Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
die Wirkung der Nahrung zu verstärken und auf ein bestimmtes Organ oder eine bestimmte Körperfunktion zu konzentrieren.
Es gibt noch drei weitere generelle Möglichkeiten, das Qi zu kräftigen. Dem Qi eines menschlichen Organs hilft es mitunter, wenn das entsprechende tierische Organ verspeist wird. Zum Beispiel ist bei einer Nierenschwäche zu empfehlen, Nieren zu essen. Nach dem Gesetz der fünf Elemente ist auch die Farbe eines Nahrungsmittels ein Hinweis auf seine Wirkung, das heißt, gelbe Speisen tun der Milz gut, weiße der Lunge, dunkle den Nieren, grüne der Leber und rote dem Herzen. Nach der Signaturenlehre haben auch Nahrungsmittel von ähnlicher Form eine günstige Wirkung, Walnüsse beispielsweise auf das Gehirn, »Nierenbohnen« (Kidney-Bohnen) auf die Nieren usw.
Alle Getreidesorten, Hülsenfrüchte, die meisten Gemüsesorten, vor allem süße Wurzeln und Kürbisse, und einige Obstsorten gelten als Qistimulierende Grundstoffe. Jedes Organ spricht außerdem schwingungsmäßig auf bestimmte Nahrungsmittel an, die sein Qi beleben. Sie sind auf den kommenden Seiten aufgeführt.
Salbei ist ein allgemeines Qi-Tonikum und bei allen Qi-Mangelerscheinungen zu empfehlen,
ebenso Thymian. Blütenpollen und Gelée Royale sind gleichfalls bei Qi-Schwäche anzuraten, und in den meisten Fällen auch Ginseng. 21 Je nach Art der Erkrankung werden spezifischere Vorschläge gemacht.
Rezepte für Gerichte, die das Qi stärken, finden Sie im Teil III (Rezeptteil) dieses Buches. Die häufigsten Erscheinungsbilder einer Qi-Schwäche und entsprechende Ernährungsempfehlungen werden im Folgenden und in Teil V dargelegt. Als besonders gravierend werden Störungen beim Milz- und Lungen-Qi betrachtet. Das liegt daran, dass nach chinesischer Auffassung die Milz die Quelle von Qi ist, das sie über die Nahrung aufnimmt, während die Lunge darüber herrscht. Die Kräftigung des Qi dieser beiden Organe kann einer Qi-Schwäche überall im System entgegenwirken.
Milz-Qi-Schwäche
Zum Einflussbereich der Milz gehören das Verdauungssystem, der Denkvorgang, das Körpergewebe und die Gliedmaßen. Die Milz ist außerdem stark am Menstruationszyklus beteiligt und das Schlüsselorgan bei der Blut- und Qi-Produktion. Kein Wunder also, dass vielen Krankheitsbildern eine Milz-Qi-Schwäche zugrunde liegt.
Bei einer Milzschwäche wird oft eine gewisse Schwere empfunden. Die Glieder sind bleiern und schlapp, eine allgemeine Mattigkeit macht sich bemerkbar, und wir haben schnell Völlegefühle. Da die Milz das Verdauungssystem regiert, konzentrieren sich Probleme häufig dort: etwa als Neigung zu Blähungen nach den Mahlzeiten, in Form von Verdauungsstörungen, inneren Gärungsprozessen und Müdigkeit nach dem Essen. Der
Stuhl ist im Allgemeinen breiig, und der Appetit stellt sich nur gelegentlich oder gar nicht ein. Es kann auch zu Ansammlungen von NÄSSE kommen, da die Milzfunktion, Nässe umzuwandeln, gestört ist.
Das Krankheitsbild einer Milzschwäche zeigt sich auch noch auf andere Weise: in Konzentrationsschwäche, Bedürftigkeit, gebeugter Haltung, Nahrungsunverträglichkeiten, Bindegewebsschwäche, Menstruationsproblemen usw. Außerdem liegt einem Blut- und Qi-Mangel generell eine Milzschwäche zugrunde. Die Milz kann als Mutter des Systems bezeichnet werden, als Hauptnährstofflieferant, als Quelle von Wohlgefühl und Sicherheit. Von der Funktionskraft der Milz hängt es ab, ob wir Nahrung aufnehmen.
Was die Ernährung betrifft, so beginnt jede Form von Selbsthilfe mit einem Blick auf die Milz, um sicherzustellen, dass sie möglichst gut versorgt ist. Nahrung, die der Milz wohltut, ist oft dem ähnlich, was wir als Kinder bekommen haben: dicke, gut durchgekochte Suppen und Eintöpfe, süße Wurzelgemüse und Getreide, leicht verdauliche Nahrung, die den Bauch mit einem vollkommenen Wohlgefühl erfüllt.
Der Verdauungsprozess beginnt außerhalb des Körpers mit dem Zubereiten und Garen von Speisen, und gründliches Zerkauen hilft der Milz bei der Aufspaltung der Nahrung. Rohe Nahrungsmittel und komplizierte Speisenzusammenstellungen sind möglichst zu vermeiden. Auch zu viel zu essen verschlimmert die Symptome einer Milz-Qi-Schwäche, denn dadurch wird das System überbeansprucht, und es kann durch STOCKUNGEN und NÄSSE gestört werden.
Nahrung, die dem Milz-Qi guttut, ist immer süßlich und häufig ihrem Wesen nach lauwarm. Alle Nahrungsmittel, die reich an komplexen Kohlenhydraten sind wie Wurzelgemüse und Kürbisse,
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