Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe
Starrsinn nicht einsehen wollte.
Nachdem sie Riley zugewinkt hatte, war Mercy mit Lichtgeschwindigkeit abgedüst. Es machte nichts, dass Brenna ihn aufgehalten hatte. Er würde ihr nachkommen – es hatte ihm deutlich ins Gesicht geschrieben gestanden, und sie hatte es auch gerochen.
Deshalb hatte sie ihm auf diese Weise zugesetzt, hatte an seine besitzergreifenden Instinkte appelliert – nach den Ereignissen der letzten achtundvierzig Stunden liefen sie sowieso schon auf Hochtouren. Diesmal würde ihn nichts anderes zufriedenstellen können als harter, heißer Sex oder Gewalt. Und sie wusste genau, wofür er sich entscheiden würde. Die Leopardin lächelte über die Herausforderung, und das Weib in ihr machte sich erwartungsvoll bereit.
Ein Teil von ihr fragte sich, wo zum Teufel er blieb.
Aber dem Rest von ihr war es egal, wie lange es dauerte.
Sie lächelte, spürte die Erregung und behielt ihre menschliche Gestalt, als sie das sichere Gebiet um die Höhle herum verließ und sich in die Wildnis schlug. Diese Gegend wurde nicht so scharf kontrolliert, denn sie lag zwischen der Weißen Zone der Wölfe und dem gut geschützten äußeren Kreis der Leoparden. Hier konnten die jungen und erwachsenen Wölfe frei jagen und … spielen.
Unbewusst zog sie die Beine an und sprang über einen umgestürzten Baumstamm, ihr Körper bewegte sich in einem Rhythmus, den nur Gestaltwandler kannten. Sie war schnell, schneller als jede andere Leopardin ihres Rudels, aber sie spürte, dass er näher kam. Deshalb legte sie noch an Geschwindigkeit zu.
Wenn der Wolf sie haben wollte, musste er sie erst einmal fangen.
Instinktiv wusste sie natürlich, was sie tat. Dominante Leopardinnen warfen sich nicht mir nichts, dir nichts in die Arme eines Geliebten. Sie stellten den erwählten Gefährten auf die Probe, er musste beweisen, dass er mit allem umgehen konnte, was sie ihm zu geben hatte. Musste zeigen, dass er gewillt war, darum zu kämpfen.
Aber Mercy war noch nicht bereit, darüber nachzudenken, was diese Herausforderung bedeutete. Sie wusste nur, es war das aufregendste Spiel, das sie je gespielt hatte. Der Wind trug ihr Rileys Witterung zu, sie spürte, wie sehr er sie wollte. Der Wolf dachte, er hätte sie bereits, aber schließlich war sie eine Leopardin.
Aus vollem Lauf sprang sie auf einen Baum, hielt sich mit den Krallen fest. Mit der Geschmeidigkeit einer Katze stieg sie hinauf, zog sich auf einen Ast hoch, eilte bis zu seiner Spitze vor und sprang auf den nächsten Baum. Dann auf den übernächsten. Auf dem Boden hinterließ sie nun keine Spuren mehr, nichts würde ihm jetzt verraten können, wohin sie verschwunden war.
Nun ja, da war noch ihre Witterung.
Aber er musste schnell sein, wenn er sie noch wahrnehmen wollte … denn die Raubkatze rannte. Sie bewegte sich im Kreis zurück, auf ihn zu, während er in ihre Richtung lief. Das würde ihn verwirren, er würde in eine Richtung laufen und sie in eine andere. Ein paar Minuten später war es tatsächlich so, er lief unter ihr hindurch, während sie in die andere Richtung davonsprang.
Enttäuschung breitete sich in ihr aus, sie spürte heiße Stiche im Herzen. Hatte natürlich nicht gewollt, dass er versagte. Wenn sie vor ihm wieder an der Höhle war, hatte sie gewonnen, und selbst wenn sie ihn dann wieder in ihr Bett ließe, würde es nicht mehr dasselbe sein. Sie verzog das Gesicht und sagte sich, dass sie gar nicht so außer sich war – Lügnerin, Lügnerin –, und sprang weiter von Ast zu Ast.
Hundert Meter weiter war der nächste Baum zu weit entfernt, um ihn mit einem Sprung zu erreichen. Da Riley weit entfernt in eine ganz andere Richtung unterwegs war, sprang Mercy vom Baum und landete wie ein Katze auf dem Waldboden.
Im selben Augenblick legte sich eine vertraute Hand um ihren Hals und zog sie an eine feste männliche Brust, ein Arm schlang sich von hinten um ihren Oberkörper und die beiden Arme. Heiß spürte sie seinen Atem an ihrem Ohr, seine besitzergreifenden Lippen, nach denen sich jeder Zentimeter ihrer Haut sehnte. „Hab ich dich.“
Instinktiv trat sie mit den Füßen nach hinten aus und versuchte, sich aus seinem Griff zu winden. Was ihr allerdings nur ein Stöhnen und ein paar wilde Flüche einbrachte, dann wurde sie an einen Baumstamm gepresst, sein Arm lag quer über ihren Schultern, sie spürte den eisernen Griff einer Faust an ihren Handgelenken und kräftige Oberschenkel drückten gegen ihre Beine. Riley ließ ihr gerade so viel
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