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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Männer sahen ihn lauernd an, es roch nach Gewalt. „Was macht der Wolf hier?“, fragte Eduardo, man hörte den aufgebrachten Leoparden in seiner Stimme.
    „Ruhe!“, befahl Mercy und sah die Neuankömmlinge wütend an. „Er hat das Recht, hier zu sein. Ihr seid die Eindringlinge, beruhigt euch also.“
    Eduardo blinzelte, als hätte noch nie jemand in diesem Ton mit ihm gesprochen. Joaquin zog die Krallen wieder ein, aber sie gab sich keinen Illusionen hin. Diese Männer waren Wächter. Sie konnten sekundenschnell kampfbereit sein. Dasselbe galt aber auch für sie. „Bleibt, wo ihr seid.“ Sie entfernte sich ein wenig von der Terrasse, stellte sich näher zu Riley.
    Der ließ die Männer nicht aus den Augen. Knurrend boxte sie ihm auf die Brust. Sein Kopf schnellte herum. „Wer sind die beiden?“, fragte er noch einmal mit seiner kalten Wolfsstimme.
    „Wächter aus dem Rudel meiner Großmutter“, sagte sie, außer sich über alle drei Männer, am meisten jedoch über Riley; sie war doch kein Knochen, um den man sich balgte. Riley hatte kein Recht, Revierkämpfe auszutragen – sie hatte ihm nichts dergleichen zugestanden. „Hatte ich dir nicht gesagt, du solltest dich verziehen?“
    „Ich werde dich ganz gewiss nicht mit zwei Fremden allein lassen.“ Ganz ruhig. Durch nichts zu erschüttern.
    Das machte sie noch wütender. „Wir hatten das doch ein für alle Mal geklärt, Riley.“
    Er antwortete nicht, sein bernsteinfarbener Blick sah an ihr vorbei. „Warum sind sie hier?“
    „Mercys Großmutter hatte die Idee“, sagte Eduardo, „Mercy und einer von uns könnten vielleicht … Gemeinsamkeiten entdecken.“
    Sie würde Eduardo erschießen. Die kleine Pause hatte er absichtlich eingelegt, es sollte zweideutig klingen. Der verfluchten Raubkatze machte die Sache auch noch Spaß. Und Rileys Tier wollte heraus, wollte angreifen und töten. „Schluss jetzt“, sagte sie und zeigte mit dem Finger erst auf Eduardo und dann auf Joaquin. „Falls ihr euch je wieder ohne Erlaubnis meiner Hütte nähert, werde ich euch zeigen, warum ich Isabellas Lieblingsenkelin bin.“
    Es gereichte beiden Männern zur Ehre, dass keiner von ihnen grün um die Nase wurde. „Und ich werde dich nicht mit einem Wolf allein lassen“, tönte Eduardo. Er tat, als hätte er über sie zu bestimmen.
    Mercy hatte endgültig genug. Ohne Vorwarnung sprang sie auf ihn zu und fuhr dem Wächter mit den Krallen an den Hals. Er wich zurück … aber nicht schnell genug, quer über seine Kehle zog sich ein roter Striemen. Er fluchte, sein Freund grinste und sagte etwas auf Portugiesisch, wahrscheinlich dachte er, Mercy würde ihn nicht verstehen. Aber sie war in ihrer Jugend eine Zeitlang im Heimatland der Wächter herumgereist.
    Sie zog die Krallen ein. „Joaquin hat ganz recht. Du hast es herausgefordert.“ Sie hob eine Augenbraue, als die beiden immer noch keine Anstalten machten zu gehen. „Warum seid ihr noch immer da?“
    Überraschenderweise antwortete der stillere Wächter: „Wir genießen die Abendluft.“ Er sah Riley an … der näher kam, bis Mercy dazwischentrat.
    Sie hörten nicht auf sie.
    Verfluchter Mist.
    Kurz davor, die drei Typen sich selbst zu überlassen, warf sie noch einmal einen Blick auf Riley. Sein Gesicht war wie eine eiserne Maske, und ihr Herz schlug schneller. Nach all dem, was heute passiert war, würde er sicher die Kontrolle über sich verlieren, wenn sie ihn mit den beiden Wächtern allein ließ – dann würde jemand von ihnen ernsthafte Verletzungen davontragen. „Ihr genießt die Abendluft?“ Sie lächelte zuckersüß. „Dann lasst uns doch ein wenig jagen.“
    Der Wolf und die beiden Leoparden sahen sie an, als hätte sie nicht alle Tassen im Schrank.
    „Was ist denn? Meint ihr, ich könnte euch davonlaufen? Da könntet ihr sogar recht haben.“ Mit diesen Worten zog sie sich in den Wald zurück und lief los. Hoffentlich würde ihr Plan aufgehen. Das tat er. Alle drei folgten ihr, denn es lag in ihrer Natur, sie zu beschützen, und dieser Instinkt war diesmal stärker als der Kampf um sie. Obwohl sie keinen Schutz brauchte. Hatte ihn nie gebraucht. Und würde ihn auch nie brauchen.
    Sie war mehr als nur ein bisschen sauer darüber, dass Riley das nicht zu begreifen schien. Aber in einer kleinen, ganz versteckten Ecke in sich empfand sie überraschenderweise auch so etwas wie heimliche Freude. Für den Wolf war sie eine Frau. Das vergaßen die Männer oft bei ihr, ihr Rang blendete sie. Schade

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