Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
Infektion bezeichnet werden wie im Fall einer normalen Erkältung, Grippe, Halsentzündung oder Infektion der oberen Atemwege. Die Symptome sind ihrem Wesen nach mit dem Wind zu vergleichen: Sie treten urplötzlich auf und sind von wandernden Schmerzen und Irritationen begleitet, die überwiegend den oberen Bereich des Körpers heimsuchen. Zudem ist Wind für gewöhnlich von einer Aversion gegen Kälte, von Unlust, ins Freie zu gehen, von Fröstelgefühlen, Hinterhauptschmerzen und Naselaufen oder Niesen gekennzeichnet.
Eine Wind-Einwirkung hat also stets unmittelbare Folgen. Sie tritt selten allein auf, sondern meist im Verein mit Hitze, Kälte oder Nässe. Die akuten Stadien der Infektion mit Krankheitserregern
(Bakterien und Viren) werden als WIND-HITZE, WIND-KÄLTE und WIND-NÄSSE beschrieben. Ihre charakteristischen Symptome Frösteln, Gliederschmerzen und -steifheit sowie Fieber können als Kampf zwischen dem Abwehr-Qi des Körpers und den eingedrungenen Kräften betrachtet werden.
Die Stärke der Krankheitsanzeichen spiegelt sowohl die individuelle Widerstandskraft als auch die Kraft des Erregers wider. Wenn das Abwehr-Qi schwach ist, lösen Erreger in der Regel weniger auffällige Symptome aus, dringen jedoch unter Umständen erheblich tiefer in den Körper ein. Bei einem starken Abwehr-Qi kommt es im Allgemeinen zu einer dramatischen Schlacht. Wenn die Widerstandskraft die Angreifer nicht zu besiegen vermag, geht die Krankheit von einem akuten in den chronischen Zustand über und nistet sich langsam, aber sicher im tiefen Körperinnern ein.
Im Anfangsstadium einer Wind-Einwirkung kann die Immunreaktion durch die Ernährung entweder gedämpft oder nach Kräften unterstützt werden. Am besten ist es in jedem Fall, die Kost zu vereinfachen, weniger zu essen und alle Arten von schleimbildender oder sonstwie stopfender Nahrung wie Fleisch, Milchprodukte, fette Speisen und Brot wegzulassen. Kurzes Fasten, wobei etwa einen Tag lang nur Flüssigkeit zugeführt wird, beschleunigt die Genesung häufig. Geeignete Nahrung sind Gemüse und kurz gegartes Obst sowie Eiweißlieferanten und Getreide in kleinen Mengen und ohne irgendwelche Zusätze. Als nützlich erweisen sich ferner Kräuterheilmittel, die das Abwehr-Qi stärken, sie haben im Allgemeinen einen scharfen Geschmack.
Wind-Einwirkungen gehen nicht ausschließlich von Krankheitserregern aus. Vielmehr kann es sich dabei auch um unmittelbare Reaktionen auf extreme klimatische Bedingungen wie Wind, Hitze und Kälte handeln. Doch werden solche Störungen unabhängig von ihren Ursachen gleich behandelt, und der Körper braucht Unterstützung, um ihren Einfluss abwehren zu können.
Die Einwirkung von Wind-Hitze
Wenn die Infektion so weit fortgeschritten ist, dass leichtes Fieber, Entzündungen und Schmerzen in Begleitung von Hitzewallungen die Kältegefühle überwiegen, lautet die Diagnose »Wind-Hitze«. Dann muss die Ernährung darauf abzielen, den Körper abzukühlen, die Zirkulation des Abwehr-Qis in Schwung zu bringen und die Eindringlinge wieder zu vertreiben. Dies wird durch den Verzehr kühler, einfacher Speisen, meist Suppen mit beißenden, kühlenden Gewürzen, erreicht. Geeignet wäre eine Gemüsesuppe mit Minze, Majoran oder Zitrone und dazu ein Kräutertee, zum Beispiel aus Holunderblüten (»Fliederblüten«), die schweißtreibend wirken. Kühle, feuchtigkeitsspendende Früchte kommen ebenfalls in Betracht.
Aufgrund ihrer leichten Schärfe sind weiße Rüben, Chinakohl und Brunnenkresse gut als Suppengemüse zu verwenden. Äpfel und Birnen befeuchten, besänftigen und kühlen die Lunge, und Trauben unterstützen tatkräftig das Qi. Aus Chrysanthemen- und Maulbeerblättern, Pfefferminze, Holunder, Lindenblüten, Echter Katzenminze, Grüner Minze, Zitronenmelisse, Wasserdost und Eisenkraut lassen sich heilsame Tees zubereiten. Ein klassischer Tee bei Wind-Hitze ist die Kombination aus Pfefferminze, Holunderblüten und Schafgarbe zu gleichen Teilen. Minze und Chrysantheme ergänzen sich gut und bringen Linderung. Dünner Gerstenschleim mit Pfefferminze ergibt ebenfalls einen wirksamen Trunk
Obwohl es widersprüchlich erscheint, können auch manche wärmende scharfe Gewürze von Nutzen sein, darunter vor allem der Ingwer. Gegen ein wenig frischen Ingwer oder Knoblauch im Essen ist also nichts einzuwenden. Wenn der Hals entzündet ist, lindert Gurgeln mit Salzwasser oder Salbeitee mit Honig die Beschwerden. Auch ein Bad mit Lavendelessenz verspricht
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