Selbstheilung - gesund aus eigener Kraft

Recherche. Was tut sie?
    Wo bin ich? Wie alt fühle ich mich in dieser Szene etwa?
    DAS SCHMERZBILD WEITER VERFEINERN
    Lassen Sie sich Zeit. Sie merken, wenn es für diesmal genug ist. Legen Sie das Papier dann zur Seite und lesen Sie es vor dem Schlafengehen oder besser in der Nacht, wenn Sie aufwachen, weil Sie Ihren Selbstheilungsprozess schon in Gang gesetzt haben, noch mal durch. Ergänzen Sie den Text sofort um noch mehr Authentizität und spüren Sie in sich hinein: Stimmt es so?
    Irgendwann haben Sie das Schmerzbild in seinem ganzen Ausmaß im Bewusstsein und auf dem Papier. Der Prozess geht weiter. Wenn Sie sich etwas erholt haben, lesen Sie die Seiten noch einmal durch und ergänzen alles, was Ihnen auffällt, um noch genauer das Verbrechen zu dokumentieren, das an Ihnen begangen wurde oder das Sie an jemandem begangen haben. Täter heilen sich mit derselben Vorgehensweise wie Opfer.
    Klare Worte
Es kommt darauf an, die Details beim Namen zu nennen. Reden Sie nicht drumherum oder in verallgemeinernder Form, wie „so schlimme Sachen, so …“ Schreiben Sie exakt auf: Was hat jemand mit Ihnen gemacht? Wie hat er/sie es gemacht? Was haben Sie gemacht oder machen müssen? Wie fühlten Sie sich?
Lassen Sie nichts aus und beschönigen Sie nichts, denn als Sie es einst erleben mussten, war auch nichts „beschönigt“.
Fragen Sie sich: Wovon in Ihrem Schmerzbild sind Sie am stärksten betroffen? Wo muss die Heilung beginnen? Was war das Schlimmste an diesen Erfahrungen?
    DIE HEILUNG EINLEITEN
    Sie spüren, dass Ihre Seele Vertrauen zu Ihnen gefasst hat. Sie glaubt Ihnen jetzt, dass Sie den Mut und den Drang haben, alles sehen zu wollen, was Sie einst verletzt hat. Alles, was Sie verdrängten, um zu überleben, darf jetzt ans Licht. Denn jetzt wollen Sie leben und nicht nur überleben. Deswegen muss diese Ursache, die sich im Schmerzbild zeigt, nun geheilt werden.
    Wenn wir mit einer solchen emotionalen Recherche an Szenen gekommen sind, die wir in einen Zusammenhang mit unserem akuten Leiden bringen, dann ist das eindeutig unser Schmerzbild. Gibt es Übereinstimmungen in den Gefühlsbeschreibungen des Symptoms mit den Gefühlsbeschreibungen der Schmerzszene? Schauen Sie an, was Sie jeweils dazu aufgeschrieben haben.
Eine Auszeit für Ihre Heilung
    Nun sind wir bereits mittendrin. Wenn Sie jetzt keine Ausrede gelten lassen, um den Prozess zu vertagen, dann haben Sie sehr große Chancen, in kürzester Zeit komplett gesund zu sein. Es kann intensiv werden, deshalb ist es ratsam, sich für seine Selbstheilung eine Auszeit zu genehmigen und sie zuverlässig einzuplanen. Dann können Sie tagelang mit Ihrer Seele arbeiten, absolut ungestört, getragen von dem Wunsch:
    â€žIch will wissen! Ich schiebe jetzt den Vorhang der Ignoranz zur Seite.“ Sie sagen laut zu sich: „Ich will sehen.“ Und dabei springen Sie mit einem Fuß einen Schritt nach vorn, kreuzen die Arme vorm Gesicht und ziehen mit voller Kraft den virtuellen Vorhang auseinander mit den lauten Worten: „Ich will sehen. Ich sehe.“ Und siehe da, plötzlich kommen Szenen hoch, die für die Ratio unfassbar sind und eigentlich nicht möglich. Aber von dieser Verwunderung lassen Sie sich nicht ablenken, Sie gehen auf alles zu, was da jetzt kommt, und schreiben, was der Stift oder die Tasten hergeben.
    IMMER WIEDER PRÜFEN
    Eine Auszeit bietet sich auch deshalb an, weil Sie dann umso tiefer einsteigen können. Wie gesagt: Kontrollieren Sie sich sehr genau, damit Sie nicht aus der Szene aussteigen und plötzlich allgemein formulieren. Bevor Sie sich dazu verführen lassen, gehen Sie zurück in den Moment, in dem Sie sich am stärksten betroffen fühlen. Wenn Sie alles niedergeschrieben haben, was zu dieser Szene gehört, in der Sie verletzt wurden (oder in der Sie als Täter jemanden verletzt haben), dann gehen Sie den Ablauf noch einmal durch. Am besten lesen Sie sich den Text laut vor. Ja, laut. Genau in der Art und in der Lautstärke, wie die beteiligten Personen wahrscheinlich gesprochen haben. Sie können den Text in die Hand nehmen und die Bewegungen und Schritte mitmachen, die in Ihrem Skript vorkommen. Sie werden viele Verbesserungen finden, die Sie sofort in den Text einfügen sollten. Auf diese Weise wird das Geschehen immer authentischer und dichter, sodass Sie es im Hier und Jetzt Wirklichkeit werden lassen. Es kommt darauf an,