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Sepp und das Millionending

Sepp und das Millionending

Titel: Sepp und das Millionending Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Hoefling
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stellte: die Herbstferien.
    Die einen blieben zu Hause, besuchten in diesen warmen Spätsommertagen die Badeanstalten oder spielten Fußball; andere dagegen unternahmen auf eigene Faust Fahrten, meist ohne ihre Eltern.
    Zu ihnen gehörten auch Sepp, Flöhchen, Männe und der dicke Willem, die beschlossen hatten, eine Woche lang mit den Rädern auf Fahrt zu gehen.
    Gleich am ersten Ferientag fuhren sie los in die Eifel hinein. Am Nachmittag des zweiten Tages hatten sie eine Stelle gefunden, die ihren Vorstellungen entsprach. Es war ein schmales Wiesental am Oberlauf der Ahr, dort wo der Fluß wenigstens noch so viel Wasser hatte, daß man darin ein bißchen hin und her schwimmen konnte, wenngleich man dann 4 und wann auch mit dem Bauch über die Steine
    rutschte.
    „Hier schlagen wir unser Zelt auf!“ entschied der dicke Willem nach einer kurzen Besichtigung des Geländes. „Wenn wir einen Tag lang an einem Staudamm bauen, haben wir sogar ein richtiges Schwimmbecken.“
    „Ja, und wenn wir dann noch Wände darum mauern und ein Dach darüber machen“, spöttelte Flöh-chen, „dann haben wir sogar eine Schwimmhalle.“
    „Du bist ein Witzbold, Flöhchen, das ist so klar wie Kloßbrühe! Dann bist du auch der richtige Mann, um uns in der Försterei die Zelterlaubnis zu besorgen. Da kannst du ja gleich auch deine Baupläne fürs Schwimmbad vorlegen!“
    Wie waschechte Wildwest-Trapper bauten die vier Freunde erst ihren Wigwam auf — wie der dicke Willem ihr Zelt nannte —, ehe sie sich daranmachten, wie Biber alles heranzuschleppen, was nicht niet- und nagelfest war, um damit den Fluß an einer besonders geeigneten Stelle zu stauen. Diese passende Stelle zu finden, dauerte eine gute Stunde. Die Ahr durfte dort nicht zu breit sein, da die Jungen sonst zu lange gebraucht hätten, den Staudamm zu bauen. Und außerdem achteten sie darauf, daß dort beide Ufer steil anstiegen, damit sich auch genügend Wasser im Staubecken sammeln konnte.
    Steine und Felsbrocken gab es im Flußbett in Hülle und Fülle. Außerdem hatte das Hochwasser im Frühjahr Gestrüpp und armdicke Äste angeschwemmt, Bretter, Eimer und einen zerbeulten Kinderwagen. Das alles wurde kunstgerecht in den Damm miteingebaut, und tatsächlich war bereits nach zwei Tagen ein Anfangserfolg sichtbar. Das aufgestaute Wasser reichte den Jungen jetzt bis zur Brust.
    „Na, Leute, was habe ich euch gesagt?“ stellte der dicke Willem stolz fest. „Haben wir jetzt nicht ein eigenes Schwimmbecken wie Millionäre in Florida?“
    „Ein Schwimmbecken schon“, schränkte Flöhchen ein, „aber Millionäre sind wir deswegen noch lange nicht.“
    Doch der dicke Willem gab ihm den zuversichtlich gemeinten, wenn auch kaum überzeugenden Trost: „Was nicht ist, kann noch werden! Jeder Millionär hat einmal klein angefangen.“
    „Dann haben wir ja die besten Aussichten, Willem!“ behauptete Sepp.
    Ausgelassen sprangen die vier Freunde ins Wasser und spritzten sich gegenseitig naß. Nachdem sie sich ausgetobt hatten, aalten sie sich auf der Wiese in der Sonne. Als dann die Abendschatten immer länger wurden, flackerte ein Lagerfeuer an der Uferböschung, und in einem rußgeschwärzten Kessel, der auf drei Steinen stand, rührte Flöhchen die brodelnde Grießsuppe um. „Gib mal den Löffel her!“ forderte der dicke Willem den Suppenkoch auf.
    „Willst du vielleicht rühren?“ fragte Flöhchen. „Nein, mal probieren, ob sie auch süß genug ist.“ Noch ehe Flöhchen es verhindern konnte, hatte der dicke Willem ihm schon den Holzlöffel entrissen und schob sich eine Ladung Grießsuppe in den Mund. Aber gleich darauf jaulte er wie ein Schloßhund und sprühte den Milchbrei wie durch einen Ventilator in alle Winde.
    „Ist sie so sauer?“ Flöhchen lachte.
    Der dicke Willem zog eine Schnute, als habe er auf ein Dutzend Pfefferkörner gebissen.
    „Verflixt heiß das Zeug!“
    „Das soll immer so sein, wenn etwas kocht.“
    „Da verbrennt man sich ja das Maul“, schimpfte der dicke Willem weiter.
    „Keiner hat dich dazu gezwungen, Willem“, stellte Sepp fest. „Das war rein freiwillig.“
    „Einer muß sich ja schließlich opfern“, meinte Willem und gab Flöhchen den Löffel zurück.
    Männe verzog den Mund zu einem spöttischen Grinsen, als er Willem fragte: „Hat das Opfer denn wenigstens einen Sinn gehabt?“
    „Wieso?“
    „Ist die Grießsuppe süß genug oder nicht?“
    Der dicke Willem wölbte die Lippen vor und meinte: „Hm, ein paar Eßlöffel

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