Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
Berufsunfähigkeitsschutzvertrag vermittelt. Die Versicherung wies mich darauf hin, dass noch die Antworten auf zwei Routine-Gesundheitsfragen nachzureichen seien. Die verbleibende Frist betrug zehn Tage – eigentlich mehr als genug Zeit für eine reine Formalität.
Doch dummerweise ließ ich die Sache liegen – und so wurde eine wahre Zeitbombe daraus. Als ich von einer längeren Geschäftsreise aus dem Ausland zurückkam, hatte ich Post von der Versicherung: Der Antrag war wegen Unvollständigkeit abgelehnt worden und meine Provision folglich futsch. Er konnte auch nicht erneut gestellt werden. Das Aufschieben einer Kleinigkeit, die nach fünf Minuten erledigt gewesen wäre, hatte mich rund 1000 DM gekostet – und jede Menge zusätzlichen Aufwand, bis der Kunde doch noch zu den gleichen Konditionen versichert werden konnte. Aber jede schmerzliche Erfahrung hat auch ihre positiven Seiten: Ein derart teurer Verschub unterlief mir danach nie mehr.
Unangenehmes möglichst sofort erledigen
Ich habe jeden Tag viele Telefonate zu führen. Dafür plant mir mein Sekretariat beispielsweise zwischen 10 und 12 Uhr einen Telefonblock ein. In dieser Zeit muss ich dann 15 oder 20 Anrufe erledigen. Früher habe ich fast immer mit den Anrufen begonnen, die mir am angenehmsten waren und auf deren Ergebnisse ich am neugierigsten war. Wenn die eingeplanten zwei Stunden nicht für sämtliche Anrufe reichten, blieben auf diese Weise die wirklich wichtigen Telefonate oftmals unerledigt.
Daraus zog ich eines Tages die Konsequenzen und beschloss: Zuerst müssen die schwierigsten und unangenehmsten Dinge erledigt werden – denn die sind meist auch von größter Wichtigkeit. Diese Vorgehensweise ist darüber hinaus eine gute Stressprophylaxe.
Viele Menschen »werden gearbeitet«: Ihre Arbeit wird von anderen bestimmt. Wenige arbeiten an dem, was sie selbst gewählt haben – meist werden sie bloß von der Flut der tagtäglichen Dringlichkeiten mitgerissen. Ihren Zielen kommen sie damit trotz aller Mühen keinen Schritt näher.
Machen Sie es besser als diese planlos sich Plagenden: Planen Sie’s, dann packen Sie’s!
Egal, für welches Zeitplanungssystem Sie sich entscheiden: Nutzen Sie Hilfsmittel beziehungsweise Planungsunterstützer, aber möglichst nur eines. Wenn Sie ein paar Termine und Aufgaben in Ihrem iPhone oder Blackberry vermerken, andere auf dem Notizblock, wieder andere im Timer auf Ihrem Laptop und natürlich zusätzlich immer noch ein paar To-dos in Ihrem Kopf jonglieren – dann wundern Sie sich bitte nicht, wenn Ihnen ein Haufen unerledigter Aufgaben auf die Füße fällt. Dann hatten Sie nämlich ein paar Pläne zu viel.
Planen Sie mit System
Am besten kann ich mir einen Überblick über die anstehenden Aufgaben verschaffen, wenn ich den kommenden Tag auf herkömmlichen Tagesplanern strukturiere. Ob Sie nun Papier und Stift oder Laptop bevorzugen: Planen Sie den Umgang mit Ihrer Zeit möglichst schriftlich – und tun Sie es immer rechtzeitig im Voraus! Mittendrin fehlen Ihnen Distanz und Überblick – und rückblickend können Sie sowieso nichts mehr planen, sondern sich höchstens über Ihre mangelnde Planung ärgern.
Sorgfältige und realistische Vorausplanung hilft Ihnen enorm dabei, Ihre Ziele zu erreichen. Sie können dadurch Ihre Termine einhalten, vermeiden unnötigen Stress und sind mit Ihren Arbeitsresultaten zufriedener, als wenn Sie gehetzt und hektisch durch Ihren Tag stolpern.
Auch die Zeitplanung selbst braucht Zeit: Reservieren Sie sich dafür eine stille Zeit ohne Störung.
Investieren Sie Zeit und Aufmerksamkeit in Ihren Zeitsystem-Input – das bringt Ihnen einen rentablen Output in Form von gewonnener Zeit.
Damit Sie Ihre Zeit sinnvoll planen können, benötigen Sie Selbstdisziplin. Diese wiederum gewinnen Sie durch Eigenmotivation. Fragen Sie sich immer: Warum will ich diese Aufgabe bewältigen? Welches Ziel will ich erreichen? Dann richten Sie die jeweilige Zeiteinheit auf dieses Ziel hin aus.
Legen Sie zwischendurch immer wieder mal eine Zielminute ein. Checken Sie Ihre Koordinaten: Sind Sie noch auf Zielkurs?
Für die Wochenplanung gilt ebenfalls: Legen Sie Ihre To-dos schriftlich fest! Dann vergessen Sie nichts, behalten den Überblick und sind motivierter. Verpflichten oder neudeutsch »committen« Sie sich selbst – gehen Sie vor heiklen oder wichtigen Aufgaben schriftliche Selbstverpflichtungen ein.
Oft ist es leichter, eine Woche zu planen als einen einzelnen Tag: Dann
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