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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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aber ihr Heilbalsam ist unübertroffen.«
    »Du willst mir tatsächlich eine Arznei geben, die von den Zwillingen hergestellt wurde?«
    »Sie sind nicht nur hervorragende Giftmischer, sondern verstehen sich auch auf die Heilkunst. Derwische sind darin bestens bewandert, davon hatte ich dir doch erzählt.«
    Wenig später fand ich mich auf einem steinernen Podest wieder, von dem ich zunächst geglaubt hatte, dass es zur Aufbahrung Toter benutzt wurde.
    Ich fürchtete schon, dass Selim und Melis die Behandlung vornehmen würden, doch es war Gabriel, der mein Gewand vorsichtig zerschnitt und den Stoff von den Wunden löste.
    Obwohl ich nun wieder einmal nackt war, empfand ich keine Scham. Das Gefühl von Gabriels Händen auf meiner Haut war sehr angenehm, auch wenn ich mich die ganze Zeit über fragte, was wohl in dem Heilmittel war, das er auf die Schnitte auftrug.
    Ein seltsames Kribbeln erfasste die betroffenen Stellen, gleichzeitig wurden mir die Glieder schwer, als enthielte dieArznei auch etwas, das den Körper lähmte. Mir fiel wieder ein, was Gabriel von der Heilung seiner Wunden erzählt hatte. Dass er stillhalten musste, um seinen Körpersäften zu ermöglichen, die Verletzung zu schließen. Ich blieb also ebenfalls still liegen und versuchte, nicht gegen die Empfindungen anzugehen, die mich überkamen und nach einer Weile beinahe quälend wurden.
    Während ich spürte, wie sich die kleineren Wunden schlossen, bereitete Gabriel einen Verband für die größeren vor. Die Tücher waren mit einer kühlenden Flüssigkeit getränkt, wahrscheinlich auch wieder ein Elixier der Zwillinge, die ich glücklicherweise seit der Brückenprüfung nicht wiedergesehen hatte.
    Als sich die kleineren Wunden geschlossen hatten, half mir Gabriel auf und reichte mir eine frische Djellaba. Danach durfte ich Schwert und Dolch wieder an mich nehmen. Die Feder behielt Gabriel jedoch noch eine Weile in der Hand. Die Blutstropfen waren inzwischen eingetrocknet.
    »Wenn du möchtest, wasche ich die Blutstropfen aus der Feder heraus«, bot er mir an, doch ich schüttelte den Kopf. Ich fand, dass das Rostrot recht hübsch auf dem Federkiel aussah.
    »Lass sie ruhig, wie sie ist. Die Blutstropfen werden mich immer an die Prüfung erinnern.«
    Gabriel lächelte daraufhin und gab sie mir zurück.
    »Es war jedenfalls eine gute Idee, sie mitzunehmen. Jared wird sich gewiss darüber gefreut haben.«
    »Hätte ich den Dolch benutzt, hätte ich Sayd wahrscheinlich getötet«, entgegnete ich. »Doch das wollte ich nicht.«
    Gabriel zog die Augenbrauen hoch, als würde ihn das erstaunen. Dann lächelte er und sagte: »Hast du übrigens bemerkt, dass dich Sayd für deine Ehrlichkeit in der Fallenkammer belohnt hat?«
    Jetzt war ich diejenige, die verdutzt dreinschaute. »Was meinst du? Ich konnte nicht feststellen, dass er mir irgendwas geschenkt hätte.«
    »Doch, er hat dir ein sehr großes Geschenk gemacht, indem er dich dein Schwert aufheben ließ. Wie du gemerkt hast, gab es bei diesem Kampf nur die Regel, keine verborgenen Waffen zu tragen. Er hätte dich auch angreifen können, bevor du das Schwert erreicht hast. Doch er hat mit dem Angriff gewartet, bis du es wieder in der Hand hattest. Du hättest mal hören sollen, wie Malik neben mir geschnauft hat, als er das sah. Khadija hatte ihre Waffe auch einmal verloren, aber da war Sayd nicht so nachgiebig. Später hat er auch erklärt warum.«
    »Weil Malik und sie bei der Fallenprobe betrogen hatten?«
    Gabriel nickte. »Deshalb ist Malik nicht aufgesprungen, als Sayd dir diesen Moment gewährt hat. Er hätte sich Sayds Zorn zugezogen.«
    Ich fragte mich, wie er diesen dann wohl an ihm ausgelassen hätte.
    »Auf jeden Fall war dir Sayd sehr gewogen, und ich glaube, seine Wertschätzung für dich ist jetzt noch gewachsen. Wenngleich er die Wunden verfluchen wird, die du in seinen Körper gerissen hast.«

32
    N achdem ich ein paar Stunden auf meiner Bettstatt verharrt hatte, trieb mich das Verlangen, nach Sayd zu sehen, aus meiner Kammer. Mit der kleinen Schachfigur in der Hand eilte ich den Gang entlang.
    Die Wunden an meinem Bauch und meiner Rippe klopften und pochten noch immer, aber ich ignorierte den Schmerz. Wahrscheinlich war bei Sayd schon alles verheilt und er würde über meinen Besuch lachen; aber nach dem, was Gabriel mir erzählt hatte, wollte ich wenigstens kurz mit ihm sprechen und ihm danken.
    Auf dem Weg in den Flügel, wo Sayd seine Gemächer hatte, begegneten mir einige

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