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Selina - Liebesnaechte in Florenz

Selina - Liebesnaechte in Florenz

Titel: Selina - Liebesnaechte in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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kommen soll. Und mach schnell, Luciano!“
    „Si, Signore.“
    Er wartete nicht mehr ab, dass seine Befehle befolgt wurden, sondern brachte Selina auf seinen Armen auf dem schnellsten Weg über die Brücke in den anderen Stadtteil zu seinem eigenen Haus. Einer seiner Diener öffnete ihm und er trug sie eilig die Treppe hoch in sein Zimmer. Dort legte er die Regungslose unendlich vorsichtig auf das breite Bett. „Selina, meine süße Liebste.“ Er rieb ihr die Hände, die eiskalt waren, küsste ihre bleichen Wangen und Lippen. Sie hatte die Augen geschlossen, atmete ganz flach und schien ihn weder zu hören noch zu fühlen.
    Als Luciano ein wenig später mit dem Arzt kam, schüttelte dieser den Kopf. „Man hat ihr vermutlich Gift gegeben, Signore. Aber ich kann nichts tun, solange ich nicht weiß, welches.“
    Alessandro zog Luciano aus dem Zimmer. „Du gehst sofort zu Santini“, flüsterte er ihm zu. „Und fragst ihn, welches Mittel er ihr gegeben hat. Und bring gleich Andrea mit, seine Anwesenheit ist dort nicht mehr nötig. Er soll statt dessen melden, dass Matteo Bandoro einen Mord geplant hatte und nun vermutlich zu flüchten versucht. Ich will diesen verwünschten Menschen haben. Egal wie!“
    In der Zwischenzeit war auch die Sänfte mit Francesco angekommen und Alessandro, der sich davon überzeugte, dass sein Freund seine Verletzung überleben würde, wenn er auch viel Blut verloren hatte, begab sich wieder zu Selina. Er breitete eine zweite Decke über sie, bevor er sich neben sie setzte, ihre Hand nahm, darüber streichelte und keinen Blick von dem blassen Gesicht wandte.
    Er war, von einer bösen Ahnung erfasst, umgekehrt und etwa vier Stunden vor Florenz auf Andrea getroffen. Er konnte sich kaum noch erinnern, wie er den Ritt hierher geschafft hatte. Irgendwo hatten sie andere Pferde bekommen, nicht so gut wie seine eigenen, aber noch frisch und kräftig, und als sie endlich auf den schaumbedeckten Tieren durch das Stadttor geritten waren, war er vor Sorge schon halb verrückt gewesen und hätte im ersten Zorn Santini am liebsten den Hals gebrochen. Als er Selina dann lebend gefunden hatte, war er erleichtert gewesen, aber jetzt saß er hilflos neben ihr, konnte nichts tun um ihr zu helfen als zu beten und zu hoffen, dass sie ihm erhalten blieb. Er hielt ihre eiskalte Hand umklammert, als könne er ihr durch seine Wärme Leben geben und verhindern, dass das Gift in ihrem Körper stärker war als ihre eigene Lebenskraft. Er strich zärtlich über ihr weiches Haar, fuhr mit dem Finger die Linie ihrer Wange nach und flüsterte ihr alle Liebesworte zu, die seine Zuneigung ihm eingaben. Manchmal regte sie sich leicht und einmal flatterten ihren Augenlieder und er dachte schon, sie würde erwachen, aber dann fiel sie wieder in jene starre Bewusstlosigkeit, die ihm mehr Angst machte als er jemals zuvor in seinem Leben gefühlt hatte.
    Er fuhr hoch, als Luciano endlich zurückkehrte und das Mittel nannte, das der alte Santini Selina verabreicht hatte.
    „Kein Gift, Signore“, beruhigte ihn der Arzt. „Ein sehr starkes Schlafmittel jedoch, das in einer zu großen Dosis tödlich wirken kann. In diesem Fall jedoch“, fügte er hastig hinzu, als er Alessandros zusammengepresste Lippen sah, „kann man davon ausgehen, dass die Signorina überlebt, andernfalls hätte ihr Herzschlag schon längst ausgesetzt.“ Er griff nach Selinas Puls, „Schwach, aber gleichmäßig.“ Er nickte zufrieden. „Am besten, Signor, Ihr lasst sie schlafen. Vielleicht ein warmer Stein unter die Decke, damit die Körpertemperatur nicht noch weiter absinkt. Und wenn sie aufwacht, lasst sie ein Glas Milch trinken. Keinen Wein. Später eine leichte Suppe. Nein“, sagte er abwehrend, als Luciano, der ebenfalls ins Zimmer gekommen war, vorschlug, einen Aderlass vorzunehmen. „Keinen Aderlass, das würde die Patientin noch mehr schwächen. Aderlass nur bei hitzigen Krankheiten.“
    „Ihr müsst hier bleiben“, sagte Alessandro scharf, als der Arzt sich zum Gehen wandte. „Mein Diener wird Euch ein Zimmer geben, in dem Ihr Euch aufhalten könnt. Aber Ihr werdet das Haus nicht verlassen, ehe meine zukünftige Gattin nicht wieder genesen ist.“
    „Eure zukünftige Gattin?“ fragte der Arzt lächelnd.
    „Und Ihr werdet über das schweigen, was Ihr hier zu sehen bekommen habt“, fügte Alessandro hinzu. „Es wird Euer Schaden nicht sein, glaubt mir.“
    Der Arzt neigte den Kopf und folgte Luciano hinaus, während Alessandro seine

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