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Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Sein Schmerz - Extrem (German Edition)

Titel: Sein Schmerz - Extrem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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reg­los dar­auf.
    »Was willst du jetzt tun, Ja­son? Willst du mich um­brin­gen, weil ich dir ge­zeigt habe, was Glück be­deu­tet? Ist es das? Glaubst du, ich hät­te dir un­recht ge­tan, weil ich dich nicht in die­sem win­zi­gen Zim­mer ver­rot­ten ließ, in dem du nichts als Schmer­zen ge­spürt hast? Da­für kann ich mich nicht ent­schul­di­gen, Ja­son.«
    »Aber hier­von ha­ben Sie mir nichts ge­sagt!«
    Er schob die Decke von sei­nem Schoß und die Lei­che des Mäd­chens schlug mit ei­nem dump­fen Po­chen auf dem Bo­den auf und zer­fiel in ihre Ein­zel­tei­le. Ihr Kör­per war ver­stüm­melt und in meh­re­re Tei­le zer­hackt wor­den. Der Yogi blick­te auf das klei­ne Skal­pell in Ja­sons Hand und ver­such­te, sich vor­zus­tel­len, wie lan­ge es ge­dau­ert ha­ben muss­te, sie mit ei­ner so klei­nen Klin­ge zu zer­tei­len. Al­lein die Mus­keln und Seh­nen zu durch­tren­nen muss­te ein har­tes Stück Ar­beit ge­we­sen sein, aber auch durch all die Bän­der und den Knor­pel zu schnei­den, um ihre Glie­der zu ent­fer­nen, hat­te ganz ge­wiss eine klei­ne Ewig­keit ge­dau­ert. Dies war mehr als das Ver­bre­chen aus Lei­den­schaft, das Ja­son be­schrie­ben hat­te. Es war nicht nur ein mo­men­ta­ner Ver­lust der Ver­nunft, aus­ge­löst von mäch­ti­gen Emo­tio­nen. Um dies tun zu kön­nen, muss­te Ja­son es ge­nos­sen ha­ben. Ar­jun­da blick­te in Ja­sons Au­gen, und zum ers­ten Mal sah er den Wahn­sinn, der wahr­schein­lich seit je­her dar­in ge­lau­ert hat­te. Wie hät­te ein Jun­ge auch sein gan­zes Le­ben lang lei­den und nicht dem Wahn­sinn ver­fal­len kön­nen? Der Yogi er­kann­te nun, dass dies un­mög­lich war.
    »Ja­son …« Aber Ar­jun­da fiel nichts ein, was er hät­te sa­gen kön­nen.
    Dann öff­ne­te sich knar­rend die Zim­mer­tür. Son­nen­licht flu­te­te den Raum und blen­de­te sie bei­de.
    »Geh von ihm weg, Ja­son.«
    Ja­son und Ar­jun­da dreh­ten sich zu der Sil­hou­et­te um, die sich im Tür­rah­men ab­zeich­ne­te. Es war Ed­ward. Er stand da, das Ge­wehr in bei­den Hän­den, und be­trach­te­te das Blut­bad, das sich über das gan­ze Zim­mer er­goss. Sein Aus­druck zeig­te die­sel­be Mi­schung aus Ent­schlos­sen­heit und Nie­der­ge­schla­gen­heit, die per­ma­nent in sei­ne Züge ge­ritzt zu sein schi­en. Er wirk­te, als sei er in den Wo­chen, seit der Yogi ihn zu­letzt ge­se­hen hat­te, um wei­te­re zehn Jah­re ge­al­tert.
    »Papa?«
    »Es tut mir leid, mein Sohn. Es tut mir leid, dass ich nicht stark ge­nug war, das hier schon viel früher zu tun.« Er hob das Ge­wehr auf Schulter­höhe und rich­te­te es auf Ja­sons Kopf. Dann ging er ein paar Schrit­te nach vor­ne und press­te es ge­gen die Schlä­fe sei­nes Soh­nes.
    »Dan­ke, Papa. Ich hab ge­hofft, dass du mich fin­dest. Ich lie­be dich.«
    »Ich lie­be dich auch, mein Sohn.«
    Der Schmerz schi­en Ed­wards Bauch zu zer­rei­ßen, als das Skal­pell tief in sei­ne Ein­ge­wei­de schnitt. Blut und Gal­le quol­len aus der Wun­de, als Ja­son ihn bei le­ben­di­gem Leib se­zier­te und sei­ne Ge­där­me bis zu sei­nem Brust­korb auf­schlitzte. Ja­son pack­te den Ge­wehr­lauf und riss ihn von sei­nem Kopf weg, kurz be­vor der Schuss sich lös­te. Er traf Ar­jun­da di­rekt in die Brust. Sei­ne Or­ga­ne spritzten ge­gen die Wän­de des Mo­tel­zim­mers.
    Das Ge­wehr fiel schep­pernd zu Bo­den, ohne einen wei­te­ren Schuss ab­zu­feu­ern.
    »Warum, mein Sohn?«
    »Du hast mich 17 Jah­re lang je­den Tag lei­den se­hen. Hast du dich je ge­fragt, wie das für mich war? Du hast mich da­mals nicht ge­tötet, weil du Mama nicht auf­re­gen woll­test. Also hast du mich lei­den las­sen. Ich will, dass du weißt, wie sich das an­ge­fühlt hat.«
    Die Bauch­wun­de war töd­lich, aber sie brach­te Ed­ward nicht so­fort um. Er hat­te noch Stun­den vor sich, in de­nen er jede Qual spüren konn­te, die Ja­son sich für ihn aus­dach­te, be­vor er starb.
    Ed­ward schau­te hin­auf in die Au­gen sei­nes Soh­nes, während Ja­son das Skal­pell aus dem Bauch sei­nes Va­ters zog und be­gann, ihm das Ge­sicht ab­zuschnei­den. Es lag nichts Ra­tio­na­les oder Mensch­li­ches in den Au­gen, die ihn an­starr­ten. Er hat­te nie ver­stan­den, wie es der Jun­ge

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