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Sepp und das Millionending

Sepp und das Millionending

Titel: Sepp und das Millionending Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Hoefling
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Zucker fehlen noch, sagen wir vier — für jeden einen. Und vor allem die Rosinen!“

    „Du kriegst die Motten!“ entfuhr es Flöhchen. „Die Rosinen hab’ ich tatsächlich vergessen.“
    „Ich sage ja: Wenn ich mich nicht um alles kümmere, dann klappt’s nirgends.“
    „Da, Willem“, sagte Flöhchen und versuchte, ihm den Holzlöffel wieder in die Hand zu drücken. „Rühr du weiter. Ich hole die Rosinen aus dem Zelt.“
    „Laß nur, ich mache das schon. Die findest du doch nicht. Ich habe nämlich vorhin alles umgekramt.“ Obwohl es noch keine zwanzig Schritt bis zum Zelt waren, dauerte Willems Rückkehr doch so lange, als habe er die zehnfache Entfernung zurückgelegt. Es schien Sepp, als kaue der dicke Willem und schlucke etwas hinunter, als er sich ihnen langsam näherte.
    „Hier sind sie“, sagte der dicke Willem und schüttete das Paket in den dampfenden Topf hinein.
    Sepp fiel ihm in den Arm und schrie: „Mann, doch nicht das ganze Paket!“
    Aber es war bereits zu spät. Die Rosinen waren alle in die Milchsuppe gekullert, und der dicke Willem hielt nur noch das leere Paket in der Hand.
    „Warum regst du dich denn so auf, Sepp?“ fragte er in aller Gemütsruhe.
    „Ich rege mich doch gar nicht auf! Ich meine nur, ein ganzes Paket Rosinen ist zuviel auf einmal.“
    „Wir haben gestern schon welche davon gebraucht.“
    „Und wenn du jetzt nicht so damit gehaust hättest, dann wären wir vier- bis fünfmal so lange damit ausgekommen“, warf ihm Sepp vor. „Rosinen sind teuer, und so viel Geld haben wir nicht.“
    Doch unbeeindruckt von dieser Gardinenpredigt, erklärte der dicke Willem: „Lieber einmal gut gegessen als immer nur so ‘nen klitzekleinen Happen für Kanarienvögel! Die Grießsuppe da hat’s in sich. Das ist so klar wie Kloßbrühe! Und außerdem haben wir ja noch ein zweites Paket Rosinen“, fügte er als Trost für Sepp hinzu.
    Zugegeben: Die Grießsuppe schmeckte ausgezeichnet. Aber wie Sepp feststellte, schwammen darin bei weitem nicht so viele Rosinen herum, wie man nach der Größe des Pakets hätte annehmen können. Er wurde den Verdacht nicht los, daß der dicke Willem den größten Teil der Rosinen heimlich genascht hatte.
    Na warte, Freundchen! dachte Sepp. Ich komm’ dir noch auf die Schliche! Beim zweiten Paket pass’ ich auf wie ein Luchs!
    Am folgenden Morgen, nach dem Frühstück, tummelten sich die vier Freunde im Wasser, spielten mit dem Fußball, den der dicke Willem selbstverständlich mitgenommen hatte, und aalten sich danach in der Sonne.
    Aber schon nach einer Stunde hielt es Willem nicht mehr länger aus. „Immer nur in der Sonne zu faulenzen ist langweilig“, maulte er.
    Männe erwiderte: „Fußball zu spielen mit nur vier Mann macht auch nicht gerade viel Spaß.“
    „Ich schlage vor, wir bauen weiter.“
    „Am Damm?“
    „Ja.“
    „Aber wo willst du denn noch mehr Material herkriegen?“ wollte Flöhchen von Willem wissen. „Wir haben doch schon alles verbraucht.“
    „Ja, was hier in der Nähe zu finden war. Aber etwas weiter weg gibt es bestimmt noch genug.“
    „Meinst du vielleicht, ich würde kilometerweit Steine schleppen?“
    „Steine nicht, aber vielleicht finden wir noch mehr angeschwemmtes Holz oder gar Baumstämme.“
    „Das wäre nicht schlecht, Willem“, pflichtete ihm Sepp bei. „Wenn wir das Zeug oberhalb unseres Staubeckens finden, dann brauchen wir es noch nicht mal zu schleppen. Wir schaffen es einfach in die Strömung und lassen es flußabwärts treiben.“
    „Köpfchen, Sepp, wirklich Köpfchen!“ lobte der dicke Willem und schlug dem Freund anerkennend auf die Schulter. „Das wird ein Heidenspaß!“
    Dieser Vorschlag zündete bei allen, und schon bald darauf stelzten sie in ihren Badehosen durchs Uferdickicht.
    Eine ganze Weile lang hielten sie vergebens Ausschau nach passenden Ästen, die dick genug waren für ihr Vorhaben. Erst als sie um eine scharfe Biegung des Flusses vorstießen, entdeckten sie, was sie suchten. Auf einer Kiesbank, die nur bei Hochwasser überflutet wurde, hatten sich im Gestrüpp und in den kugeligen Weidenstümpfen Äste, Baumwurzeln, ja sogar Stämme und die Reste eines Scheunentors verheddert.
    „Da haben wir, was wir brauchen“, rief der dicke Willem erfreut aus. „Ehe wir das alles bis zum Damm geschafft haben, vergehen Stunden.“
    Die Jungen freuten sich, daß sich ihre Mühe gelohnt hatte, und stiegen die grasbewachsene Böschung hinunter, um durchs Wasser zu waten. Denn

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