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Sensation in der Manege

Sensation in der Manege

Titel: Sensation in der Manege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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allein schaffte das der alte Petersen nicht. Und Daddy war heute in Hamburg.
    „Na fabelhaft. Noch mehr so gute Nachrichten?“
    „Ja, Tom fragt an, ob du Sinfonie heute doch selber reiten kannst. Er hat so viel zu arbeiten. “
    „Warum nicht Troilus auch noch? In der Nacht hätte ich noch ein paar Stunden frei“, sagte Bille sarkastisch.
    Sie ging zu Black Arrow in die Box und führte den Wallach in den Putzstand. Flüchtig säuberte sie ihn, kratzte die Hufe aus und holte Sattel und Zaumzeug. In ihrer Hast stieß sie sich zweimal den Ellbogen und brach sich beim Sattelauflegen einen Nagel ab. Wenn schon, denn schon, dachte Bille ergeben.
    Sie ritt am Schulstall vorbei und hielt nach einem der Klassenkameraden Ausschau. Es war niemand zu sehen, nur der dicke Martin zog Rumpelstilzchen über den Hof.
    „Martin, kannst du mir einen Gefallen tun? Ich brauche jemanden, der in einer halben Stunde Black Arrow trockenreitet. Ich hab noch drei Pferde zu reiten und muß um sechs fertig sein. Organisierst du mir das? Derjenige soll um Viertel vor vier vor der alten Reithalle sein.“
    „Okay.“
    Bille war nicht einmal erstaunt, daß niemand dort war, als sie nach einem scharfen Galopp mit dem dampfenden Black Arrow vor der Reithalle hielt. Sie nahm es mit Humor. Der Ritt durch die frische Luft hatte ihr gutgetan. Sie ließ den Rappen im Schritt ein paar Runden durch die Halle gehen, dann sattelte sie ihn ab und warf ihm eine Decke über, bis er völlig trocken war.
    Auf das Putzen von Troja verzichtete sie ganz, es war wichtiger, daß die Stute bewegt wurde. Nach Troja nahm sie Sinfonie an die Longe, ließ die Stute tüchtig laufen und kam nach einer halben Stunde mit ihr in den Stall zurück, um sich San Pietro zu holen.
    Sinfonie hatte mal wieder ihren besonders hysterischen Tag. Als Bille ihr das Zaumzeug abnahm, schlug sie den Kopf hoch und verpaßte Bille einen schmerzhaften Kinnhaken, so daß sie einen Moment wie benommen war. Als sie aus der Box trat, steckte Tom seinen Kopf durch die Stalltür.
    „Sag mal, bist du mir sehr böse, wenn ich dich bitte, Troilus auch noch zu übernehmen? Ich stecke in meiner Arbeit hoffnungslos fest.“
    Bille biß sich auf die Lippen.
    „Na gut“, sagte sie gottergeben. „Weil du’s bist. Kurz vor der Probe schaffe ich es vielleicht noch. Im schlimmsten Fall muß ich ihn in der Halle laufen lassen und nach der Probe wieder in die Box bringen.“
    „Wenn du ihn reiten könntest, wär’s natürlich schön, er hat gestern gestanden.“
    „Ich versuch’s. Sowie ich aus Leesten zurück bin, wenn Simon mich rüberfährt. Abendessen adieu...“
    „Wie bitte?“
    „Ach nichts.“
    Draußen bremste Simon geräuschvoll seine Ente, er war sicher wieder gefahren wie der Teufel. Und seine Pferde waren noch nicht fertig! Bille raste los, um Sattel und Zaumzeug zu holen. Simon stürmte herein.
    „Kinder, ich habe höchstens eine Stunde Zeit, dann muß ich wieder an die Arbeit! Alles fertig?“
    „Sofort!“
    Als sie mit Sattel und Zaumzeug zurückkam, standen Simon und Tom vor Nathans Box und schwatzten und blödelten miteinander.
    „Darf ich mal vorbei?“
    Simon trat zur Seite und schob die Tür zu Nathans Box auf. „Was denn, wie sieht denn der aus! Und so willst du ihn satteln? Dieses völlig verdreckte Pferd? Wieso ist er eigentlich noch nicht fertig? Ich habe doch angerufen, daß ich um fünf Uhr hier bin und nur ganz kurz Zeit habe!“
    „Weil ich vorher noch ganz schnell drei Pferde reiten mußte, großer Meister, und nachher noch zwei reiten muß und doppelt so viele putzen, aber das macht ja nichts, ich hab ja heute abend nur noch zwei Stunden Probe und zwei Stunden für die Schule zu arbeiten, wenn ich in Leesten die Besorgungen für Frau Körber gemacht habe, weil..., weil…“ Bille schluckte, aber die Tränen stiegen unaufhaltsam hoch. Sie feuerte Simon den Sattel vor die Füße. „Ach, macht doch euern Scheiß allein!“
    Dann rannte sie nach draußen, sah sich einen Augenblick ratlos um, knallte keuchend die Tür hinter sich zu und verschwand im Stutenstall. Dort war sie jetzt ungestört; der alte Petersen ging eben zum Fohlenstall hinüber.
    Bille schlich sich zu Donau in die Box und verkroch sich weinend im Stroh. Die mütterliche Stute beschnupperte zart ihr Gesicht, Bille spürte das samtweiche Maul auf ihrer Stirn.
    Es dauerte nicht lange, da wurde vorsichtig die Tür der Box aufgeschoben. In ihrem wilden Schluchzen hörte es Bille nicht. Simon kniete sich

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