Ja­son? Bist du da? Ich bin’s.«
    »Ar­jun­da? Kom­men Sie rein. Ich möch­te Ih­nen et­was zei­gen.«
    Die Ja­lou­si­en wa­ren her­un­ter­ge­las­sen, wie der Yogi es er­war­tet hat­te. Ja­son hat­te au­ßer­dem eine wei­te­re Vor­sichts­maß­nah­me ge­trof­fen und sie mit Müll­beu­teln be­klebt. Das ein­zi­ge Licht fiel durch die Tür her­ein, in der der Yogi stand.
    »Schlie­ßen Sie die Tür, bit­te.«
    Die Luft im Zim­mer war schwer und feucht und von ei­nem über­wäl­ti­gen­den Ver­we­sungs­ge­stank er­füllt.
    »Ja­son, geht es dir gut? Wer ist da drin bei dir? Und was ist das für ein furcht­ba­rer Ge­stank?«
    Der Yogi be­fürch­te­te das Schlimms­te. Er schloss die Tür und trat zu Ja­son hin­über, der auf dem Bett saß und je­man­den in sei­nen Ar­men wieg­te, der in Decken gehüllt war.
    »Set­zen Sie sich zu mir. Ich habe ein paar Fra­gen an Sie.«
    »Wer ist das?«
    »Ich stel­le die Fra­gen!«, kreisch­te Ja­son. Er schwitzte hef­tig, und in sei­nen blut­un­ter­lau­fe­nen Au­gen stan­den Trä­nen.
    »Okay. Okay, Ja­son. Dann frag mich.«
    »Warum ha­ben Sie mir nicht ge­sagt, wie sie sein wür­de? Die­se Welt, in die Sie und Mama mich un­be­dingt hin­aus­schicken woll­ten. Warum ha­ben Sie es mir nicht ge­sagt?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst. Ich habe dir ge­sagt, dass es eine Wei­le dau­ern wird, bis du dich an all die neu­en Ein­drücke ge­wöhnt hast. Was ge­nau meinst du denn?«
    »Den Schmerz! Sie, Mama und Papa, ihr alle woll­tet, dass ich mei­ne Krank­heit be­wäl­ti­ge, da­mit ich ein nor­ma­ler Mensch sein soll und lie­ben und ge­liebt wer­den kann, da­mit ich in die Welt hin­aus­zie­hen und das Le­ben er­fah­ren kann. Sie ha­ben mir ge­sagt, dass das, was ich fühle, nicht nor­mal ist, und dass die Welt vol­ler Freu­de und Schön­heit ist. Sie ha­ben ge­lo­gen! Ihr alle! Glück ist eine Il­lu­si­on. Nur der Schmerz ist real. Freu­de ist nur ein kur­z­es In­ter­vall zwi­schen zwei Pha­sen des Kum­mers, und sie macht ihn nur umso schlim­mer und ein­dring­li­cher. Wür­de ich kein Glück ken­nen, könn­te ich mit die­ser Fol­ter le­ben. Wenn die­ser Kum­mer dau­er­haft wäre, so wie mein Schmerz, dann könn­te ich es viel­leicht auch. Aber das Glück ver­hin­dert, dass man sich dar­an ge­wöhnt. Es gibt dir falsche Hoff­nung, da­mit es dich zer­stören kann, wenn der Schmerz zu­rück­kehrt. Sie hät­ten mich ein­fach in Ruhe las­sen sol­len in mei­nem Zim­mer. Sie hät­ten mich töten sol­len!«
    »Ja­son. Es ist okay. Die­ser Kum­mer ist das­sel­be wie der kör­per­li­che Schmerz. Du kannst ihn ge­nau­so be­wäl­ti­gen.« Der Yogi war näher an Ja­son her­an­ge­tre­ten und ver­such­te, bes­ser zu er­ken­nen, was er in die Decken ge­wickelt hielt. Der fau­li­ge, bei­ßen­de Ge­stank wur­de im­mer stär­ker, je wei­ter er sich ihm näher­te. Er war schwin­del­er­re­gend. Der Ma­gen des Yo­gis schlug Pur­zel­bäu­me.
    »Nein, das kann ich nicht. Ich hab’s ver­sucht. Glau­ben Sie nicht, ich hät­te es nicht ver­sucht, ver­dammt! Aber das ist so viel schlim­mer. Ich wür­de lie­ber Fol­ter er­lei­den, als zuzu­se­hen, wie die Men­schen, die ich lie­be, von mir ge­hen. Mich hat noch nie je­mand ver­stan­den.«
    Der Yogi be­merk­te das Blut, das Ja­sons Arme und Brust be­deck­te.
    »Oh, mein Gott, Ja­son. Was hast du ge­tan?«
    »Ich hab Mama um­ge­bracht, und jetzt hab ich auch noch Ka­tie ge­tötet. Sie hat mich an­ge­schri­en. Sie hat mich nicht mehr ge­liebt. Es hat so weh­ge­tan, was sie ge­sagt hat. Es hat so schreck­lich weh­ge­tan. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich muss­te sie um­brin­gen.«
    Ja­son zog die Decke zu­rück und ent­hüll­te Ka­ties an­ge­schwol­le­nes Ge­sicht. Die Hit­ze im Zim­mer hat­te den Ver­we­sungs­pro­zess be­schleu­nigt; ihr Kör­per war von den Ga­sen ganz auf­ge­dun­sen. Ihre Haut war grün, vio­lett und blau ver­färbt, wie bei ei­ner ent­zün­de­ten Wun­de. Ihre star­ren Au­gen wa­ren weit auf­ge­ris­sen und mit ei­ner mil­chi­gen Flüs­sig­keit überzogen.
    »Was hast du ge­tan, Ja­son?«
    »Sie ha­ben das ge­tan! Es ist Ihre Schuld!«
    Ja­son hob das Skal­pell und der Yogi starr­te

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