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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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stand kurz vor dem Zerplatzen. Der pochende Schmerz, der sich langsam gesteigert hatte, drohte mich zu überwältigen. Wie lange konnte ich das noch durchhalten? Wieso ließ es der Sentry zu? Spürte er nicht, wie sehr ich litt?
    „Ich weiß darüber hinaus Wege, eure ungeliebte Symbiose zu trennen, Jack Schilt. Ist das kein Angebot? Möchtest du nicht endlich wieder du selbst sein?“
    Es klang verlockend. Der Ghaia bot ohne jeglichen ersichtlichen Zwang mehr als die Ermeskul jemals zugestanden hätten. Aber konnte ich ihm mehr Vertrauen entgegenbringen als dem Wesen, das einen Körper mit mir teilte, mit dem ich wenn auch auf unselige Weise unteilbar verbunden war? An exakt dieser Stelle setzte mein Denkvermögen endgültig aus. Die unerträglichen Schmerzen brannten sich wie weißglühende Kohlen durch meine Schädeldecke, und ich schrie auf. Wer auch immer den Hilferuf vernommen hatte, er handelte. Der mörderische Druck ließ urplötzlich nach, die pulsierenden Schmerzen verebbten.
    „Netter Versuch!“ hörte ich mich sagen. „Nein, du wirst dich schon stellen müssen, etwas anderes gibt es nicht! Betrachte uns nicht als Wirt und Symbiont, das ist grundfalsch! Dieser Mensch und ich sind eins, waren eins und werden immer eins bleiben. Wir sind suksarman. Die Zeit des Manipulierens ist vorbei!“
    Schockwellen des Zorns prallten wie peitschende Meeresbrandung gegen mich. Hatte der Ghaia die Macht seines Gegners unterschätzt? Die Auseinandersetzung schien zu beginnen. Ghaia und Sentry stritten um die Vorherrschaft über mich und damit ganz Gondwanas – ich stand daneben wie ein Unbeteiligter und spielte doch eine Hauptrolle.
    Robs Worte kehrten in mein Gedächtnis zurück:
„Aber wenn sie uns doch so dringend brauchen, können wir sie dann nicht mit uns erpressen?“
Oh Rob, wie Recht du hast, sie benötigen uns, keine Frage. So klein und verletzlich wir auch sein mögen, wir beherbergen ein Potenzial, das sogar der mächtige Ar-Nhim Ghaia fürchtet. Sein Versuch, mich auf seine Seite zu ziehen, legte dies schonungslos offen. Wie sollte ich diesen Joker, wenn es denn einer war, nur ausspielen?
    Rob...! Ist es dir gelungen, drüben anzukommen? Befindest du dich schon auf dem Rückweg nach Hause? Ich hoffte es so sehr!
    Der Ruck, der durch meinen Körper ging als liefe ich mit Höchstgeschwindigkeit gegen eine Wand, holte mich augenblicklich in die Realität zurück. Taumelnd fand ich das Gleichgewicht wieder und verspürte zugleich grässlichsten Brechreiz. Beide Hände legten sich um meinen Hals, und ich begann zu würgen.
    War es mein Atem, der sich wie an einem frostklaren Morgen zu einer dunstartigen Wolke vor dem Mund materialisierte? Undenkbar, gemessen an der Hitze, die hier unten im Berg herrschte.
    Die Dunstwolke nahm an Größe und Umfang zu. Von einem Moment auf den anderen begann sie von innen heraus zu leuchten und schimmern, als hätte sie sich von selbst entfacht. Tausende winziger Partikel, die an Schneeflocken im Sturm erinnerten, schwirrten in ihr umher.
    Dann erneut dieser bereits bekannte, heftige Ruck, welcher mich vollends von den Beinen fegte. Mir war als zöge man mir einen glitschigen, sich windenden Wurm vom Magen aufwärts die Kehle hoch. Hustend und keuchend erbrach ich dunkle, undefinierbare Flüssigkeit. War das das Ende? Wenn ja, fühlte es sich jedenfalls grausig an. Was auch immer meinen Körper verlassen hatte, ich war dankbar für die Tatsache, es nicht mehr in mir zu wissen.
    Die schimmernde Wolke entwickelte nun unerwartetes Eigenleben und veränderte ihre Form. Sie nahm mehr und mehr Gestalt an, eine Gestalt, die mir trotz ihrer milchigen Erscheinung merkwürdig vertraut vorkam.
    Ich prallte regelrecht zurück, als ich realisierte, was direkt vor meinen Augen geschah. Und wollte es nicht glauben!
    Nein, das konnte nicht wahr sein!
    Ich heulte auf vor Entsetzen.
    Alle bitteren Wahrheiten, die ich in den letzten Wochen und Monaten zu erfahren und zu schlucken hatte und auf denen mein neues Weltbild fußte, brachen wie morsches Gebilde in sich zusammen, zerfielen zu Asche und Staub.
    Mit ungläubigen Augen starrte ich auf die silbrig schimmernde Silhouette des Wesens, das sich soeben aus meinem Körper herausgearbeitet hatte und vor meinen Augen Gestalt annahm.
    Nein, es gab nicht den Hauch eines Zweifels.
    Es war ein Opreju!

36 DAS LETZTE DUELL
     
    Fassungslos saß ich da und verstand die Welt nicht mehr. Nichts war mehr wie es sein sollte. Jeder Grundlage entzogen, auf

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