SEPA und SAP

durchgeführt werden. Die Ablage von Dateien erfolgt im Testfall oftmals in Verzeichnissen, die von produktiven Systemen nicht angesprochen werden können. Dadurch eröffnen sich Fehlerquellen, die im Produktivsystem zu unnötigen und oftmals langwierigen Fehleranalysen führen können. Für den Echtbetrieb bietet es sich an, Varianten und Einstellungen abgestimmt auf das Produktiv-system anzulegen.
    Für die mögliche Erstellung von Zahlungsavisen steht unter dem generischen Zahlungsträgerprogramm SAPFPAYM der Report RFFOAVIS_FRAYM zur Verfügung. Die Ausgabe der Avise erfolgt dabei nach Zahlwegen sortiert.
4.4 Die Data Medium Exchange Engine (DMEE)
    Mit der DMEE steht in SAP ein weiteres Werkzeug für die Definition von Dateiformaten zur Verfügung. Über eine grafische Benutzeroberfläche können Sie die Formate einfach an die geforderten Vorgaben der Bank oder des Geschäftspartners anpassen. Dazu können Sie Formate verwenden, die SAP im Standard zur Verfügung stellt, oder komplett neue Dateiformate definieren. Über diese Methode können sowohl ausgehende als auch eingehende Zahlungsinformationen übermittelt und verarbeitet werden. Ausgehende Dateien aus SAP werden dabei als (strukturierte) Textdatei erstellt. Eingehende Kontoauszüge, für die es keine Konvertierungsroutinen gibt, können Sie in eine Multicash-Struktur konvertieren.
4.4.1 Baumtyp und Formatbaum
    Über den Baumtyp legen Sie fest, welcher Formatbaum für den Datenträger verwendet wird. Darin enthalten sind die Strukturen, die beim Aufruf des Formatbaus verwendet werden können. Eine Reihe von gängigen Baumtypen für ausgehende Datenträgerdateien an Banken oder Finanzbehörden sind:
    ASLD Zusammenfassende Meldung
    PAYM Datenträgeraustausch Zahlprogramm
    UMS1, UMS2 und UMS3 Umsatzsteuer-Voranmeldung
    WTRE Berichtswesen Quellensteuer
    Unter SEPA werden von SAP mit SEPA_CT und SEPA_DD zwei Formatbäume bereits ausgeliefert, die Sie ohne Anpassungen verwenden können, sofern Sie SEPA-Core einsetzen.
4.4.2 Verbindung DMEE mit der PMW
    Die Erstellung des Zahlungsträgers wird in Verbindung mit den Zahlprogrammen F110 und F111 gesteuert. Über die PMW legen Sie fest, welches Format bei der Zahlung verwendet werden soll. Mit der Ausführung des generischen Zahlungsträgerprogramms SAPFPAYM stoßen Sie das Erstellen des Datenträgers im Hintergrund an. Der Aufbau des Datenträgers erfolgt dabei mit dem im DMEE-Formatbaum hinterlegten Aufbau. Dazu werden folgende Schritte durchgeführt:
    1. Datenselektion und Füllen der Übergabestrukturen (für den ausgehenden Zahlungsverkehr sind es die Strukturen FPAYH FPAYHX und FPAYP)
    2. Aufruf der DMEE mit den selektierten Daten
    3. Füllen einer internen Tabelle mit den selektierten Daten in die Formatstruktur
    4. Dateierstellung in die TemSe, den Applikationsserver oder den Präsentationsserver
    Nach dem Prozessdurchlauf kann im Anschluss die erzeugte Datei für den Versand zur Bank aufbereitet werden, wie Sie es bereits von den RFFO*-Reports kennen.
4.4.3 Übersicht SEPA-Formatbaum
    Die unter SEPA ausgelieferten Standardbäume liegen jeweils im Core-Format des European Payments Council vor, und können ohne Änderungen verwendet werden. Liegen länderspezifische Anpassungen vor, wie im Falle von Deutschland, so können Sie diese über die Formatparameter im Zahlungsträgerprogramm SAPFPAYM ergänzen. Die Standard-Bäume können ebenfalls als Vorlage für Eigenentwicklungen dienen, wenn landesspezifische Vorgaben der teilnehmenden Länder oder Banken stark abweichen. Dazu können Sie den Formatbaum an dieser Stelle kopieren und mit der vom Standard abweichenden Struktur anlegen.
    Die Anlage eines Formatbaums erfolgt im Regelfall nach den folgenden Schritten (Baumtyp PAYM):
    1. Definition der Formatstruktur (nach Vorgabe der Haus-bank)
    2. Festlegen der Kopfdaten im Formatbaum
    3. Anlage der Knoten mit anschließendem Mapping
    4. Prüfen der Syntax
    5. Test des Formatbaums
    6. Aktivierung und Transport des Formatbaums
    Der Aufruf eines existierenden Formatbaums erfolgt über die Transaktion DMEE (siehe Abbildung 4.21 ) und unterscheidet dabei zwischen der
aktiven Version und der Bearbeitungsversion
eines Formatbaumes.

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    Abbildung 4.21: Aufruf des SEPA-Standardbaumes über die Transaktion DMEE
    Der Formatbaum (Wurzelknoten) beinhaltet verschiedene Eigenschaften, unter denen unterschiedliche Knotentypen abgebildet werden können. Die Eigenschaften eines DMEE-Baums