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Sein Wille geschehe (German Edition)

Sein Wille geschehe (German Edition)

Titel: Sein Wille geschehe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shona Black
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Tablett für einen Moment an die Wand und klopfte mit der freien Hand an Jamies Tür.
      »Komm rein« , tönte es von drinnen.
      Lenas Hände wurden vor Aufregung feucht, und für den Bruchteil einer Sekunde dachte sie daran, das Spiel zu beenden, bevor es tatsächlich begann. Doch dann drückte sie entschlossen die Klinke zu seinem Schlafzimmer herunter und trat ein. In Gedanken zählte sie immer wieder die Regeln auf, die Henry ihr mit auf den Weg gegeben hatte, und hoffte inständig, dass sie keine davon vergessen würde. Entgegen ihrer guten Vorsätze schweifte ihr Blick neugierig durch den Raum.
      Sämtliche Wände waren weiß gestrichen. Lediglich die Fläche hinter Jamies Bett bestand aus rauem Stein. In einer der Ecken, die den Fenstern zugewandt waren, stand ein archaischer Stuhl mit gekreuzten Beinen und einer straff gespannten Sitzfläche aus Le der. Eine riesige alte Truhe aus dunklem Holz mit verschlungenen Schnitzereien, hatte ihren Platz am Fußende des Bettes ge funden. M it seinen stabilen , ebenholzfarbenen Pfosten, die über zwei Meter in die Höhe ragten, schien es der Ära trutziger Burgen entsprungen. Rechts und links davon ragten eiserne Halterungen nebst Fackeln in den Raum. An der Steinwand zwischen den Bettpfosten hingen zwei gekreuzte Degen mit filigran ineinander verschlungenen Griffen sowie ein Wappenschild, auf dem eine Hand zu sehen war, die einen Dolch hielt.
    Lenas Augenmerk wechselte zu Jamie. D ie Decke locker über die Beine gelegt, saß er aufrecht und mit nack tem Oberkörper auf seinem Bett und beobachtete sie aufmerksam.
    Verdammt , durchfuhr es sie, n icht ansehen! Du soll te st ihn doch nicht ansehen! Schuldbewusst senkte sie ihren Kopf und wollte sich für ihren Fehler entschuldigen, erinnerte sich aber gerade noch rechtzeitig an die nächste Regel, die besagte, dass sie nur nach eindeutiger Aufforderung sprechen durfte. Also hielt sie Jamie wortlos das Tablett entge gen. Er machte jedoch keinerlei Anstalten, es ihr abzuneh men. Im Gegen teil. Scheinbar u nempfänglich für ihre Bereitwilligkeit, ihn zu bedienen, g riff er nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher an. Lena war rat los .
    »Was ist mit dir?« , richtete er in diesem Moment schroff das Wort an sie , als habe er ihre Gedanken gelesen. » Hattest du nicht vor, mir Frühstück zu servie ren ?« Verwirrt nickte Lena und hielt es ihm ein weiteres Mal entgegen. Jamie seufzte. » Offenbar müssen wir ganz klein anfangen. Na, das kann ja heiter werden !« Sein Blick wanderte geringschätz ig über ihre schlanke Gestalt. » Du wirst das Tablett festhalten, bis ich fertig bin, verstanden ?« Wieder nickte Lena stumm . »Dann k nie dich neben das Bett und tu, was ich gesagt habe . «
    Aufgewühlt , aber ungemein erleichtert, endlich etwas tun zu dürfen, folgte Lena Jamies Anweisung . Wäh rend er aß, fiel ihr Blick auf einen dicken , in die Wand getriebenen Eisenring. Unmittelbar daran war e ine schmied e eiserne Kette befestigt worden, a n deren Ende sich ein stabiler Karabinerhaken befand . Mit pochendem Herzen fragte Lena sich, bei welcher Gelegenheit Jamie diese Vorrichtung wohl zukünftig nut zen würde. Unruhig sah sie auf Jamies sich nur langsam leerenden Teller. Allmählich wurde das Tablett in ihren Händen bleischwer. Ihre Arme begannen zu zittern und rasch zu erlahmen, da sie es nicht gewohnt war, ihre Muskeln derart lange in ein und derselben Position halten zu müssen.
    »Was ist mit dir, Sklavin? Fängst du schon an zu schwächeln?«, höhnte Jami e.
    Lena stemmte das Tablett ein paar Zentimeter nach oben. Der Geruch von frisch getoastetem Brot und knusprig gebratenem Speck drang in ihre Nase, woraufhin ihr Magen unwillig zu knurren begann.
    Jamie schaute süffisant lächelnd auf sie herab . »Hast du Hunger ?« Sich verbissen an die Regeln haltend, deutete Lena schweigend ein Nicken an . » Ich höre nichts , Sklavin« , forderte er sie nun mit etwas mehr Nachdruck zum Sprechen auf.
    »Ja, Herr« , flüsterte sie und schwankte zwischen Scham und Erregung.
    »Lauter!«
    »Ja, Herr«, wiederholte Lena gehemmt.
    » Sobald ich meine Mahlzeit beendet und mich angezogen habe, darfs t du ebenfalls frühstücken gehen« , sagte er eine Spur
    freundlicher als zuvor und sah sie erwartungsvoll an.
    »Danke, Herr« , beeilte sie sich hastig zu erwidern. Sämtliche Regeln schwirrten ihr wild im Kopf umher, und sie hatte Zweifel, ob sie jemals lernen würde, sich daran zu halten.
    Endlich schien Jamie

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