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Sensation in der Manege

Sensation in der Manege

Titel: Sensation in der Manege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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neben ihr nieder und streichelte ihren Rücken. Dann stand er auf, zog sie zu sich hoch und schloß sie in die Arme.
    „He! He, du!“ Ganz sacht begann er die Tränen von ihrem Gesicht zu küssen. „Sag mir, was los ist, komm Bille berichtete stockend, was sie seit Wochen bedrückte, wie die Last von Tag zu Tag schwerer geworden war, die Anforderungen drohten sie zu ersticken. Dabei wiegte Simon sie wie ein kleines Kind und hörte nicht auf, sie zu streicheln.
    „Paß auf“, sagte er schließlich. „Tom wird dich jetzt nach Leesten rüberfahren. Ich reite inzwischen eure Pferde. Und anschließend setzt er dich zu Hause ab, du machst deine Hausaufgaben und gehst dann sofort zu Bett. Das ist ein Befehl, verstanden?“
    „Und die Probe?“
    „Muß heute ohne dich stattfinden. Du bist krank.“
    „Aber das ist unmöglich, Simon, du hast doch keine Zeit, vier Pferde zu reiten!“
    „Ich nehme sie mir einfach, mein Schatz. Kein Abi der Welt kann so wichtig sein, wie du mir bist.“
    „Das ist ein unheimlich schöner Satz. Kannst du den nicht noch mal sagen?“
    Simon wollte mit einem Kuß antworten, aber Donau drängte ihr weiches Maul dazwischen und begann Billes Gesicht abzulecken. Bille mußte lachen.
    „Da hast du’s ! Mein Leben ist ein einziger Dienst am Pferd — jetzt werde ich schon als Salzleckstein benutzt!“

Die Zirkusschau der Superstars

    „Bitte, Bille! Verrat mir doch, was Ignaz der Schreckliche machen wird!“
    „Mini, kein Wort werde ich sagen! Dann ist es doch keine Überraschung mehr!“
    „Aber ich gehöre doch zu den Darstellern!“
    „Trotzdem, ich habe versprochen, nichts zu verraten, und das halte ich auch. Diese zwei Stunden wirst du dich wohl noch gedulden können!“
    „Ich platze vor Neugierde!“
    „Dann hilf mir, die Programme auf den Sitzen auszulegen. Das wird dich ablenken.“
    Groß-Willmsdorf hatte schon lange nicht mehr so festlich ausgesehen wie an diesem Tag. Das Portal war von einer Tannengirlande umkränzt, die Auffahrt frisch geharkt, der Hof blitzte vor Sauberkeit. Im Schloß wetteiferten Zimmer und Säle um den Preis für die schönste Adventsdekoration, ein verführerischer Duft nach Weihnachtsgebäck mischte sich mit dem würzigen Geruch der Kiefern-, Tannen- und Fichtenzweige, die in großen Vasen überall verteilt waren, und dem feinen Aroma der selbstgezogenen Wachskerzen.
    Die Ställe standen dem Haus nicht nach; jede Box hatte Tannenschmuck mit roter Schleife und Weihnachtskugel am Namensschild, und es gab keinen Winkel, der nicht auf Hochglanz gebracht worden wäre.
    Vor dem Tor zur Reithalle, die ebenfalls eine Tannengirlande bekommen hatte, prangte ein großes Schild mit der Aufschrift
    Die Zirkusschau der Superstars
    Beginn 11 Uhr
    Ein dicker roter Pfeil wies zur Zuschauertribüne hinüber.
    Unter der Tribüne stapelten sich Requisiten und Instrumente, und im Reitlehrerraum, der bei Turnieren als Richtertribüne diente, hatte man eine kleine Bar mit Erfrischungen aufgebaut.
    „Ein paar sind schon da!“ meldete Martin, der als Kurier zwischen Haupthaus und Reithalle eingesetzt war. „Evi begleitet die erste Besichtigungstour durchs Schloß.“
    „Gut!“ sagte Bille. „Laß keinen vor halb elf in den Zuschauerraum, sonst werden wir nicht fertig.“
    „Die haben im Schloß sowieso genug anzugucken, wir beschäftigen sie schon. Und die Ställe kriegen sie erst nach der Schau zu sehen, damit ihr beim Aufsatteln nicht gestört werdet.“
    „Lieber Himmel, bin ich aufgeregt! Ich werde sicher alles verpatzen!“ stöhnte Mini und hielt sich den Bauch.
    „Unsinn! Du bist so sicher, daß du deine Nummer noch im Schlaf vorführen könntest. Nach dem ersten Sprung wird deine Aufregung wie weggeblasen sein.“
    Der Parkplatz füllte sich schnell. In großen Scharen wanderten die Besucher durchs Schloß, ließen sich Klassenzimmer und Aufenthaltsräume zeigen, bewunderten die Bastelausstellung und die im Zeichensaal ausgestellten Kunstwerke ihrer Sprößlinge, warfen einen Blick in die Turnhalle und den
    Physikraum und ließen sich Aula, Speisesaal und Bibliothek zeigen.
    Um halb elf öffneten sich die Tore der Reithalle, und bald war die Zuschauertribüne bis auf den letzten Platz besetzt. Vom Tonband erklang festliche Musik.
    Scheinwerfer flammten auf, und Direktor Hütter stieg auf das Podest, das zwei eifrige Clowns in die Mitte der Halle getragen hatten. Ein dritter brachte das Mikrofon herbei, blies prüfend hinein, erschrak übertrieben über das

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