Sein Wille geschehe (German Edition)
.«
Nur mühsam gelang es Lena, ihre Enttäuschung über seine Zurückweisung zu unterdrücken. Dennoch stand sie sich gehorsam auf und verl ieß mit weichen Knien und rasendem Puls das Bad. Um ihren Mund spielte ein Lächeln. Sie musste verrückt sein, sic h derart demütigen zu lassen. Jamie hatte sie bedroht, benutzt und schließlich gnadenlos von sich gestoßen. Niemals zuvor war sie von einem Mann derart schlecht behandelt worden. Und noch nie in ihrem Leben hatte sie dabei eine solch tiefe seelische Befriedigung empfun den. Mit butterweichen Knien wankte sie zurück in ihr Zimmer.
16
Eine halbe Stunde später saß Lena f risch geföhnt in Jeans und Pullover in der Küche und nagte an einem mit Butter bestri chenem Toast herum. Noch eine weitere halbe Stunde, bis sie endlich wieder zu Jamie gehen durfte. Sie seufzte leise. Dreißig Minuten, die ihr wie eine Ewigkeit erschienen.
»Tee?« Henry hielt ihr eine bauchige Kanne ent gegen. Lena nickte schweigend. Der junge Butler goss ihr eine Tasse voll ein, stellte die Kanne beiseite und nahm dann Mieder und Bluse zur Hand. » Wie, zum Teuf el, hast du es geschafft, das innerhalb von zwei Stunden derart zu zerstückeln ?«
Lena hob abwehrend die Hände. » Ich habe damit nicht das Geringste zu tun. Das ist Jamies Werk. Er hat es einfach zerschnitten .«
In Henrys Gesicht spiegelte sich Ungläubigkeit. » Hat er ver langt, dass du es wieder nähst ?«
» Nein. Jedenfalls hat er nichts dergleichen gesagt. Nur, dass mei n Äußeres se inem Wunsch zu entsprechen hat .« Sie seufzte er neut. » Wie auch immer ich dem nachkommen soll, wenn er zu vor seine Launen daran auslässt.«
»Ich habe dich gewarnt«, sagte Henry mitleidlos. » Und dabei hat er noch nicht einmal richtig angefangen, dir seine dunkle Seite zu zei gen.« Er gab Lena die rui nierte Kleidung zurück. » Es wird dir nichts anderes übrig bleiben, als es in diesem Zustand anzu ziehen .« Mit einer fahrigen Bewegung wischte er ein paar Krümel vom Tisch. » Hat er zufällig er wähnt, dass ich mitkommen soll ?«
» Nein « , antwortete Lena wahrheitsgemäß und wurde das Gefühl nicht los, dass es den jungen Butler von Neid zerfraß. Sie spülte ihren Toast mit dem restliche n Tee hinunter und erhob sich. » Ich glaube, ich sollte mich besser etwas sputen. Ich habe heute schon zu viele Fehler ge macht .« Sie lächelte verunsichert, da sie sich keinerlei Vorstellung davon machen ko nnte, wie Jamie es ahnden würde.
Die Bluse wie auch das Mieder notdürftig mit ein paar Sicherheitsnadeln geschlossen, betrat Lena um Punkt elf Uhr das Arbeits zimmer. Jamie führte ein Telefonat und winkte sie daher nur beiläufig herein. Seine Füße lagen wie üblich übereinander geschlagen auf dem Schreibtisch. Ein silberner Laptop von Umfang eines Modejournals stand aufgeklappt neben ihm. Ohne seinem Gespräch die nötige Aufmerksamkeit zu entziehen, begann er , Lena eingehend zu mustern. D ie Finger seiner freien Hand spielten dabei unabläs sig mit einem schwarzen Füllfederhalter. Nach einer Weile verabschiedete er sich von seinem Gesprächspartne r und legte sein Handy beiseite. Er warf einen kurzen Blick auf den Monitor sein es Laptop s und schickte sich erst dann an, Lena Aufmerksamkeit zu schenken . Sichtlich u nzufrieden begutachtete er ihre notdürftig ge flickte Kleidung.
» Ich werde Henry sagen, dass er dir etwas Neues besorgt. Hast du gefrüh stückt?«
»Ja, Herr.«
»Gut.« Er schwang seine Beine von der Schreibtischplatte und ging hinüber zu der raumhohen Fensterfront. Lena folgte Jamie mit den Augen, schlug den Blick jedoch rasch nieder, als er sich zu ihr umdrehte.
» Henry hat dich also mit den wichtigsten Regeln vertraut ge macht« , stellte er fest, ohne eine Antwort abzuwarten. » Es werden noch etliche andere hinzukommen, di e du sehr genau befolgen wirst.« Er sah kurz zu Lena hinüber, um sich zu vergewissern, dass sie ihm auch zu hörte. » Im Augenblick absolvierst du eine, sagen wir mal, Pro bezeit bei mir«, fuhr er fort. » Sobald mich die Qualität deines Verhaltens überzeugt, darfst du mir auch weiterhin dienen .« Lena wagte nicht zu fr agen, was geschehen würde, wenn sie seinen Ansprüchen nicht genügte. » Wie Henry dir vielleicht schon aus eigener Erfahrung erzählt hat, bin ich keiner dieser Freizeit-Tops. Wenn ich mich dazu entschließe, einen Sklaven in meine Obhut zu nehmen, bedeutet das eine TPE-Existenz.« Er warf e inen prüfenden Blick auf Lena.
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