Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
Körper. Einige Nahrungsmittel sind eher wärmend, andere eher kühlend. Ein kalter Mensch wird natürlich davon profitieren, etwas Wärmendes zu essen, und ein hitziger davon, etwas Kühlendes zu verzehren. Oft werden diese Prinzipien innerhalb
einer Mahlzeit ganz von selbst ausgeglichen: Wärmendes Lammfleisch wird durch Mint-Sauce abgekühlt, ein scharfes Curry durch Joghurt ergänzt, und Wassermelone wird durch die Beigabe von Ingwer erwärmt. Die Temperatur ist einer der wichtigsten Faktoren bei der individuellen Nahrungswahl.
Der GESCHMACK eines Nahrungsmittels gibt Auskunft über andere Aspekte seiner Wirkungsweise. Es werden fünf Grundgeschmäcker unterschieden: süß, scharf, salzig, sauer und bitter. Der Geschmack einer Speise sagt uns etwas über das, was sie im Körper bewirkt: Der süße Geschmack nährt 26 und befeuchtet, der scharfe löst auf und regt an, der salzige erweicht und vertieft, und der saure wirkt adstringierend und reinigend. 27
Darüber hinaus hat jeder Geschmack eine Affinität zu einem bestimmten Organ, es schwingt mit ihm mit und überträgt so die Wirkung der Speise auf den Bereich des Organs. Der süße Geschmack wirkt auf die Milz, der scharfe Geschmack auf die Lunge, der salzige Geschmack auf die Nieren, der saure Geschmack auf die Leber und der bittere Geschmack auf das Herz. Ein chronisches Verlangen nach einem bestimmten Geschmack ist ein Hinweis auf eine Störung in der entsprechenden Organfunktion. 28
Wenn die Menschen auf die fünf Geschmäcker achten und sie gut mischen, werden ihre Knochen gerade bleiben, ihre Muskeln jung und frisch, werden Atem und Blut frei zirkulieren und die Poren der Haut dicht und fein sein, und dann werden sich Atem und Knochen mit der Essenz des Lebens füllen.
Klassiker des Gelben Kaisers
Der jeweilige Geschmackstyp wird überwiegend durch Schmecken mit dem Gaumen bestimmt, aber auch anhand der energetischen Wirkung des betreffenden Nahrungsmittels. Was Kräuter und Gewürze betrifft, so besteht eine generelle Entsprechung zwischen ihrem Geschmack und ihren chemischen Bestandteilen: scharfe Kräuter und Gewürze haben in der Regel einen hohen Anteil an ätherischen Ölen, bittere enthalten meist Alkaloide und Glykoside, süße haben einen hohen Gehalt an Aminosäuren und Zuckern, saure enthalten häufig eine Menge Gerbsäure (Tannin) und
andere organische Säuren, und salzige sind reich an organischen Salzen, Natriumsulfat und Jod. 29
Die beiden anderen Kategorien WEG und WIRKUNG beschreiben, wo im Körper jedes Nahrungsmittel seinen speziellen Widerhall findet und welche Wirkung es hat. Speisen können einen Grundstoff oder eine Funktion stärken, sie können tonisierend auf Qi und Blut, Yin und Yang wirken oder regulierend eingreifen, wenn die Energie blockiert ist und daran gehindert wird, harmonisch zu fließen, und so die Kräfte von Hitze, Kälte, Nässe und Stockung wieder ins Gleichgewicht bringen.
Einfluss auf die Feuchtigkeit und das energetische Klima einer Mahlzeit hat auch die Art und Weise, wie sie zubereitet wird. Leichtere, eher wässrige Garmethoden wie Dämpfen oder Kochen wärmen im Allgemeinen weniger als das Backen oder Braten. Durch längeres, langsameres Garen dringt die Hitze in der Regel erheblich tiefer in die Nahrung ein. Kochen bedeutet, die Nahrung durch Feuer umzuwandeln und dadurch den Verdauungsvorgang schon außerhalb des Körpers in Gang zu setzen, sodass dem Magen-Dram-Trakt die Arbeit erleichtert wird und ihm die Nährstoffe leichter zugänglich sind.
Saures macht sich zu den Sehnen auf, Scharfes zum Qi, Bitteres zum Blut, Salziges zu den Knochen und Süßes zum Fleisch.
Lingshu
Einige Ernährungstipps
Die Verdauung wird durch das harmonische Zusammenspiel verschiedener Geschmacksreize und durch eine leichte Verdaulichkeit der Speisen unterstützt. Im Folgenden ein paar einfache Grundregeln, die dem Verdauungssystem die Arbeit, der Nahrung Nährstoffe zu entziehen, erleichtern:
Einfache Speisen essen. Zu viele Zutaten in unpassender Zusammenstellung bedeuten harte Arbeit für die Milz (die nach Auffassung
der chinesischen Medizin über den Verdauungsprozess herrscht). Einfache Nahrung unterstützt die Verdauung und sorgt für ein Gefühl innerer Klarheit.
Maßvoll essen. Zu viel zu essen behindert die Milz in ihrer Funktion und ist eine der Hauptursachen für Stockungen und Nässe. Die Kunst besteht darin, kurz vor dem Sattsein mit dem Essen aufzuhören. Wer das schafft, merkt bald, dass er dann viel
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