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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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Stimme fort: „Luke kann uns durchaus sehr nützlich sein. Er ist der beste Botaniker, der mir je unter die Augen gekommen ist. Er kennt Pflanzen beim Namen, von deren bloßer Existenz ich nicht die geringste Ahnung habe. Und er weiß vor allem, welche genießbar sind und welche man besser nicht anrührt. Verstehst du?“
    Ich schüttelte beharrlich den Kopf.
    „Du willst nur nicht verstehen. Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, von was wir uns in den bevorstehenden Wochen ernähren wollen? Willst du nur Kaninchen und Skirrets fressen, bis dein Zahnfleisch fault? Grünzeug, Jack. Sagt dir das wirklich nichts?“
    Okay, ein Punkt für Krister. Natürlich konnten wir uns nicht nur von Fleisch ernähren. Eine Thematik, der ich in der Tat wenig Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Und mit Pflanzen hatte ich wirklich wenig am Hut. Alles essbare Grünzeug kultivierten die Bauern Stoney Creeks auf den Feldern östlich und westlich der Siedlung. Von den wilden Arten, die für eine Mahlzeit gut waren, wusste ich so gut wie nichts.
    „Gut, Lukas hat den grünen Daumen. Und was weiter?“
    „Er ist ausdauernd und kein Schwächling. Ich meine, du kennst ihn doch einigermaßen. Einen naturverbundeneren Menschen habe ich noch nicht getroffen. Und er ist zuverlässig. Wenn ich ihm sage, er soll dein Boot unversehrt zurückbringen, wird er es tun. Außerdem besteht keinerlei Veranlassung, ihn in die ganze Geschichte einzuweihen. Warum wir Rob in Hyperion vermuten, geht ihn ja nun wirklich nichts an.“
    Nachdenklich geworden nickte ich.
    Lukas...
    Obwohl er bereits seit Jahren bei Krister lebte, waren weder meine noch Robs Kontakte zu ihm erwähnenswert. Bei keiner unserer Unternehmungen war er je dabei gewesen, weder beim Fischfang noch auf der Moajagd. An Bootsfahrten hinüber nach Kap Aló, das bereits zu Cimmeria gehörte, oder quer durch die December Bay bis hinein in das aufregend verwinkelte Flussdelta des Angara River, um dort Stamarinas nachzustellen, hatte er kein einziges Mal teilgenommen. Er war eben immer „zu klein“ dafür gewesen.
    Krister selbst sprach selten über den Stiefbruder, der seit dem Tod der leiblichen Eltern erst bei den Bergmarks und später bei Krister lebte. Alles, was er mir erzählt hatte, betraf den mysteriösen Tod des Vaters (er verschwand spurlos beim Fischen vor Geirfuglasker) und den darauf folgenden Selbstmord der Mutter, die den Verlust ihres Mannes nicht verkraftete.
    Wären die Schilts und die Bergmarks direkte Nachbarn gewesen, hätte das ganze schon aufgrund der räumlichen Nähe sicherlich anders ausgesehen. Doch waren wir bereits als Kinder nie in die jeweils andere Familie integriert, eine in der Tat eigenartige Konstellation, wenn man genauer darüber nachdachte, die sich auch im Laufe unserer späteren Jugend nicht veränderte. Krister war der einzige von den Bergmarks, den ich gut kannte. Er war (abgesehen von Mats Sevenster) Robs bester Freund, und da ich schon früh viel Zeit mit meinem Bruder verbrachte, entwickelte sich auch zwischen mir und Krister Bergmark eine Freundschaft, welche sich mit zunehmendem Alter mehr und mehr vertiefte. Selbst seine jüngere Schwester Britt-Marie blieb mir relativ unbekannt.
    Ich erklärte mich also einverstanden, mir das Ganze durch den Kopf gehen zu lassen. Krister wollte Lukas natürlich auch erst fragen, doch las ich in seinem Gesicht, die Antwort jetzt schon zu wissen.
    Am frühen Abend marschierte ich rüber zu Kristers Haus und traf ihn auf halbem Weg am Waldrand beim Holzhacken. Ich hatte ihn noch einmal alleine sprechen wollen, bemerkte aber Lukas in seiner Nähe, der bei der Arbeit half. Eine Weile beobachtete ich die beiden. Auf die gleiche verwirrende Weise, in der ich vor wenigen Stunden das Älterwerden meines Vaters bemerkt hatte, stellte ich nun fest, wie sehr sich Lukas entwickelt hatte. Das war kein Junge mehr, der kurz herübersah und dann das Beil kraftvoll sinken ließ. Nein, er war ein Mann geworden, verfügte annähernd über meine Größe. Er trug die gleichen Klamotten wie Krister, ein kupferbraunes Oberteil aus gefärbtem Leinen, hier und da abgewetzt und eingerissen, dazu Hosen neuerer Fertigung aus gleichem Stoff und in annähernd derselben Farbe, die ihm bis knapp über die Knie reichten und den Blick auf ein Paar muskulöser Beine freigab. Seine Füße steckten in ausgetretenen Schuhen aus Mamoraleder, die bessere Tage gesehen hatten.
    Wieder fiel mir auf, wie kurz er sein dunkelblondes Haar trug. Es gab nur

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