Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe
davon hätten abprallen können, seine Schenkel waren muskulös. Zum Anbeißen. Und er war in keiner Weise langsam – obwohl er seine Schnelligkeit gut verbarg. Eduardo und Joaquin hatten erfahren müssen, wie unglaublich schnell Riley sein konnte, wenn er wollte.
In einer Frau jedoch konnte er auch langsam und geduldig sein.
Ihr Körper seufzte, wollte mehr, verlangte nach ihm. Nur nach ihm.
Doch auch wenn die Anziehung noch so stark war, sie konnte damit umgehen. Sie konnte sich ihre Bedürfnisse zugestehen – er wollte sie ja genauso sehr. Die körperliche Seite beunruhigte sie nicht im Geringsten. Sorgen machten ihr die anderen Dinge, die mit hineinspielten.
Wie die Zärtlichkeit, die sie heute empfunden hatte.
Sie hätte ihn zurechtweisen müssen, dass er sich so aufgespielt hatte, weil sie sich ein bisschen verletzt hatte, aber nein, sie hatte ihn gestreichelt. Sie hatte den Glassplitter in seinem Haar gesehen, und ihr Herz hatte einen Schlag ausgesetzt. Ihre Sorge war irrational gewesen, aber sie hatte sie empfunden.
Und statt ihn die Sache mit Eduardo und Joaquin austragen zu lassen, was hatte sie da getan? Hatte dafür gesorgt, dass er gegangen war, ohne dass ein Tropfen Blut vergossen wurde. Einen Teil davon konnte sie auf ihre Verantwortung als Wächterin schieben – er war schließlich ein Offizier der Wölfe, und wenn er von ihren Gästen angegriffen wurde, konnte ihr Bündnis darunter leiden. Den anderen Teil … trotz ihrer Wut auf seinen nicht erbetenen Besitzanspruch hatte sie ihn vor Verletzungen schützen wollen. Aber, dachte sie und schob die Decke mit den Füßen fort, in dem Zustand, in dem er sich befand, hätte er die beiden anderen wahrscheinlich zu Hackfleisch verarbeitet.
Sie musste unbedingt … endlich überrollte sie der Schlaf wie eine große Woge und schickte ihr heiße, dunkle Träume.
Riley war bis zur Erschöpfung gerannt, aber auch er träumte. Nichts Schönes.
Er kam zu spät. Wie immer. Willows zerschmetterter Körper lag in einem flachen Grab, und er konnte sie nicht einmal herausheben, sie an sich drücken.
Sie schlug die Augen auf, aber es waren gar nicht ihre Augen. Nur eine einzige Person auf der Welt hatte solche Augen – in diesem Augenblick entdeckte er, dass Brenna in dem Grab lag, gerade lebendig begraben wurde. Sie streckte die Hände nach ihm aus, aber seine Füße waren wie festgeschmiedet, er konnte sich nicht bewegen, obwohl seine Schwester nach ihm rief.
Bis Erde ihr Gesicht bedeckte, ihren Mund verschloss, ihre Hände unter sich begrub.
Mit einem unterdrückten Entsetzensschrei schreckte Riley hoch. Instinktiv wollte er nachsehen, ob es Brenna gut ging, aber es war halb drei morgens. Und er wollte nicht, dass sie erfuhr, welche Dämonen ihn Nacht für Nacht heimsuchten.
Er strich sich das schweißnasse Haar aus der Stirn und stand auf, denn ihm war klar, dass er nicht mehr einschlafen konnte. Stattdessen ging er unter die Dusche und zog sich an.
Es half alles nichts.
Noch viel zu viele Stunden lagen vor ihm.
Seine Schritte hatten ihn automatisch zur Garage geführt, und obwohl er sich sagte, er solle es lassen, trugen ihn seine Füße einfach weiter. Er nahm das Allradfahrzeug, das dem Ausgang am nächsten stand, und fuhr durch die pechschwarze Sierra zum Land der DarkRiver-Leoparden. Normalerweise mochte er die Nacht, die ruhige Stille. Aber heute verfolgte sie ihn, unzählige Echos seiner Albträume umschwirrten ihn.
Er wehrte sich gegen das Flüstern der Schatten, konzentrierte sich auf sein Ziel. Und kam endlich an. Mercys Wagen stand noch dort. Etwas in ihm entspannte sich. Er parkte neben ihrem Auto ein und stieg aus, ging durch die undurchdringliche, mondlose Nacht. Instinktiv fand er zu ihrer Hütte, auf die Stufen der Terrasse. Sein Wolf war noch immer präsent, aber endlich konnte er nachdenken. Riley seufzte, er würde bis zur Dämmerung warten. Bis Mercy herauskam.
Die Tür ging auf. „Riley?“
Natürlich wusste sie, dass er gekommen war – sie war eine Wächterin. Und ein Teil von ihm hatte darauf gehofft. „Stell heute Nacht keine Fragen, Mercy.“ Er sah sie nicht an, fühlte sich so hilflos, dass sogar sein Wolf Angst bekam.
„In Ordnung.“ Leise Schritte. „Möchtest du trotzdem hereinkommen?“
Ihr schnelles Einverständnis machte ihn misstrauisch, aber er brauchte … irgendetwas und ging hinein. Sie nahm seine Hand, ihre goldenen Augen glänzten im Dunkeln. „Komm schon, Wolf.“
Er ließ sich in ihr
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