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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Herr, sie behaupten von sich, dass sie aus dem Frankenreich kommen.«
    »Gut, dann geh voraus.«
    Bevor er sich seinem Gefolgsmann anschloss, warf er den Derwischen noch einen finsteren Blick zu. »Ihr werdet eure Anstrengungen verdoppeln. In zwei Tagen will ich wissen, welche Zutat ihr noch braucht! Ansonsten werde ich euer Elixier dazu verwenden, neue Krieger zu schaffen!«
    Die Zwillinge zuckten zusammen, dann verneigten sie sich.Als er das Labor hinter sich gelassen hatte, hellte sich Malkuths Gemüt ein wenig auf. Neue Gefangene bedeuteten in den meisten Fällen neue Krieger für sein Heer. Kaum jemand schlug das Angebot der Unsterblichkeit aus, auch wenn er sie ihnen noch nicht geben konnte.
    Schon seit einiger Zeit schickte Malkuth wieder seine Männer aus. Seit die Kreuzzüge abgeebbt waren, kamen immer weniger Reisende in diese Gegend, doch hin und wieder hatte seine schwarze Garde, die von Hassan angeführt wurde, Glück.
    Schon von Weitem vernahm er die empörten Stimmen der Gefangenen.
    »Sie sind lauter als die letzten«, stellte er belustigt fest.
    »Im Gegensatz zu den anderen sind sie nahezu unversehrt«, berichtete Azhar. »Sie haben sich ohne Gegenwehr festnehmen lassen.«
    »Dann sind es Feiglinge?« Malkuth war ein wenig enttäuscht. Feige Männer waren unbrauchbar für ihn.
    »Feige erscheinen sie mir nicht, Herr. Sie hätten fliehen können, aber sie haben erst gar keinen Versuch gewagt. Stattdessen haben sie angefangen zu ihrem Gott zu beten.«
    »Christen also!« Malkuth stieß ein spöttisches Lachen aus. »Es gab eine Zeit, da zogen sie mit Schwertern durch die Lande und hielten sich für unbesiegbar. Ihr Gott hat sie damals schon nicht erhört, also warum sollte er es bei ihren Gebeten tun?«
    Die Kerkertür öffnete sich mit einem Quietschen, die Wächter davor neigten untertänig ihren Kopf. Malkuth schritt an ihnen vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Viele der Zellen, die den Gang säumten, waren leer, doch in den Schatten meinte Azhar immer noch die Geister der früheren Gefangenen zu spüren. Ratten huschten vor den Stiefeln der beiden Männer davon und verbargen sich imalten Stroh. Rußende Fackeln wiesen Malkuth und seinem Hauptmann den Weg zu einer weiteren Pforte, hinter der lautes Stimmengewirr herrschte.
    Die jeweils rechts und links postierten Wachen verneigten sich ebenfalls und öffneten wortlos die Tür. Im Kerker wurden sie bereits von Hassan erwartet.
    »Gut, dass Ihr kommt, Herr«, sagte er auf Arabisch und verneigte sich kurz. »Offenbar hatten sie vor, Gräber zu plündern.«
    Die Gefangenen waren nebeneinander an die Wand gekettet worden, sodass sie zwar ihre Arme nicht ständig in die Höhe halten mussten, aber auch nicht umhergehen konnten.
    »Mit welchem Recht hält man uns hier fest?«, fragte der Anführer, ein hochgewachsener blonder Mann, der mit einem anderen Akzent sprach als gewöhnliche Franken.
    »Ihr seid recht stürmisch, junger Mann«, entgegnete Malkuth spöttisch. »Wäre es nicht angebracht, sich erst einmal vorzustellen?«
    »Ihr habt uns einfach gefangen genommen!«, entgegnete der junge Mann trotzig. »Eure Männer haben nicht nach meinem Namen gefragt.«
    »Aber mich interessiert, wer Ihr seid.« Malkuth musterte den Mann von Kopf bis Fuß. Seine Gestalt wirkte ein wenig hager, aber dennoch schien ihm eine gewisse Zähigkeit innezuwohnen. Mit ein wenig Übung würde er gewiss einen passablen Krieger abgeben.
    »Wir sind Reisende aus Montaillou und haben keine feindlichen Absichten«, antwortete der Franzose. »Mein Name ist Armand de Verdaux und das sind meine Gefolgsleute Robert Bouvard und Bertrand Richis.«
    »Wenn ihr Pilger seid, warum schleicht ihr auf meinem Land umher? Glaubt ihr wirklich, ihr könnt ungestraft unsere Gräber plündern?«
    Erschrocken blickte der Blonde zu seinen Kameraden. »Wir wollen keine Gräber plündern. Wir sind auf der Suche ...«
    »Wonach?«
    Der Mann straffte sich. »Nach Gott. Und nach Menschen, die bereit sind, dem Irdischen zu entsagen und sich uns anzuschließen.«
    Malkuth lachte auf. Seine Augen leuchteten rot vor Vergnügen. »Solltet ihr dann nicht nach Jerusalem gehen? Oder in eines eurer Gotteshäuser? Ich habe gehört, das Christenland ist voll davon.«
    »Wir sind keine Christen!« Der Rothaarige spie das Wort förmlich aus. In seinen Augen lag ein Groll, der Malkuth überraschte.
    »So, und was seid Ihr dann?«
    »Wir sind die Armen Gottes. Die wahren Nachfolger Christi.

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