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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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David zurück. »Wir haben sehr viel Wissen über die Christen und darüber, was sie brauchen, um jemanden der Ketzerei zu bezichtigen.«
    Sayd nickte ahnungsvoll. »Den christlichen Fürsten ist noch keiner von euch begegnet. Überlege, ob es nicht sinnvoll wäre, Vincenzo oder Gabriel anstelle von Ashar oder Belemoth mitzunehmen. Unsere Christen kennen sich mit den abendländischen Gepflogenheiten aus und könnten euch viele Tore öffnen.«
    »Ich danke dir.« David neigte leicht den Kopf. »Wenn sicheiner von ihnen uns anschließen will, soll er willkommen sein.«
    »Bedenke aber, dass ihr noch nicht gleich aufbrechen könnt. Gabriel und Laurina erwarten uns.«
    David lächelte breit. »Das habe ich nicht vergessen. Keiner von uns wird es sich nehmen lassen, den Tag unseres Bundes zu feiern. Haben die Templer so lange auf ihren Untergang gewartet, halten sie es sicher noch ein paar Tage länger aus.«

     
    Der sogenannte große Saal seines jetzigen Unterschlupfes war nicht im Geringsten mit dem seiner alten Wüstenburg zu vergleichen. Grimmig betrachtete Malkuth die rissigen Säulen und den abgeschliffenen Zierrat, der ihre Kapitelle schmückte.
    Sayds Verrat hatte ihn nicht nur das kostbare Elixier und die junge Lamie gekostet. Als Saladin erfuhr, dass er hinter dem Attentat auf ihn gesteckt hatte, zog er die Wüstenburg ein. Auch die Felsenburg, in der die Anwärterinnen geprüft worden waren, war für ihn verloren. Bei einem Gefecht gegen die Christen waren die Zugänge verschüttet worden, und alle Bemühungen, an die darin begraben liegenden Kostbarkeiten zu gelangen, waren gescheitert.
    Doch die Schätze waren im Moment nicht seine größte Sorge.
    Seit Tagen arbeiteten die Derwische im Labor, doch bisher hatten sie kein nennenswertes Ergebnis zustande gebracht. Was, wenn es wieder eine falsche Spur war?
    Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr. Azhar näherte sich der Blüte seiner Jahre, und sein wahnsinniger, aber treuer Hassan würde schon bald so weit gealtert sein, dass ihn nur noch echtes Lamienelixier am Leben erhalten konnte.
    Malkuth wusste nur allzu gut, dass wirklich loyale Männer immer seltener wurden. Weder Hassan noch Azhar, der von ihm ausgebildet worden war, stellte viele Fragen. Sie taten, was immer ihr Herr ihnen befahl. Darin unterschieden sie sich gewaltig von Sayd und den anderen, die ihn so schändlich hintergangen hatten. Auch wenn er es inzwischen vermied, Bindungen zu Menschen zu knüpfen, wollte Malkuth doch alles daransetzen, um seine beiden besten Krieger gesund und am Leben zu erhalten.
    Ich sollte nachsehen, was die Derwische anstellen , dachte er und marschierte wütend zur Tür. Beim nächsten Mal sollen sie ihr eigenes Blut nehmen, wenn sie meines erneut verschwendet haben.
    Schon von Weitem tönte ihm das Brodeln der Apparatur entgegen, als er durch die Labortür trat. Geschäftig wuselten die Zwillinge um den Versuchsaufbau herum, als wollten sie die Gefäße beschwören, ein wirksames Elixier zu produzieren.
    »Gibt es schon irgendeine Reaktion?«, fragte er, woraufhin die Zwillinge gleichzeitig stehen blieben.
    »Es steht fest ...«, begann Melis.
    »... dass das Blut des Mannes ...«, fügte Selim hinzu.
    »... ungewöhnlich ist.«
    »Ungewöhnlich?«, fragte Malkuth, während er die Kolben betrachtete, in denen sich die rote Flüssigkeit allmählich klärte.
    »Zum ersten Mal ...«
    »... beobachten wir ...«
    »... eine Veränderung!«
    »Das sehe ich«, bemerkte Malkuth, während er mit dem Zeigefinger über den erhitzten Glaskolben strich.
    »Im Blut des Fremden ...«
    »... ist die Essenz ...«
    »... der Unsterblichkeit.«
    Malkuth schwankte vor freudigem Unglauben. »Seid ihr sicher?«
    »Das sind wir!«, sagten beide gleichzeitig.
    »Und wie viel Elixier könnt Ihr gewinnen?«
    »Wenn wir das gesamte Blut des Mannes haben können und Ihr uns ebenfalls noch etwas von dem Euren gebt – genug, um zehn neue unsterbliche Krieger zu erschaffen.«
    Diese Worte waren Musik in Malkuths Ohren. »Ihr sollt haben, was ihr benötigt«, antwortete er, dann rief er nach Azhar, der sich ihm unauffällig wie ein Schatten angeschlossen hatte.
    »Sag Hassan, dass wir den Gefangenen benötigen. Er selbst soll ihn herbringen, ich habe etwas mit ihm zu besprechen.«
    Wenig später erschien sein Hauptmann vor ihm. Den Katharer führte er an einer Kette mit sich. »Euer Gefangener«, sagte er und versetzte dem Mann einen Tritt.
    »Geh nur nicht zu ruppig mit ihm um, Hassan«, mahnte

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