Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
leichter verdaulich zu sein.
Nahrung, die das Qi stärkt, besteht aus frischen, lebendigen Zutaten. Aroma und Geschmack eines Nahrungsmittels sind Ausdruck seines Qi. Einfach ausgedrückt: Speisen, die gut schmecken und riechen, tun auch gut. Aus diesem Grund sollte frisches Obst und Gemüse nicht so lange gekocht werden, bis es nur noch Brei ist. Am besten ist es, Obst und Gemüse der Saison, das in der näheren Umgebung angebaut wurde, kurz zu garen und sofort nach der Zubereitung zu verzehren.
Das Qi der Mahlzeiten und ihrer Zutaten wird stark von den Produktions- und Zubereitungsbedingungen beeinflusst. Biolebensmittel sind erheblich vitaler als chemisch behandelte, und traditionelle Sorten sind gehaltvoller als moderne Hybridsorten oder gentechnisch veränderte Erzeugnisse. Die Zubereitung der Nahrung ist ein spielerischer Energietanz zwischen Koch und Zutaten. Wir alle kennen das wohlige Sättigungsgefühl von Nahrung, die reichlich und mit Liebe zubereitet wurde. Die Qualität des Energietanzes zwischen Erzeuger und Produkt sowie Koch und Produkt kann zwar nicht in der Zutatenliste auf Verpackungen angegeben werden, sollte jedoch unbedingt berücksichtigt werden.
Wer voller Gleichgültigkeit Brot backt, der backt ein bitteres Brot, das des Menschen Hunger nur zur Hälfte stillt.
Kahlil Gibran
Es gibt viele Parallelen zwischen der Rolle, die neueren Forschungsergebnissen zufolge Sauerstoff für den Körper spielt, und den Funktionen, die die chinesische Medizin dem Qi zuschreibt. Uneingeschränkte Vitalität erfordert sauerstoffreiche Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse. Sauerstoffreiche Nahrung gleicht den Sauerstoffverlust aus, den »dichtere« Nahrung wie Fleisch und Milchprodukte verursacht. Entscheidend für die Steigerung der Qi-Kraft ist es weniger, sauerstoffarme Nahrungsmittel zu vermeiden, als vielmehr in der Ernährung ein Gleichgewicht mit den sauerstoffreichen
Nahrungsmitteln herzustellen. Gut ist eine Mischkost mit einem hohen Anteil an Obst, Gemüse und Getreide, einem geringeren Anteil an Samen, Nüssen und Hülsenfrüchten und einem noch geringeren Anteil an Fleisch, Milchprodukten und Fett.
Eine Ernährung, die das Qi anregt, besteht also im Wesentlichen aus frischem Obst und Gemüse, das durch kleinere Mengen von Proteinspendern hoher Qualität ergänzt wird. Der Zusatz von ein paar Sprossen und Keimen ist gleichfalls zu empfehlen. Wichtig ist die Frische. In Maßen genossen, ist auch frisch gepresster Obst- und Gemüsesaft gut geeignet zur Qi-Auffrischung. Ein weiteres Prinzip ist die Einbeziehung komplexer Kohlenhydrate in die Ernährung, während »leere« Kohlenhydrate, etwa aus Zucker, möglichst vermieden werden. Komplexe Kohlenhydrate geben ihre Energie langsam an den Körper ab und sind so eine nachhaltige Nährstoffquelle. Sie haben eine Schlüsselfunktion bei der Kräftigung des Qi im Körper. Deshalb hat Vollkorngetreide einen wichtigen Stellenwert in der Ernährung.
Getreide war und ist ein Grundnahrungsmittel aller großen Zivilisationen. Es ist die Grundlage von Blut und Qi und damit ein essenzieller Nährstoff zur Erhaltung von Kraft und Vitalität. Im ländlichen China stammen schätzungsweise 90 Prozent der Nahrungskalorien von Getreide, wohingegen es in den USA nur zehn Prozent sind. Der regelmäßige Verzehr von Vollkorngetreide sichert dem Körper eine stetige Energiezufuhr. Darüber hinaus sorgt Vollkorngetreide generell für eine gewisse Stabilität im System, da es die Wirkung ungünstiger Nahrungsmittel und Stoffe ausgleicht.
Nahrung, die dem Qi guttut, ist im Allgemeinen neutral bis warm in der Temperatur und hat einen süßlichen Geschmack. Reis, Kürbis und Linsen gelten als süße Nahrungsbestandteile, die ihre Süße eher langsam abgeben, statt kurzfristig aufzuputschen wie »leerer«
Zucker. Scharfes regt die Qi-Aktivität ebenso an wie aromatische Kräuter.
Wenn das Qi schwach ist, helfen verschiedene Kräuter. Allerdings muss zu ihrer Verwendung die Diagnose ziemlich differenziert sein, da sie stärker wirken und eine falsche Wahl mehr schadet als nützt. Heilkräuter können die Funktion der Organe anregen, während die Nahrung sie kräftigt. Weißdorn beispielsweise stimuliert den Blutkreislauf und erhöht die Spannkraft der Blutgefäße, und Weizen stärkt das Herzmuskelgewebe. Das ist natürlich eine Verallgemeinerung, aber auch ein guter Denkanstoß, was die Kräuter und Ernährung betrifft. Kräuter werden in der Küche häufig dazu verwendet,
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