Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
nur die körper- und parasprachliche Botschaft auf und fühlten sich trotzdem herzlich willkommen.
Im Grunde können Sie mit Worten sagen, was Sie wollen, solange Sie auf der Tonspur positive Beziehungssignale senden. Der Hörer registriert nämlich als Erstes: »Der klingt gut« – und daraus schließt er dann: »Das klingt gut«, nämlich die Botschaft, die Sie ihm auf der verbalen Ebene gesandt haben.
Lernen Sie auch Ihre Tonspur bewusst zu modulieren! Vergegenwärtigen Sie sich, in welchen Situationen Sie welches Stimmbild produziert haben. Wann Sie zu leise oder zu laut, zu hoch, zu schrill, zu monoton, zu abgehackt oder gedehnt gesprochen haben. Nehmen Sie sich selbst mit Ihrem Smartphone oder einem Diktiergerät auf und hören Sie sich Ihre Äußerungen aufmerksam an. Achten Sie nicht auf Ihre Worte, sondern auf Ihre Stimme, Ihren Tonfall, Ihren Sprechrhythmus. Wenn Sie das öfter wiederholen, wird Ihnen bald bewusst werden, wie Ihre Stimme in welchen Situationen klingt.
Üben Sie, bewusst in unterschiedlichen Tonfällen zu sprechen: aggressiv, entschuldigend, ungestüm. Bestimmt kennen auch Sie die Redensart: »Der Ton wird schärfer!« Zu Hause bekam ich am Tisch von meinem Stiefvater oft zu hören: »Was ist das denn für ein Tonfall?!«
Man horcht auf, wenn sich im Gespräch oder bei einem Vortrag der Ton ändert – und man schaltet ab, wenn der Tonfall zu eintönig wird.
Am Stimmklang können wir manchmal auch heraushören, dass »irgendetwas nicht stimmt«. Dann passen Wort- und Tonwahl nicht zusammen, und die Zuhörer urteilen unwillkürlich: »Der meint nicht wirklich, was er da sagt.« Wie Sie etwas sagen, kommt bei den anderen eher an als das, was Sie sagen. Und nur wenn beides in Einklang ist, klingt es für Ihr Gegenüber stimmig. Tonwahl ist wichtiger als Wortwahl.
Lernen auch Sie, Unter- und Zwischentöne, Sprechpausen und Sprechrhythmus Ihrer Gesprächspartner zu deuten! Dann können Sie viel besser verstehen, was Ihre Gesprächspartner eigentlich meinen.
Achtung, Sprechgeschwindigkeitskontrolle!
Eine Pause kann mehr aussagen als ein Wort. »Bevor er zustimmte«, lesen wir beispielsweise, »machte er eine Pause.« Diese Pause, durch entsprechende Mimik untermalt, kann das wortsprachliche Ja auf der nonverbalen Ebene in sein glattes Gegenteil verkehren.
Viele Sprecher machen den Fehler, pausenlos zu reden. Sie überschütten ihre Zuhörer mit einem Wortschwall, der auch noch in rasender Geschwindigkeit vorgebracht wird. Ich rate Ihnen: Vermitteln Sie beim Sprechen lieber wenig Inhalt in angemessener Sprechgeschwindigkeit. Sonst geht der größte Teil Ihrer Botschaft bei Ihrem Gegenüber »zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus«.
Wenn Sie auf eine Frage antworten, signalisieren Sie durch zu hohes Tempo, dass Sie schon oft auf diese Frage geantwortet haben. Wenn Sie zu zögerlich antworten, entsteht dagegen der Eindruck, dass Sie von dem, was Sie von sich geben, nicht hundertprozentig überzeugt sind.
Wer klar, deutlich und in angemessenem Tempo spricht, wird von den anderen als kompetent, professionell und vertrauenswürdig empfunden. Wer dagegen seine Reden oder Gesprächsbeiträge herunterhaspelt oder nervtötend langsam abspult, befremdet seine Zuhörer.
Erklärt jemand etwas laut und fest, assoziieren wir: »Der meint auch, was er sagt.« Spricht jemand leise und sanft, so sendet er Verständnis- und Kompromissbereitschaft aus.
Wenn Sie zum Langsamsprechen neigen, dann üben Sie, Ihr Sprechtempo zu forcieren. Trainieren Sie Redesprints! Wenn Sie jedoch zu den Schnellsprechern gehören, dann üben Sie, mit gedrosseltem Tempo zu sprechen.
Gerade wenn Sie über ein Thema reden, das für Ihre Zuhörer neu ist, empfiehlt es sich, langsamer zu sprechen. Häufig hört man: »Der rattert los wie ein Maschinengewehr!« Wenn den Zuhörern von Ihrem Redetempo schwindlig wird, heißt es oft: »Nicht so schnell! Jetzt noch mal langsam zum Mitdenken!«
Auf Ihre Stimme kommt es an
Wenn Sie einen Menschen sprechen hören, machen Sie sich automatisch ein Bild von ihm. Anhand seiner Stimme spüren Sie, ob er zornig und abweisend ist oder heiter und bejahend.
Wenn Sie mit Freunden oder Angehörigen am Telefon sprechen, kann es sogar passieren, dass der andere Sie plötzlich fragt: »Was ist denn los?« Sie haben nur eine sachliche Äußerung gemacht, aber Ihr Telefongesprächspartner hat herausgehört, dass Sie etwas bedrückt.
Mit ein wenig Übung können Sie am Telefon sogar
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