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Seitensprung ins Glück

Titel: Seitensprung ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary E Mitchell
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ich, dass das an mir liegt und nicht an den Yankees. »Gefällt dir mein Outfit?«, frage ich schüchtern.
    »Herrje, Roseanna«, sagt er.
    »Du kannst mich doch Rosie nennen«, erwidere ich und lasse mich neben ihn gleiten. »Schließlich bin ich deine Frau .«
    Teddy springt auf und vergräbt die Hände in den Taschen seiner zweihundert Dollar teuren Jeans. Ich hätte nicht erwähnen sollen, dass wir verheiratet sind. Er schwitzt leicht. Er sieht aus, als hätte er ein schlechtes Gewissen. Weil er meine beste Freundin mit seiner Frau betrügt. Aus meiner zurückgelehnten Position strecke ich die Hand aus und streiche langsam über sein Hosenbein. »Schscht«, sage ich. »Ist ja gut, Teddy. Du bist wieder zu Hause. Entspann dich. Was sollte falsch daran sein, wieder zu Hause zu sein?«
    Es kommt mir vor, als überzeuge mein Dekolleté ihn mehr als meine Worte. Sein Blick scheint daran festzukleben. Möglich, dass er mich gar nicht gehört hat. Doch er setzt sich wieder, den Blick fest auf meine Brüste gerichtet. Er seufzt wie ein Gefangener, dem Handschellen angelegt werden. Seht her, ihr armseligen Körbchengröße-A-Trägerinnen, geht es mir durch den Kopf, und ich bin stolz darauf, dass Teddy auf einhundert Prozent Fleisch starrt, kein Silikon, kein Implantat. Vielleicht sogar einhundertfünfzig Prozent Fleisch, wenn man danach geht, wie er die Augen aufreißt. Seht her, ihr dürren Ingas dieser Welt .
    Männer sind ja so einfach gestrickt. Füttere sie. Pass auf sie auf. Kaum sehen sie einen tiefen Ausschnitt, schon dackeln sie einem hinterher wie Pfadfinder. Ich durchforste mein Gedächtnis auf der Suche nach demjenigen dieser Punkte, den ich vernachlässigt habe. Welcher Mangel hat Teddy zum Gehen veranlasst?
    Aber das ist jetzt nicht wichtig. Er steht ja ganz unter meinem Bann. Dem Bann der roten Dessous. Ich gehe zum Angriff über, schwinge mich auf seinen Schoß, suche seinen Mund und küsse ihn entschlossen. Er weicht nicht zurück. Ich drücke meinen Busen an seine Brust, schiebe meine Zunge in seinen Mund und ziehe ihm gleichzeitig (und etwas grob) das Hemd aus.
    »Rosie«, keucht er. »Rosie. Ich habe doch eine Beziehung.«
    »Allerdings«, hauche ich ihm ins Ohr. »Und die nennt sich Ehe.«
    »Nein, eine andere Beziehung«, sagt er und versteift sich.
    »Man hat keine anderen Beziehungen, wenn man verheiratet ist«, widerspreche ich ihm und ziehe an seinem Gürtel.
    »Und was soll falsch daran sein, mit seiner eigenen Frau zu schlafen?«
    »Also gut«, sagt er und entspannt sich ein bisschen, »wenn es dir so viel bedeutet, Rosie.«
    »Das tut es«, versichere ich ihm. »Und ob.«
    Nie zuvor haben wir es mit einer johlenden Menge im Hintergrund gemacht. Doch es scheint, als würde parallel zu unseren Aktivitäten ein Double Play der Yankees stattfinden. Das Resultat ist surreal, aber großartig. Es ist wie in den alten Zeiten mit Teddy. Einmal mehr werde ich von seinen Berührungen und seinem Geruch eingehüllt, von seinem Atem und dem Kratzen seiner Bartstoppeln. Es ist wunderbar. Nur ein bisschen kurz. Zu kurz, um genau zu sein.
    Viel zu kurz. Schon ist Teddy wieder auf den Beinen, zieht die Designerjeans hoch und knöpft sie auf dem Weg ins Badezimmer zu. Er bleibt lange dort drin. Lange genug, damit ich mir in meinem zwickenden String und dem aufgehakten BH blöd vorkomme. Schweren Herzens erhebe ich mich von dem malvenfarbenen Sofa. Im Schlafzimmer schlüpfe ich in einen Bademantel. Ich höre, wie im Bad der Wasserhahn aufgedreht wird. Ich stehe draußen vor der Tür und horche auf das Plätschern des Wassers, und ich merke, wie die Emotionen in mir ebenfalls wie Dampf aufsteigen. Er ist viel zu schnell aufgestanden. Und jetzt versteckt er sich im Bad, um alle Spuren von mir abzuwaschen.
    Unfreiwillig kommen mir wieder diese dummen Tränen. Ich wische sie fort, atme tief durch und gehe zurück zum Sofa. Als Teddy endlich wieder aus dem Bad auftaucht, ist er makellos zurechtgemacht. Das Haar gekämmt. Die Hände wieder in den Taschen seiner Jeans. »Setz dich doch noch ein bisschen«, sage ich und versuche, nicht zu flehend zu klingen. Doch Teddy schüttelt nur entschlossen den Kopf.
    »Ich denke, es ist besser, wenn ich ein andermal wegen des Fernsehers komme«, sagt er. »Und dann würde ich auch gern meinen lederbezogenen Schreibtischstuhl mitnehmen.«
    »Können wir denn nicht noch einmal darüber reden, Teddy?«
    Seine Züge werden ein bisschen weicher, dann sieht er weg. »Ich hab’s dir

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