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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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gelang es dem Falken sogar noch, die Richtung zu ändern, er fiel nicht auf Beton, sondern auf einen Holzstapel. Dennoch schlug er hart auf.
    Schon vor dem Aufprall waren sie losgerannt, hatten die Sicherheitszone verlassen. Riley mochte es nicht, dass sich seine Gefährtin in Gefahr begab, aber der Wolf in ihm respektierte ihre Willensstärke. So war sie nun einmal, und sie war vollkommen in ihrer Art. Der Falke lag da wie tot, Mercy berührte leicht seinen Körper und nickte. „Er lebt.“
    Riley überschlug das Gewicht. „Dicker Brocken.“ Es würde schwer sein, ihn zu tragen, aber so groß dieser Vogel auch war, war er als Mensch doch sicher kleiner. Gestaltwandlervögel machten erstaunliche Dinge mit ihrem Gewicht, wenn sie sich verwandelten. Normalerweise waren richtige Vögel aber kleiner. Hier würden sie beide mit anpacken müssen.
    Riley packte hinten an und Mercy vorn. „Bist du bereit?“
    „Los.“ Sie beeilten sich, ihnen blieben nur noch Sekunden, bis die Bombe hochging.
    Doch nicht einmal diese kurze Zeit hatten sie. Sie rochen es im selben Moment. Riley sah Mercy an. „Verwandle dich!“ Als Tiere waren sie näher am Boden und würden die Explosion besser verkraften.
    Sie legten den verwundeten Falken ab, verwandelten sich und schützten ihn mit ihren Körpern, während um sie herum die Welt in Flammen aufging.
    Über der Stadt erhob sich ein Wolfsgeheul, voll Gram und so verzweifelt, dass alle, die es vernahmen, den Schmerz spürten. Im Palace of the Fine Arts hörte es Hawke und rannte in einer solchen Geschwindigkeit zu dem Lagerhaus, dass die Menschen, an denen er vorüberraste, vor Überraschung stehen blieben. Kurz vor dem zerstörten Gebäude hielt er in seinem Lauf inne. Staub und Rauch erfüllten die Luft, aber er fand sie auch, ohne etwas zu sehen.
    Ein großer grauer Wolf stand vor einer bewusstlosen Leopardin. Er leckte an ihrem Maul, betastete ihren Kopf mit der Pfote, um sie aufzuwecken. Aber die Leopardin lag so bewegungslos da, dass es schien, als atme sie nicht mehr.
    Ein Falke lag links neben ihr. Er lebte. Wenigstens das. Hawke wandte sich wieder den Seinen zu und kniete sich neben sie. Der Wolf sah ihn nicht an, seine Aufmerksamkeit galt nur der verletzten Leopardin. Hawke untersuchte sie vorsichtig, der Wolf sollte sehen, dass er ihr nichts Böses wollte. Dennoch stand er kampfbereit vor ihm, die bernsteinfarbenen Augen verfolgten jede seiner Bewegungen.
    Da erst fiel Hawke auf, dass das linke Hinterbein des Wolfs gebrochen war. Er gab ihm nicht den Befehl, sich hinzusetzen. Konzentrierte sich stattdessen auf die Verletzungen der Leopardin. Die gefährlichste befand sich wohl in der Flanke der bewusstlosen Raubkatze: Eine große Wunde in ihrem blutverschmierten schwarz-goldenen Pelz. Wahrscheinlich hatte ein durch die Luft fliegendes Bauteil des Lagerhauses Mercy getroffen.
    Hawke fluchte und zog sein T-Shirt aus, um die Blutung zu stillen. Dem Wolf hätte er helfen können, aber es lag nicht in seiner Macht, einer Leopardin Kraft zu geben. Der Leitwolf in ihm war aufgebracht – diese Leopardin, diese Frau gehörte zum Rudel. Er musste ihr helfen. „Halte durch, Mercy“, murmelte er, fuhr mit der Hand in die Hosentasche und griff nach seinem Handy.
    Doch das war gar nicht mehr nötig.
    Lucas kam durch den Rauch auf ihn zugerannt, Tamsyn folgte ihm. Hinter den beiden landeten zwei Falken und verwandelten sich. Unter normalen Umständen hätte das ihren Tod bedeutet, denn sie waren in das Gebiet eines anderen Raubtiers eingedrungen, aber vielleicht waren sie nur ein wenig zu früh dran für das Treffen auf dem Versammlungsplatz der Lichtung.
    „Lara musste im Krankenhaus bleiben“, berichtete Tammy. „Einer der jungen Männer hat allergisch auf das verwendete Betäubungsmittel reagiert.“ Sie warf einen Blick auf den Wache stehenden Wolf. „Kannst du dich um Riley kümmern?“
    „Er wird es mir nicht erlauben“, sagte Hawke. „Erst muss alles mit Mercy in Ordnung sein.“
    „Männer“, seufzte Tammy, nahm aber bereits das durchweichte T-Shirt von der Wunde und untersuchte die Verletzung. „Ziemlich schlimm, aber sie ist eine Kämpfernatur. Komm schon, Mercy.“ Tamsyn legte die Hände auf die Wunde und schloss die Augen.
    Hawke spürte die heilende Kraft, obwohl ihm die der Raubkatzen nicht vertraut war. Heilerinnen-Energien beruhigten jeden, dennoch wachte der Wolf weiterhin über Mercy, hatte die Ohren aufgestellt. Aufmerksam. Abwartend. Wenn jemand eine

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