Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
falsche Bewegung machte, würde er dem Unglücklichen sofort an die Kehle springen.
    Riley war nicht mehr zu rationalen Überlegungen in der Lage.
    Lucas legte eine Hand auf Mercys Kopf und die andere auf Tammys Schulter, er runzelte die Stirn. „Ich glaube, Sascha hat jetzt die Verbindung.“
    Hawke wusste, dass Luc und Sascha eine starke Verbindung hatten, aber dass sie auch zu einem gewissen Grad telepathisch war, hatte er bislang nicht gewusst. Ein Hauch von Neid regte sich in ihm. Genau wie Leoparden paarten sich Wölfe für ein ganzes Leben. Er hatte nie eine Gelegenheit dazu gehabt – das Mädchen, das zu seiner Gefährtin herangewachsen wäre, war schon vor Jahrzehnten gestorben. Nun musste der Wolf allein seiner Wege gehen.
    Gut, dass wenigstens Riley jetzt seine Gefährtin gefunden hatte. Sie brauchten eine starke Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau an der Spitze des Rudels. Es hielt sie zusammen und erdete sie. Er spürte, wie die Kraft des Bandes durch Tammy zu Mercy hinüberfloss. Die Heilerinnen der Gestaltwandler wirkten durch Berührung, die Energie dafür musste aber aus einer anderen Quelle kommen. Riley stupste mit seiner Schnauze an Mercys Nase, berührte sie vorsichtig mit der Pfote.
    In diesem Augenblick spürte Hawke ein Ziehen. Ähnlich fühlte es sich an, wenn Lara während einer komplizierten Heilung Kraft brauchte. Er sah Tamsyn an. „Hast du das gespürt?“
    Sie nickte abwesend. „Kommt von Riley.“
    Nein, dachte Hawke, das tat es nicht. Es kam auch von ihm. Riley und Mercy hatten also die Paarung vollzogen. Sein Blick begegnete dem von Lucas.
    „Du bekommt sie nicht“, sagte das Alphatier der Leoparden, als hätte er Hawkes Gedanken gelesen.
    Sie fixierten einander, von Alphatier zu Alphatier, von Wolf zu Leopard. Um sie herum wurde es totenstill.
    „Ihr könnt euch später um sie prügeln“, zischte Tammy, ihre Stimme war wie ein Peitschenschlag. „Zur Hölle. Komm schon Mercy, wach auf.“
    Aber das tat sie nicht. Auch wenn der Wolf immer und immer wieder versuchte, sie mit der Schnauze sanft wachzurütteln.

 
    53
    Die Ratsmitglieder brauchten kein gemeinsames Treffen, um sich der Sache mit dem Menschenbund anzunehmen. Sie verständigten sich auf eine Vorgehensweise und schickten Einheiten aus, die sich um alles kümmerten. Wenn der Menschenbund Krieg wollte, sollte er ihn haben.
    Aber in einem wichtigen Punkt hatte sich der Vorsitzende getäuscht. Der Rat hatte sich für ein heimliches Vorgehen entschieden, nicht für offene Gewalt. Aufgrund der vorangegangenen Serie von medialen Gewalttaten wäre offenes Blutvergießen kontraproduktiv für Versuche gewesen, die Bevölkerung zu beruhigen. Stattdessen ging man so subtil vor, dass eine mediale Beteiligung unmöglich nachzuweisen war.
    Und sie töteten auch nicht alle. Gehirne wurden untersucht und Akten angelegt. Der sogenannte „Vorsitzende“ war zwar entkommen, aber drei der Spitzenfunktionäre waren gefunden und ausgelöscht worden. Die anderen würde man früher oder später ebenfalls erwischen. Blieben nur noch die Arbeitsbienen … mit dem intakten Wissen über alle Vorgänge in ihren Köpfen. Die Führung hatte sie ihrem Schicksal überlassen, in dem vollen Bewusstsein, dass die Mörder bereits unterwegs waren.
    Bereits ein Jahrhundert lang hatten die Medialen Erfahrung in der Behandlung, vor allem der Entmutigung, von Feinden.
    Der paramilitärische Arm des Menschenbundes implodierte förmlich.

 
    54
    Lucas und Hawke standen vor dem Krankenbett des schwer verletzten Absturzopfers. „Was zum Teufel ist denn mit dir passiert, Adam?“
    „Ich bin in die Luft geschossen worden. Wie eine beschissene Rakete.“ Der große muskulöse Mann kümmerte sich nicht um die unzähligen anderen Wunden, die seinen Körper bedeckten, sondern starrte nur auf seinen zerschmetterten Flügel – damit er besser heilen konnte, war er noch nicht in einen menschlichen Arm zurückverwandelt worden. „Verdammt, das wird Wochen dauern.“
    „Du lebst nur noch, weil du ein zukünftiges Alphatier bist“, stellte Hawke fest.
    „Oberst“, korrigierte ihn Adam mit eigenartiger Betonung. „Nur Vierbeiner haben Alphatiere.“
    „Soll das eine Beleidigung sein?“, fragte Hawke in schleppendem Tonfall und nicht besonders gut gelaunt.
    Lucas warf ihm einen finsteren Blick zu. „Ich glaube, der Junge hat noch nicht begriffen, dass er sich auf unserem Territorium befindet und wir seine Leiche auf Nimmerwiedersehen verschwinden

Weitere Kostenlose Bücher