Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang

genügend Kraft, um seine Arbeit zu tun. Bei anderen führt ein Qi-Mangel vielleicht zu Lethargie oder einer Immunschwäche.
    Der Qi-Pegel kann auch durch Umwelteinflüsse wie elektromagnetische Felder oder geopathischen Stress sinken. In der freien Natur ist die Qi-Qualität oft besonders hoch, was wir meist als belebend empfinden. Auch unsere innersten Überzeugungen und geistigen Einstellungen bestimmen unseren Qi-Pegel, und dementsprechend sind wir vitaler, wenn wir das Leben bejahen und ein gutes Selbstwertgefühl haben.
    Das Qi gerät leicht ins Stocken, wenn es durch Verspannungen an seiner Zirkulation im Körper gehindert wird. Deshalb ist Entspannung das A und O zur Bildung und Freisetzung von Qi.
    Und ich habe eine Gegenwart gefühlt, die mich mit der Freude von hohen Gedanken erregt; einen erhabenen Sinn für etwas, das weit tiefer durchdrungen ist, dessen Wohnung das Licht untergehender Sonnen ist und der runde Ozean und die lebendige Luft und der blaue Himmel und die Seele des Menschen; eine Bewegung und einen Geist, der alle denkenden Dinge antreibt, alle Gegenstände allen Denkens, und durch alle Dinge dahinströmt.
    William Wordsworth
    Die Energieversorgung lässt sich durch Tiefatmung, körperliche Bewegung und Haltungskorrekturen steigern. Umgekehrt nimmt die verfügbare Energie durch zu flaches Atmen, eine sitzende Lebensweise und Haltungsfehler ab. Frische Luft ist ebenfalls eine wichtige Quelle für Qi guter Qualität.
    Durch gewisse Qi-Gong- und Meditationsübungen kann die unmittelbare Wahrnehmung von Qi gesteigert werden. Während wir unsere Bindung an das Qi, an die feinstoffliche Natur, die in allen Dingen pulsiert, vertiefen, sind wir dem Universellen verbunden. Das Qi zu erfahren heißt, am einigenden Prinzip allen
Lebens teilzuhaben. In diesem Sinne kann man sagen, dass das Qi zum Himmel gehört, das Blut, mit dem wir uns im nächsten Abschnitt befassen, hingegen zur Erde.
    Wenn wir näher auf die menschliche Gesundheit und das menschliche Verhalten eingehen, tritt die Bedeutung des Qi klarer hervor und wird verständlicher. Sobald sich das Qi in Form und Funktion manifestiert hat, können wir es leichter beschreiben. Dann können wir zum Beispiel über das Qi eines bestimmten Organs sprechen. Gemeint ist in diesem Fall die spezifische Schwingung und Energie des Organs. Nieren-Qi beispielsweise zeigt sich in der Vitalität des Organs Niere und in dessen Fähigkeit, die ihm zugewiesenen Funktionen wahrzunehmen.
    Vom Stein bis zur Pflanze, von den Flüssen bis zu den Landmassen, von der Qualle bis zum Menschen hat alles sein charakteristisches Qi; auch jedes Organ im menschlichen Körper hat seine ureigene Art von Qi. Wenn wir vom Qi einzelner Organe sprechen, meinen wir die Vitalität und Funktionstüchtigkeit des Organs. Ist das Qi eines Organs schwach, funktioniert das Organ nicht richtig. Ist das Qi stark, funktioniert alles gut, und dann ist der betreffende Mensch quicklebendig, ausdrucksfreudig und voller Elan.
    Das Tao ist der Leere entsprungen und die Leere hat das Universum hervorgebracht. Das Universum hat das Qi hervorgebracht. Das, was leicht und klar war, schwebte hinauf und wurde zum Himmel, und das, was dicht und schwer war, festigte sich zur Erde.
    Huai Nan Zi
    Qi-Schwäche
    Es ist kaum möglich, zu viel Qi zu haben. Im Krankheitsfall liegt im Allgemeinen entweder ein Qi-Mangel oder eine Qi-Stockung vor. Woran liegt es, wenn die pulsierende Kraft eines Organs erlahmt? Natürlich spielt hierbei die Ernährung eine Rolle, aber betrachten wir zunächst einmal die größeren Zusammenhänge.

    Trauma
    Zeichnet sich eine Qi-Schwäche ab, liegt ihr oft ein traumatischer Schock im Mutterleib oder bei der Geburt (Frühgeburt) zugrunde. Mitunter hinterlässt ein frühkindliches Trauma so starke Spuren, dass dadurch psychologische Funktionen chronisch unterdrückt werden. Eine solche Prägung kann zwar bis zu einem gewissen Grad auch durch die Ernährung aufgehoben werden, aber am besten hat sich bei Traumata Bodywork bewährt. Helfen soll vor allem der Umgang mit feinstofflichen Energien, etwa durch Shiatsu, Craniosacral- oder Polaritätstherapie. Traumatische Ereignisse im späteren Leben können ebenfalls zu einer Qi-Schwäche führen, gleichgültig, ob sie durch einen physischen oder emotionalen Schock ausgelöst wurden.
    Sauerstoffmangel
    Sauerstoff erfüllt viele Funktionen im Körper, die die chinesische Medizin dem Qi zuschreibt. Bei Sauerstoffmangel funktionieren die Zellen