Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe
Nase und wusste sofort, warum der Eindringling seine Abwehrmechanismen unterlaufen hatte. Der Wolf in ihm nahm seine jüngere Schwester nicht als Bedrohung wahr. „Sag jetzt bloß nichts, Bren.“
Brenna warf einen Blick auf sein Gesicht und versuchte, ein Lachen zu unterdrücken. Aber es half nichts. Das lag an diesem Ausdruck. Bei dem jeder gleich kuschte. Doch sie reizte er so sehr zum Lachen, dass sie sich nicht länger beherrschen konnte.
Riley wartete, bis es vorbei war, erst dann hob er fragend eine Augenbraue.
„Mercy und du, wie wunderbar!“
Er schwieg.
Sie kicherte. „Du wolltest ein unterwürfiges Weibchen, und stattdessen hast du eine Wächterin der Leoparden bekommen.“ Sie gackerte wieder los, es kam aus tiefster Seele.
„Brenna, ich bin immer noch dein älterer Bruder!“
„Und mein Gefährte ist ein großer, böser Medialer.“ Sie sprach mit ihrer schönsten und nervigsten Kleine-Schwester-Stimme. „Außerdem liebst du mich.“
„Im Augenblick würde ich dir am liebsten mit Klebeband den Mund verschließen.“
Oho, das war ja interessant. Niemand drang je zu Riley durch. Er liebte sie über alles, aber selbst sie musste lange bohren, bis er reagierte. „Mercy und Riley sitzen im Baum. Sie k-ü-s-s…“ Brenna quietschte, als er sie sich über die Schulter warf und zu ihrer Wohnung trug.
Sie lachte unbändig. Giggelte vor Freude. Riley war immer erwachsen gewesen, gesammelt, aber auch er hatte einen stillen Sinn für Humor. Die Kinder liebten seine offene, aber auch geduldige Art. Doch nach ihrer Entführung hatte er sich verändert, alle Wärme war fort gewesen und nichts schien ihn mehr erreichen zu können. Das war furchtbar für Brenna gewesen. Und sie war Mercy dankbar, dass sie Riley nicht mehr erlaubte, der Fremde zu sein, in den er sich verwandelt hatte.
Ihre Nasenflügel bebten, als ein bekannter Duft ihre Nase kitzelte: Eis, unterlegt mit etwas, das eindeutig Judd war.
„Ich nehme an, du hast einen guten Grund, meine Gefährtin so grob zu behandeln.“ Kühle Worte, aber offensichtlich amüsierte er sich.
„Riley mag Mercy“, sagte sie im Bühnenflüsterton und versuchte, sich umzudrehen, um ihren Gefährten anzuschauen. „Aber sie hat ihm gesagt, er … huch.“ Riley hatte sie ohne Vorwarnung mit Schwung auf die Beine gestellt.
Sie schwankte, aber Judd hielt sie an den Hüften fest. Brenna schob sich das Haar aus dem Gesicht, lehnte sich an ihren sinnlichen Medialenmann und grinste Riley an. „Alsooo …“
Riley ignorierte sie. „Judd, offensichtlich bist du nicht mehr interessant genug für meine Schwester – sie hat viel zu viel Zeit, ihre Nase in die Angelegenheiten anderer Leute zu stecken.“
Judd legte von hinten die Arme um seine Frau, sein Kinn lag auf ihrem Kopf. „Die Sache mit Mercy und dir interessiert mich auch sehr.“
Knurrend – er hatte tatsächlich geknurrt – drehte ihr großer Bruder sich auf den Hacken um und ging fort. Brenna wartete, bis er außer Hörweite war. „Ich hoffe, Mercy walkt ihn richtig durch, damit er wieder wird wie früher.“
„Deine Entführung hat ihn verändert. Er wird niemals wieder der Alte sein.“
„Das weiß ich.“ Sie rieb ihre Wange an seinem Oberarm. „Aber ich möchte, dass er wieder lernt, wie man glücklich ist.“
Sie schwiegen beide.
Brenna wartete, sie kannte ihren Gefährten gut genug, um zu wissen, dass er nachdachte. Er ließ sich so sehr von seinem Verstand leiten, dass sie jedes Mal froh war, wenn er sich ein wenig gehen ließ. Und gewöhnlich tat er das im Bett. Dabei fiel ihr ein, dass sie ein neues eisernes Kopfteil für das Bett besorgen musste, denn gestern Nacht war das alte unter seinen telekinetischen Kräften zusammengebrochen. Nun, zumindest hatte es länger als der Holzrahmen gehalten. Vielleicht sollte sie Futons in Erwägung ziehen.
„Dein Bruder ist es gewohnt, die Führung zu haben“, sagte Judd schließlich. „Und Mercy ebenfalls.“
„Das ist gut.“
„Und warum?“
Mein Gott, wie sie diese Gradlinigkeit mochte und die Bereitwilligkeit, ganz auf sie einzugehen. „Riley“, sagte sie und lehnte ihren Kopf an Judds Hals, „hat ein Bild im Kopf von einer unterwürfigen Frau, die er hegen und beschützen kann, aber mit so jemandem könnte er nie derjenige sein, der er wirklich ist.“ Sie schüttelte den Kopf. „Er braucht eine starke Partnerin, die es mit den Mauern aufnehmen kann, mit denen er alle auf Distanz hält.“
Selbst wenn er das in seinem
Weitere Kostenlose Bücher