Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
Seminare besucht. Am meisten lernte ich jedoch von ihm, als er eines Abends bei mir zum Essen war. Es war faszinierend, wie er sogar Gesten, die wir während des Essens machten, interpretierte und immer wieder richtig »übersetzte«, was wir gerade dachten und schmeckten. Seine Bücher und Videos über Körpersprache sind mittlerweile Klassiker und uneingeschränkt zu empfehlen.
Unser Gesicht haben die Gene unserer Eltern bestimmt. Für unseren Gesichtsausdruck dagegen sind wir selbst zuständig und verantwortlich. Wir alle haben zumindest gelernt, den Gesichtsausdruck unseres Partners oder unserer Kinder zu lesen.
Mimik ist ein besonders wichtiger Bestandteil der nonverbalen Kommunikation. Wie oft sagt oder liest man Sätze wie »Sein Gesicht verdüsterte sich« oder »Ihre Gesichtszüge hellten sich auf«. Machen Sie sich bewusst, dass jede geänderte Gefühlslage auch die Mimik verändert, bei Ihnen selbst genauso wie bei Ihrem Gegenüber. Auch wenn jemand absichtlich keine Miene verzieht, sich also nicht in seine Gefühlskarten schauen lassen will, ist das eine Spiegelung seiner aktuellen Gefühlslage.
Werden Sie ein Mimik-Virtuose
Bestimmt haben auch Sie schon einmal eine »Unschuldsmiene« aufgesetzt. Und wenn ein Kind schmollt und das durch eine vorgeschobene Unterlippe und einen bittenden Augenaufschlag signalisiert, dann versteht jeder Mensch auf den ersten Blick: Das Kind will Mitleid erregen, um so vielleicht doch noch zu bekommen, was es sich so sehr wünscht. Als Erwachsener und gar als Elternteil kann man diesem Appell nicht leicht widerstehen.
Ein gewinnender Gesichtsausdruck ist wichtiger als ein schönes Gesicht. Aber gekünstelte Grimassen sind weder schön noch gewinnend. Ein künstliches Lächeln beispielsweise wirkt unglaubwürdig und befremdend.
Unechte Mimik kann man erkennen: Die Gesichtshälften wirken asymmetrisch und die Muskelbewegungen im Gesicht passen nicht zu dem vorgetäuschten Ausdruck.
Bei manchen Menschen dagegen müssen wir nur in ihr lächelndes Gesicht sehen und empfinden echte Sympathie. Spätestens beim zweiten oder dritten Wiedersehen wissen wir, dass uns mit diesem Lächeln nicht Feindseligkeit oder Gefahr, sondern Freundlichkeit und Hilfe nahen.
Üben auch Sie Ihren Gesichtsausdruck regelmäßig vor dem Spiegel! Testen und entwickeln Sie Ihre Fähigkeit, Körpersprache und Gesichtsausdruck zu lesen. Beobachten Sie Ihren Partner und sagen Sie ihm, was er Ihrer Ansicht nach gerade denkt und fühlt. Oder bitten Sie ihn, einmal etwas Nettes zu Ihnen zu sagen und dabei böse zu schauen. Durch solche Übungen können Sie erkennen, ob Sie im Natursprachen-Unterricht Fortschritte machen und in welchen Einzelfächern Sie noch mehr zulegen können. Schärfen Sie Ihre Beobachtungsgabe.
Werden Sie ein Menschenleser!
Was Ihre Gesprächspartner Ihnen nicht mit Worten sagen (wollen), können Sie trotzdem wahrnehmen, weil Sie es an ihren körpersprachlichen Äußerungen sehen. Mit wachsender Erfahrung können Sie Ihr Gegenüber durch Anschauen immer besser durchschauen, also quasi in sein Inneres hineinschauen. Für denjenigen, der die Zeichen zu lesen gelernt hat, sind Gesichter wie Displays, auf denen er anhand wechselnder Mikroausdrücke die jeweils sich verändernden Emotionen beobachten kann – Freude oder Trauer, Argwohn oder Zutraulichkeit.
Je länger ein Gesicht den veränderten Gesichtsausdruck beibehält, desto stärker sind die Gefühle, die sich in ihm widerspiegeln. Je heftiger und abrupter Änderungen im Mikroausdruck eines Gesichts ausfallen, desto ehrlicher und unverstellter sind die zugrunde liegenden Gefühle.
Vergegenwärtigen Sie sich Gespräche mit Ihrer Familie, beim Flirten, im Umgang mit Freunden oder Nachbarn! Rekapitulieren Sie die körpersprachlichen Botschaften und machen Sie sich ihre Bedeutung klar: In vielen Situationen werden Sie künftig erfolgreicher kommunizieren, wenn Sie die Sprache der Körper lesen und Ihrerseits einsetzen können!
Gewöhnen Sie sich auch an, aktiv zuzuhören: Durch Nicken und Augenkontakt beispielsweise signalisieren Sie, dass Sie mit Gedanken und Gefühl bei dem sind, was Ihr Gegenüber Ihnen gerade erzählt.
Auch Schweigen ist ein Teil der Kommunikation. Sie hören Ihrem Gesprächspartner wortlos zu, aber durch eine skeptisch gerunzelte Stirn oder ein erwartungsvolles Lächeln senden Sie stumme Botschaften. Und diese nonverbalen Antworten beeinflussen ihn genauso, wie Ihr Gegenüber Sie durch den Fluss seiner Worte
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