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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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war. Dann ging er zu dem Zelt, schob eine Plane zur Seite und gab den Blick auf einen bewusstlosen Mann frei.
    „Er war blutüberströmt, und soweit wir feststellen können, bluten Nase und Ohren immer noch.“ Der Soldat zögerte. „Jem meint, die Äderchen in den Augen würden auch gleich platzen. Wir haben hier keine Möglichkeit, ihn zu behandeln – ich habe einen Rettungshubschrauber gerufen, aber ich glaube nicht, dass sie es rechtzeitig zum Krankenhaus schaffen.“
    „Wissen wir, wer er ist?“, fragte Hawke.
    „Er hatte seine Papiere dabei – es handelt sich um Samuel Rain, Spezialist für Robotertechnik bei Psion Research.“
    „Ein Medialenunternehmen“, murmelte Mercy. „Ist er ein Medialer?“
    „Riecht nicht so“, war die Antwort. „Aber vom Knochenbau her würde ich sagen, er ist einer. Noch etwas – er hatte eine geladene halbautomatische Waffe im Kofferraum.“
    Lucas trommelte mit den Fingern auf die Armlehne. „Wir kennen jemanden, der ihn dort rechtzeitig rausholen und M-Medialen übergeben könnte.“
    Der Leitwolf zögerte nicht. „Dann schnell. Mein Gott, was für eine beschissene Art zu sterben.“
    Mercy hatte schon ihr Handy herausgezogen, sie wusste, wen Lucas meinte. Anthony Kyriakus kannte einen äußerst flinken Teleporter. „Die genauen Koordinaten?“ Sobald sie die Informationen bekommen hatte, ging sie hinaus, um ungestört mit Faith zu telefonieren.
    Riley blickte auf, als sie wieder hereinkam. „Immer noch Geheimniskrämerei?“
    „Selbstverständlich. Tu doch nicht so, als würdet ihr alles mit uns teilen.“ Sie sah wieder auf den Bildschirm. „Was treibt einen Medialen dazu, sich in einen Abgrund zu stürzen?“
    „Vielleicht wollte er die Waffe nicht benutzen“, sagte Riley ganz pragmatisch.
    Lucas fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Wenn diese Einzelfälle nur die äußerste Spitze des Eisberges sind, was passiert dann erst, wenn das ganze Medialnet zusammenbricht?“
    „Dann haben wir die Hölle auf Erden“, sagte Hawke und starrte weiterhin auf den Bildschirm.
    „Unglaublich!“ Das war die Stimme eines der Soldaten vor Ort. „Er ist weg.“ An der Stelle, wo der Mann gelegen hatte, befand sich nur noch eine leere Plane. „Meine Güte, der Teleporter muss verdammt gut sein, wenn er das auf eine solche Entfernung schafft.“
    Dem konnte Mercy nur zustimmen. Sie hatte noch keinen von ihnen bei der Arbeit beobachtet, aber Sascha hatte ihr erklärt, die meisten müssten Kontakt zu ihren „Passagieren“ haben. „Gut“, sagte sie, als das Bild verschwunden war. „Das ist erledigt, nehme ich an.“
    „Glaubt ihr“, murmelte Hawke, und seine blassblauen Augen wirkten nachdenklich, „sie würden dasselbe für uns tun, wenn wir verletzt und blutend am Boden lägen?“
    „Kommt wohl auf den einzelnen Medialen an“, antwortete Mercy, sie wusste, wie sehr Hawke die meisten Medialen verachtete. „Der Typ hatte Glück, dass wir nicht die wilden Tiere sind, als die uns der Rat immer darstellt.“
    Riley wurde unruhig. „Braucht ihr uns heute noch?“
    Lucas übernahm es zu antworten. „Nein, geht nur … spielen.“
    Hawkes grimmiges Gesicht verzog sich zu einem listigen Wolfsgrinsen, als Mercy ihr Alphatier mit zusammengekniffenen Augen ansah und den Raum verließ. Riley schwieg, aber sie spürte ihn die ganze Zeit neben sich. „Ich glaube, unser Geheimnis ist aufgeflogen“, sagte er, als sie wieder im Hauptgang standen.
    „Wovon redest du überhaupt?“, sagte sie, der Teufel ritt sie wieder. Der Anblick des blutenden, gepeinigten Körpers hatte ihr einen Schock versetzt – sie musste Dampf ablassen. Das konnte sie am besten, indem sie Riley ärgerte.
    „Ich rede über dich“, sagte er, und seine Stimme rutschte eine Etage tiefer, als sie stehen blieb und sich zu ihm umdrehte, „und mich.“
    Ihre Brustwarzen richteten sich auf, aber ihr Gesichtsausdruck blieb abweisend. „Bilde dir bloß nicht zu viel ein.“ Sie schob die Hände in die hinteren Hosentaschen und wippte auf ihren Absätzen, hatte eine Entscheidung getroffen. Vor Erregung war sie gespannt wie die Sehne eines Bogens. „Mich hat’s gejuckt. Und du hast mich gekratzt. Das war alles.“
    Ein tiefes Knurren hallte von den Wänden wider, und sie presste die Schenkel zusammen. Mit einem spöttischen Lächeln hob sie die Hand, um ihm zuzuwinken. „Bis dann, Wölfchen.“
    Riley wollte hinterher, doch da merkte er, dass er nicht mehr allein war. Witternd zog er die Luft durch die

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