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Seitensprung ins Glück

Titel: Seitensprung ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary E Mitchell
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Truck von der Größe einer Ranch einen Berghang hinauf. Ich suche nach der Fernbedienung und zappe. Anwälte. Cops. Ärzte. Noch mehr Cops. Und dann endlich, o ja, Gott hat mich erhört, endlich höre ich das Brüllen einer Zuschauermenge und sehe ins Gesicht eines Baseballspielers, der auf dem Spielfeld steht, den Schläger schwingt und in den Dreck spuckt. Und auch noch ein spuckender Yankee!
    Ja!, rufe ich in den leeren Raum und springe auf und ab, wobei mich der Tanga konstant an einer verborgenen Stelle kneift. Teddys Yankees auf seinem riesigen Fernseher! Ich ziehe den Tanga raus, doch er schnellt sofort wieder zurück. Egal. Ich sehe zu, wie die Sonne hinter meinem Fenster am Horizont versinkt, wodurch das bläuliche Licht des Fernsehers stärker wird und samtige Schatten sich im Zimmer ausbreiten. Ich stelle den Fernseher leiser und rolle mich auf dem Sofa zusammen.
    Dann höre ich das Geräusch, auf das ich den ganzen Tag gewartet habe. Das Klimpern der Schlüssel. Der Türknauf. Das leise Schleifen der Tür. Ich sehe über die Sofalehne nach hinten, und da ist er. Sein wunderbares Gesicht mit dem dunklen Teint, die breiten Schultern und der aufgesperrte Mund. Teddy. Ich habe es geschafft, dass er nach Hause kommt, unterstützt von meinem Tanga, meinem Spitzen-BH und seinem geliebten Breitbildfernseher. Mein Mann ist hier, um seinen Fernseher und vielleicht, möglich wär’s, auch mich zurückzufordern, sollte es ihm wirklich, wirklich leid tun. Ich erhebe mich vom Sofa, um ihn zu begrüßen. Lass uns spielen!

6
Querschläger
    »Du meine Güte!«, entfährt es Teddy.
    Was er als Nächstes sagt, ist mir sehr wichtig. Was denkt er wirklich, während er auf seine à la Miss Piggy dahingegossene Frau in ihren Dessous starrt? Als ich verstohlen an mir herunterblicke, nehme ich erfreut die üppige Rundung meiner Hüften und die geschwungenen Konturen meines Körpers zur Kenntnis, von den Schultern über die Waden bis zu den Zehen. Als ich wieder zu Teddy blicke, sehe ich, dass sein Mund aufsteht wie der Eingang zu einer kleinen Höhle und dass seine Augen so groß und befremdet blicken wie die von Eleanor. Er könnte Eleanor sein, die einen heruntergefallenen roten Lappen anstarrt.
    Ich hoffe, das ist nicht der Fall.
    »Die Yankees spielen gerade«, äußere ich verheißungsvoll, denn plötzlich fühle ich mich zuversichtlich und selbstsicher, obwohl der Tanga immer noch zwickt. Egal, ob ich nun wirklich scharf aussehe oder nicht, diese Dessous erfüllen ihren Zweck. Ich habe die Situation unter Kontrolle. Teddy hat noch nicht einmal zum Bildschirm gesehen.
    »Erinnerst du dich, wie du sie mir gekauft hast? Zu unserem ersten Hochzeitstag?« Ich fahre mit der Hand über einen der spitzenbesetzten Bügel.
    »Du meine Güte«, sagt Teddy erneut.
    Ich erhebe mich und gehe genau wie Chelsea Hannigan in der Zahnarztpraxis auf ihn zu. Ich fühle mich noch erotischer als Chelsea Hannigan. Da kommen mehr Kurven auf Teddy zu als bei Chelsea und Inga zusammen. Chelsea ist eine kantige Gummipuppe, Inga ist dürr. Ich dagegen bin ganz Rundung und Üppigkeit. Und das ist gut. Ich sehe es daran, wie Teddys Schlüssel zu Boden fallen, daran, wie schlaff seine geöffneten Hände herabbaumeln.
    »Die Yankees spielen«, sage ich noch einmal.
    »Gegen wen denn?«, fragt er leicht verängstigt.
    Verdammt. Ich habe ganz vergessen, dass diese Mannschaften nicht nur einfach auf dem Spielfeld herumstehen und nach den eigenen Mitspielern spucken. »Warum setzt du dich nicht und siehst selber?«, gurre ich, greife vorsichtig nach seiner Hand und ziehe ihn sanft Richtung Sofa.
    Er folgt brav, und ich schiebe eines der malvenfarbenen Sofakissen zur Seite, um Platz zu schaffen. Ich spüre Teddys Blick auf meinem Allerwertesten, als ich mich vorbeuge, um alles zu ordnen. Ich weiß nicht, warum ich mir dabei wie eine Schlampe vorkomme. Dieser Mann ist schließlich mit mir verheiratet. Theoretisch kennt er jeden Zentimeter meines Körpers. Den ich allerdings zuvor nie in einen Stringtanga gezwängt habe. Was so ein Höschen doch ausmacht. Allmählich schwant mir, warum so viele Frauen das Leid auf sich nehmen und diese Dinger überall tragen – im Supermarkt genau wie beim Sport oder einem Augenarzttermin. Man weiß schließlich nie, wann sich die Gelegenheit bietet, alles andere auszuziehen, und es ist gut, vorbereitet zu sein.
    Ich richte mich wieder auf und drücke Teddy sanft aufs Sofa. Sein Blick ist verschwommen, und inzwischen wette

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