Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)

körpersprachliche Botschaften hören. Wenn die Person am anderen Ende der Leitung lächelt, klingt ihre Stimme wärmer und vertrauenswürdiger, als wenn sie mit verkniffener Miene spricht.
    Kleben Sie sich ein Smiley an Ihr Telefon. Wer beim Telefonieren lächelt, klingt einfach gewinnender.
    Bestimmt haben Sie das auch schon einmal erlebt: Sie bekommen einen Anruf von einer Person, die Sie nicht kennen, und fühlen sich von ihr angezogen, nur weil sich ihre Stimme so positiv und einnehmend anhört. Unwillkürlich stellen Sie sich einen attraktiven, sympathischen Menschen vor. Dagegen möchten wir einen Menschen mit einer unangenehmen Stimme gar nicht erst näher kennenlernen. Er kann noch so gut aussehen – sobald er den Mund aufmacht, machen seine Zuhörer gefühlsmäßig zu.
    Bei besonders wichtigen Telefonaten, bei denen ich meinen Standpunkt klarmachen wollte, habe ich manchmal bewusst im Stehen telefoniert. Die Stimme klingt dann kraftvoller, als wenn man im Sitzen spricht oder während des Redens hin und her läuft. Einen Standpunkt zu vertreten, heißt eben, standfest zu sein.
    Kennen Sie das noch aus Ihrer Kindheit? »Entschuldige dich sofort!«, wurde ich manchmal aufgefordert. Das habe ich dann zähneknirschend auch getan. »Das war keine Entschuldigung«, hieß es dann aber, wenn ich die Entschuldigung nur der Form halber und deshalb zu leise und unverständlich herausgepresst hatte. Das leise und unverständliche Sprechen zeigt, dass man sich eigentlich gar nicht entschuldigen will, die verbale Botschaft also durch Betonung und mangelhafte Lautstärke als nicht ehrlich enttarnt wird.
    Weder für private noch für berufliche Gespräche brauchen Sie Ihre Nase begradigen zu lassen oder farbige Kontaktlinsen zu tragen. Trainieren Sie lieber Ihre Stimmtechnik! Zeichnen Sie Gespräche auf, die Sie zum Beispiel am Telefon führen. Hören Sie sich Ihre Redebeiträge aufmerksam an und analysieren Sie, wie Ihre Stimme in verschiedenen Situationen klingt. Mal heller, mal dunkler, mal gepresst und kurzatmig, dann wieder fließend und weich.
    Stimmen Sie Ihre Stimme, dann werden Sie auch vermehrt Zustimmung finden.
    Zu den Themen Sprechtechnik und Körpersprache gibt es hervorragende Fortbildungsangebote – und es lohnt sich, sie wahrzunehmen. Überschaubaren Seminarkosten steht ein hoher Nutzen gegenüber. Wenn Sie die Hörsprache Ihrer Umgebung deuten können, werden Sie privat harmonischer leben und geschäftlich erfolgreicher sein.
    Im Laufe meiner Karriere habe ich für Tausende Berater und Führungskräfte Trainings durchgeführt. Das Ziel einer solchen Weiterbildung ist es, den Teilnehmern zu vermitteln, wie sie bei ihrem Gegenüber positive Gefühle erzeugen können und ihnen zu reflektieren, wie sie wirken. Hierfür werden Gesprächssituationen auf Video aufgezeichnet und anschließend analysiert.
    Besonders aufschlussreich ist es für die Teilnehmer jedes Mal, wenn wir das Aufnahmeband ohne Ton abspielten. Dadurch wird unübersehbar deutlich, dass unser Körper immer mitspricht. Ein typischer Kommentar der Teilnehmer ist: »Wenn ich sehe, wie ich mich da bewege, ist es ja fast egal, was ich sage.«
    Nicht weniger interessant war es für die Teilnehmer immer, von den aufgezeichneten Gesprächssituationen nur die Tonspur zu hören. Dadurch wird einem viel klarer, wie die Bedeutung des Gesagten durch die Betonung verstärkt, abgeschwächt oder auch verzerrt wird. Zum Beispiel kann eine scheinbar rein sachliche Aussage je nach Tonfall eine aggressive Note bekommen oder durch mangelnde Begeisterung des Sprechers entwertet werden.
    Werden Sie sich der Augensprache bewusst
    Sehen Sie die Sache mit den Augen des anderen. Denn auch seine Augen sehen die Aussagen Ihrer Augen.
    Wie oft hören wir die Frage »Warum guckst du so?« oder die Aufforderung »Schau mich mal an!«. Der Ausdruck der Augen verrät sehr viel über die Gefühlslage.
    Ich habe bei Vorträgen oft ein Foto gezeigt, auf dem man nur die Augenpartie eines weiblichen Gesichts sehen konnte. »Hat diese Frau gerade Hochzeitstag oder Trauertag?«, lautete meine Frage, und 99 Prozent der Teilnehmer antworteten richtig: »Hochzeit!« Ich fragte weiter: »Warum?« Und wieder kam die Antwort prompt: »Man sieht das an den Augen. Die Frau ist glücklich, ihre Augen strahlen positiv.«
    Die Augen machen unsere Gefühle in besonderer Weise sichtbar. Traurige, enttäuschte, kummervolle Augen würde man auf einem entsprechenden Foto gleichfalls sofort erkennen