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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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aus seinen schwarzgeränderten Augen.
    „Jack? Bist du es?“ flüsterte er.
    Ich nickte. „Was ist passiert?“
    „Mir ist kalt. Furchtbar kalt.“
    Kein Wunder, wer weiß wie lange er schon nackt und bloß auf dem kalten Bretterboden lag. Ich half ihm auf. Sein Körper fühlte sich wie ein Eisblock und mindestens ebenso hart an. Erst als er gut zugedeckt im Bett lag, beruhigte ich mich wieder ein wenig.
    „Was ist passiert?“ wollte ich erneut wissen.
    „Müde“, kam die schwache Antwort, dann schlossen sich seine Augen. An diesem Vormittag war kein Wort mehr aus ihm herauszubekommen. Nachvollziehbar war mir die Lust zum Fischen vergangen.
    Im Verlauf des weiteren Tages sah ich mehrmals nach ihm, doch er schlief tief und fest. Meine Sorgen zogen weite Kreise. Mehrmals verwarf ich den Entschluss, unseren Vater zu Rate zu ziehen. Nein, ihn damit zu behelligen machte wenig Sinn. Seit Mutters Tod hatte er sich tief in seine innere Welt zurückgezogen, die er mit niemandem teilte. Ich wollte ihn nicht beunruhigen. Jedenfalls noch nicht.
    Kurz vor Sonnenuntergang verließ Rob sein Lager. Ich sah ihn im Garten Wasser aus dem Brunnen schöpfen und stand auch schon neben ihm. Tatsächlich schien er sich nicht an das zu erinnern, was sich gestern des Nachts zugetragen hatte. Immerhin sah sein Gesicht wieder normal aus. Alles in allem wirkte er erfrischt und gestärkt. Beim Zubereiten der Abendmahlzeit half er nur wenig und aß noch weniger.
    „Hast du schon einmal daran gedacht, Marten wegen deiner Augen aufzusuchen?“ warf ich betont nebensächlich auf. Robs Abneigung gegen alles, was auch nur im Entferntesten mit einem Medikus zu tun hatte, war mir wohlbekannt. Spätestens seit dem frühen Tod unserer Mutter hatte er jegliches Vertrauen in die wenigen Heilkünstler Stoney Creeks, die Blutegel, wie er sie nannte, verloren.
    „Ich sehe keinen Grund“, kam die knappe Antwort.
    „Aber ich sehe einen Grund.“ Mein suchender Blick fand den seinen. Eine ungewöhnliche Situation für beide von uns. Rob war nicht dafür bekannt, gut gemeinte Ratschläge anzunehmen, schon gar nicht welche seines jüngeren Bruders. Glücklicherweise fand ich mich nicht unbedingt oft in dieser unangenehmen Lage wieder.
    „Was geht‘s dich an?“ Seine abweisende Haltung erstaunte keineswegs. Die Kraftlosigkeit seiner Ablehnung schon eher.
    „Eine Menge, wie ich finde.“
    „Das geht schon wieder vorbei, keine Sorge.“ Damit erhob er sich. „Kalt heute Abend. Ich leg‘ mich wieder hin.“
    Ich sah ihm nach. Der Frühling lag zwar erst seit kurzem in der Luft, doch von einem kühlen Abend konnte nicht die Rede sein, empfand ich doch gerade die letzten Tage als ungewöhnlich warm für die Jahreszeit.
     
    Anderntags wirkte Rob wie verwandelt. Er sprühte vor Tatendrang, konnte es gar nicht abwarten, zum Fischfang zu gehen. Wieso er mich nicht dabeihaben wollte, erklärte er nicht. Also ließ ich ihn gewähren. Nichts Ungewöhnliches an sich. Zuweilen zog mein Bruder ähnlich wie ich die Einsamkeit vor. Doch bei all den Ungereimtheiten seit der Rückkehr von Radan vermutete ich hinter jeder seiner Äußerungen und Taten etwas Befremdliches.
    Lange sah ich dem Boot hinterher, das in nordöstlicher Richtung verschwand. Mehrfach beschlich mich das unangenehme Gefühl, ihn nicht alleine hätte ziehen lassen zu dürfen. Den ganzen langen Tag über machte ich mir Vorwürfe, zu schnell nachgegeben zu haben. Was, wenn ihm etwas zustieß? Noch nie hatte ich mir um meinen Bruder Sorgen gemacht, er genoss mein vollstes Vertrauen. Wieso hatte sich das geändert? Zweifellos war er körperlich angeschlagen, schon allein der Zustand seiner Augen bekundete es. Inwieweit konnte ich, ja durfte ich, weiter in ihn dringen, einen Medikus aufzusuchen, ohne das Gegenteil zu bewirken?
    Der Abend brach an, die ersten Boote kehrten heim, unter ihnen auch Krister und Scott. Geduldig wartend saß ich am Strand und beobachtete sie beim Ausladen.
    „Hey, Krister. Na, wie war’s?“ rief ich ihnen zu, wenn auch es mich augenblicklich nicht im Mindesten interessierte.
    „Ordentlicher Fang heute. Wenn ihr wollt, kommt später rüber, wir haben eine Menge Scharen gefangen, das gibt einen Festschmaus. Ist Rob noch draußen?“
    Ich nickte. Krister bemerkte meine Anspannung, ging aber nicht näher darauf ein, auch wenn ich es mir gewünscht hätte. Er erneuerte lediglich seine Einladung.
    Rob kehrte erst Stunden später zurück. Ein spektakulär strahlender Ebrod half

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