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Selbstheilung - gesund aus eigener Kraft

Selbstheilung - gesund aus eigener Kraft

Titel: Selbstheilung - gesund aus eigener Kraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clemens Kuby
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kennen Sie dieses Thema, diesen Schmerz schon? Von allen möglichen Situationen, die dabei auftauchen, konzentrieren Sie sich auf die Szene, die am weitesten zurückliegt.
    Sie schreiben im Präsens, in der Gegenwartsform, und in direkter wörtlicher Rede alles auf, was Sie und die anderen beteiligten Personen sagen – wörtlich und so authentisch wie möglich. Je konkreter die Szene mit ihrem Ambiente auf dem Papier steht, desto stärker erleben Sie sie jetzt noch mal.
    Rutschen Sie in erklärende, eher analytische Textformen ab, gibt es keinen Grund, diese beim Nachlesen nicht entsprechend zu korrigieren: Überarbeiten Sie sie immer wieder neu. Sofort merken Sie, wie ein Erlebnis in der Jetztform wesentlich stärker wirkt als in der Vergangenheitsform oder als analytischer, beschreibender Metatext.
    Schmerzbild
    So bezeichne ich die schmerzhaften inneren Bilder, die Szene aus der Vergangenheit, die die Ursache für das heutige Leid, die aktuelle Krankheit oder das momentane Problem ist.
    Haben Sie das Schmerzbild gefunden, haben Sie den Schlüssel zur Heilung entdeckt.
    KONKRET WERDEN
    Im Präsens gibt es keine Verallgemeinerungen, und deshalb müssen Sie Farbe bekennen. Sie müssen sich entscheiden: Steht die Mama oder der Papa jetzt rechts oder links von mir? Wie weit ist sie oder er weg von mir? Ist es am Tag oder abends? Spielt die Szene drinnen oder draußen? Ist es Sommer oder Winter?
    Alles das, jedes Detail muss entschieden werden. Und das Wichtigste dabei: Man entscheidet es immer mit dem allerersten Gedanken. Der zweite Gedanke unterliegt meistens schon der Ratio. Wenn man sagt oder schreibt: „Ich weiß es nicht“, dann ist man schon aus der Intuition herausgesprungen. Dann hat man schon begonnen nachzudenken, und das heißt, dem ersten Gedanken hinterherzudenken.
    Es geht nicht darum, ob das, was Sie denken, objektiv so war oder Sie das jetzt nur annehmen. Es geht um eine subjektive Wahrheit: „So hätte es sein können.“ Und daraus machen Sie: „So ist es.“ Sie schreiben, was Sie jetzt tun, was mit Ihnen passiert. Gehen Sie in dem Erleben zwei, drei Schritte weiter, vielleicht noch mal einen zurück, aber dann nach vorn.
    In der Rekonstruktion eines Schmerzbildes geht man, wenn man sich verfranst hat oder auf die Metaebene ausgewichen ist, in der Visualisierung immer wieder so weit zurück, bis man bei dem Bild ist, das man als letztes konkret vor seinem inneren Auge hatte oder auch nur hören oder riechen konnte.
    Unbedingt schriftlich.
    Um sich in einer solchen Szene zu halten, ist es wichtig, dass man diesen Prozess schriftlich macht. Im Aufgeschriebenen lässt sich mühelos die Stelle finden, bei der man noch in der Szene lebte – und genau da knüpft man noch mal an: mit der Maßgabe, noch genauer hinzuschauen und hinzuspüren und sich durch eigenes Nachfragen ständig weiterzutreiben: Was läuft hier eigentlich ab? Was sagt die andere Person, vielleicht die Mutter? Wie sagt sie es? Wohin schaut sie dabei? Was sagt sie da? „Du kriegst ja doch keinen ab“? Überprüfen Sie, ob sie es wirklich so gesagt haben kann. Ist das authentisch für sie? Am besten schreiben Sie es in der Sprache und in dem Dialekt, in dem sie damals gesprochen hat. Und dann fragen Sie sich jedes Mal: Wie fühle ich mich dabei?
    Gehen Sie wieder, weiter und tiefer in die Szene hinein. Bringen Sie das ganze Ausmaß der Verletzung zu Papier. Sie sind frei. Dieser Text ist nur für Sie allein bestimmt. Niemandem sind Sie darüber Rechenschaft schuldig. Hüten Sie die Seiten wie Ihre Intimität. Sie gehen nur Sie etwas an.
    Imaginieren Sie in Ihr Schmerzbild weitere Bezugspersonen, auch diejenigen, die Ihnen nicht geholfen haben. Allmählich steht Ihnen das ganze Ausmaß des Dramas im Präsens klar vor Augen und auf dem Papier.
    Ich weiß es nicht?
    Auf „Ich weiß es nicht“ gibt es nur eine einfache Reaktion.
    Sagen Sie sich: „Schau hin! Mach die Augen zu und schau genau hin. Du bist jetzt nicht hier an diesem Platz, an dem du dieses Buch in der Hand hast und deine Texte schreibst, sondern du bist ganz in dieser Szene, die dir gerade in den Sinn gekommen war. Soeben hast du (beispielsweise) noch aufgeschrieben ,Küche‘. Also mach die Augen wieder zu und schau hin. Welche Küche? Siehst du deine Mutter darin? Ja, da steht sie …“ Genau da fahren Sie fort mit Ihrer

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