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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Schlafzimmer führen.
    „Stiefel ausziehen“, sagte sie und kroch unter die Decke.
    Er setzte sich auf einen Stuhl, machte die Schnürsenkel auf und sah sie an, wusste nicht, ob er es wirklich tun sollte. Sie hatte ihm versprochen, keine Fragen zu stellen, aber sie wusste es natürlich, hatte schon zu tief in ihn hineingesehen, Dinge wahrgenommen, die er aus Scham verbarg.
    „Keine Fragen“, sagte sie und hob die Decke.
    Mann und Wolf sehnten sich nach Berührung. Er hatte nicht die Kraft und wollte auch gar nicht widerstehen. Stand auf, ging zum Bett und legte sich angezogen neben sie. Als sie die Arme um ihn legte und ihre Finger über sein Haar strichen, barg er sein Gesicht an ihrem Hals und ließ es zu, dass die unerwartete Zärtlichkeit die Wunden dieser Nacht heilte.
    Irgendwann noch vor Morgengrauen schlief er ein.
    Als Mercy aufwachte, lag sie wie Efeu an Riley geschmiegt, ihr Gesicht an seiner Brust, die Beine miteinander verschlungen, die Hände unter seinem T-Shirt, über dem er ein Khaki-Hemd trug. Die Decke war auf den Boden gerutscht, aber ihr war heiß, denn er strahlte eine herrliche Hitze aus. Die Raubkatze in ihr schnurrte und wäre am liebsten den ganzen Tag so liegen geblieben.
    Es fiel ihr schwer, sich von ihm zu lösen, als das Telefon läutete, aber sie wollte vor ihm am Apparat sein. Es gelang ihr tatsächlich, jedoch nur, weil er noch halb schlief.
    „Der Entführer hat sich bei uns gemeldet“, sagte Lucas. „Er hat ein Treffen vorgeschlagen.“
    Sie setzte sich kerzengerade auf. „Ich gehe.“
    „In Ordnung“, stimmte Lucas zu und gab die Einzelheiten durch. „Ich werde Hawke Bescheid geben, damit noch ein paar Wölfe dazukommen.“
    Sie würde nicht erwähnen, dass gerade ein Wolf neben ihr lag. Nachdem sie den Anruf beendet hatte, fuhr sie mit den Fingern über seine stoppelige Wange. „Zeit, aufzuwachen, Kincaid.“
    Er antwortete nicht, aber jeder Muskel stand unter Spannung.
    Erst eine halbe Stunde später ließ die Anspannung ein wenig nach, denn sie hatte ihr Versprechen gehalten und keine Fragen gestellt. Das hätte sie auch gar nicht gemusst. Sie wusste genau, was diesen starken, stolzen Mann bedrückte, obwohl er nie darüber gesprochen hatte und es auch wohl niemals zugeben würde. Doch als die Dämonen zu stark geworden waren, war er zu ihr gekommen.
    Zwischen ihnen hatte sich etwas verändert, aber sie hatten jetzt keine Zeit, darüber zu sprechen. Nicht, solange Nash noch in Geiselhaft war.
    Der Entführer erwartete sie im dunklen Inneren eines verfallenen Gebäudes am Rande von San Francisco. Sanftes Morgenlicht fiel auf das Gelände, konnte aber den harten Eindruck von Metall und Kunstbeton nicht mildern.
    Mercys Nackenhaare stellten sich auf.
    Ihre Augen glitten über die schwarze Plastikfolie, die anstelle von Fensterglas eingesetzt war und dem Gebäude ein noch finstereres Aussehen verlieh. Weder als Mensch noch als Tier mochte sie diesen Ort, aber das durfte jetzt keine Rolle spielen. Sie betrat das Gebäude als Erste … nach einer heftigen Auseinandersetzung mit dem Wolf, der wieder seine normale, sie zur Weißglut treibende dominante Haltung angenommen hatte.
    „Menschenmänner unterschätzen Frauen“, sagte sie, „sogar noch mehr als dumme Raubtiergestaltwandler.“
    „Er könnte eine Waffe haben.“
    „Ich trage eine schusssichere Weste.“ Ihre Hand strich über den leichten Stoff. „So wie du gestimmt bist, zerfetzt du ihm wahrscheinlich das Gesicht, noch bevor er überhaupt einen Ton gesagt hat.“
    Rileys Hand schloss sich um ihren Oberarm, um seine dunklen Augen lag ein bernsteinfarbener Ring. „Er hätte es nicht anders verdient.“
    „Aber dann würden wir nicht erfahren, wo Nash ist.“ Sie knirschte mit den Zähnen. „Wir haben keinerlei Witterung von ihm in der Nähe wahrgenommen. Wenn du den Kerl umbringst, wirft uns das wieder ganz an den Anfang zurück.“
    „Es gefällt mir nicht, dass du da alleine hineingehst.“
    „Zehn von euch sind hier draußen! Und du folgst mir doch gleich. Ist das etwa alleine hineingehen?“ Ihre Nasen berührten sich fast.
    Sie hörten ein Räuspern.
    Rileys Knurren verscheuchte die Leute. „Mach keinen Unsinn, nur weil du dich beweisen willst.“
    „Warte mal.“ Sie sah an sich hinunter und dann wieder zu ihm hoch. „Nee, mir ist noch kein Schwanz gewachsen. Ich muss also nicht beweisen, dass ich den größeren habe.“
    Er beugte sich vor und biss sie in die Lippe. Es zwickte. Sie hätte ihn in

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