Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben

Kartoffel. Punkt. Alles andere lässt jeden Vortrag wie einen Exorzismus wirken.
    Aber wo wir gerade von Essen und Außerirdischen reden: Dann und wann gibt es immer wieder mal schöne Überraschungen, die kleinen Brüller, die einen so kalt von der Seite erwischen.
    In einer Pause stand ich mal backstage am Lebensmittel-Phantasialand, als man mir ein Blatt Papier zusteckte. Ob ich das mal lesen und bewerten könnte.
    Es war ein Text. Der Autor hieß Fredo. Fredo ist zehn. Ich las ihn, und fand das Ding so lustig, dass ich es nach der Pause live vortrug. Und die kleine Geschichte über den angemessenen verbalen Umgang mit extraterrestrischen Invasoren kam so gut an, dass Sie sie hier nachlesen können. Das linierte Original liegt gut verwahrt in einer Schublade. Als Geheimwaffe.
    Was ich sagen will: Weiter so, Fredo.
    Und vor dem Auftritt keine Nudeln.

15. 12. 2011
Von FREDO
Das allergrößte
Weihnachtsplätzchen
Hallo, ich heiße Ziggy und ich wohne in London.
Ich erzähle euch jetzt eine verrückte Geschichte.
Es war kurz vor Weihnachten und meine Mutter backte gerade Plätzchen.
Da KNALLTE es auf einmal unglaublich laut in der Küche.
Ich rannte schnell hin, um zu sehen, was das war!
Und da lag ein riiiiiiiesiges Plätzchen, in dem sich gerade eine Luke öffnete und ein grünes Wesen mit Fühlern am Kopf ausstieg! Erst blickte es mich stolz an, dann sagte es: »Didli Fidli, Dum Schum Rum.«
Ich glaube, das einzige, was ich damals zu diesem UFO-Fahrer sagen konnte war:
»Selber.«

Und hier haben Sie Platz, eine Geschichte aufzuschreiben, die IHR Kind erzählt hat. Wenn Sie das Buch zu einer meiner Lesungen mitbringen, trage ich sie vor. Versprochen.