Sein Schmerz - Extrem (German Edition)
reglos darauf.
»Was willst du jetzt tun, Jason? Willst du mich umbringen, weil ich dir gezeigt habe, was Glück bedeutet? Ist es das? Glaubst du, ich hätte dir unrecht getan, weil ich dich nicht in diesem winzigen Zimmer verrotten ließ, in dem du nichts als Schmerzen gespürt hast? Dafür kann ich mich nicht entschuldigen, Jason.«
»Aber hiervon haben Sie mir nichts gesagt!«
Er schob die Decke von seinem Schoß und die Leiche des Mädchens schlug mit einem dumpfen Pochen auf dem Boden auf und zerfiel in ihre Einzelteile. Ihr Körper war verstümmelt und in mehrere Teile zerhackt worden. Der Yogi blickte auf das kleine Skalpell in Jasons Hand und versuchte, sich vorzustellen, wie lange es gedauert haben musste, sie mit einer so kleinen Klinge zu zerteilen. Allein die Muskeln und Sehnen zu durchtrennen musste ein hartes Stück Arbeit gewesen sein, aber auch durch all die Bänder und den Knorpel zu schneiden, um ihre Glieder zu entfernen, hatte ganz gewiss eine kleine Ewigkeit gedauert. Dies war mehr als das Verbrechen aus Leidenschaft, das Jason beschrieben hatte. Es war nicht nur ein momentaner Verlust der Vernunft, ausgelöst von mächtigen Emotionen. Um dies tun zu können, musste Jason es genossen haben. Arjunda blickte in Jasons Augen, und zum ersten Mal sah er den Wahnsinn, der wahrscheinlich seit jeher darin gelauert hatte. Wie hätte ein Junge auch sein ganzes Leben lang leiden und nicht dem Wahnsinn verfallen können? Der Yogi erkannte nun, dass dies unmöglich war.
»Jason …« Aber Arjunda fiel nichts ein, was er hätte sagen können.
Dann öffnete sich knarrend die Zimmertür. Sonnenlicht flutete den Raum und blendete sie beide.
»Geh von ihm weg, Jason.«
Jason und Arjunda drehten sich zu der Silhouette um, die sich im Türrahmen abzeichnete. Es war Edward. Er stand da, das Gewehr in beiden Händen, und betrachtete das Blutbad, das sich über das ganze Zimmer ergoss. Sein Ausdruck zeigte dieselbe Mischung aus Entschlossenheit und Niedergeschlagenheit, die permanent in seine Züge geritzt zu sein schien. Er wirkte, als sei er in den Wochen, seit der Yogi ihn zuletzt gesehen hatte, um weitere zehn Jahre gealtert.
»Papa?«
»Es tut mir leid, mein Sohn. Es tut mir leid, dass ich nicht stark genug war, das hier schon viel früher zu tun.« Er hob das Gewehr auf Schulterhöhe und richtete es auf Jasons Kopf. Dann ging er ein paar Schritte nach vorne und presste es gegen die Schläfe seines Sohnes.
»Danke, Papa. Ich hab gehofft, dass du mich findest. Ich liebe dich.«
»Ich liebe dich auch, mein Sohn.«
Der Schmerz schien Edwards Bauch zu zerreißen, als das Skalpell tief in seine Eingeweide schnitt. Blut und Galle quollen aus der Wunde, als Jason ihn bei lebendigem Leib sezierte und seine Gedärme bis zu seinem Brustkorb aufschlitzte. Jason packte den Gewehrlauf und riss ihn von seinem Kopf weg, kurz bevor der Schuss sich löste. Er traf Arjunda direkt in die Brust. Seine Organe spritzten gegen die Wände des Motelzimmers.
Das Gewehr fiel scheppernd zu Boden, ohne einen weiteren Schuss abzufeuern.
»Warum, mein Sohn?«
»Du hast mich 17 Jahre lang jeden Tag leiden sehen. Hast du dich je gefragt, wie das für mich war? Du hast mich damals nicht getötet, weil du Mama nicht aufregen wolltest. Also hast du mich leiden lassen. Ich will, dass du weißt, wie sich das angefühlt hat.«
Die Bauchwunde war tödlich, aber sie brachte Edward nicht sofort um. Er hatte noch Stunden vor sich, in denen er jede Qual spüren konnte, die Jason sich für ihn ausdachte, bevor er starb.
Edward schaute hinauf in die Augen seines Sohnes, während Jason das Skalpell aus dem Bauch seines Vaters zog und begann, ihm das Gesicht abzuschneiden. Es lag nichts Rationales oder Menschliches in den Augen, die ihn anstarrten. Er hatte nie verstanden, wie es der Junge
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