Septembermann: Lovestory (German Edition)
Rollbett ist komfortabel."
Wer letztlich wo ins neue Jahrtausend schlief, blieb ein Geheimnis. Einigen Nachtschwärmern, die am Frü hstückstisch, mit viel Liebe von Veronica und Dieter gedeckt, Platz nahmen, sah man ihr verwirrtes Gesicht an.
Das war der gemeinsame Jahrtausendsprung der Patc hworkler, ein geselliges Vergnügen der Extraklasse. Unvergesslich, Ingrid lächelt verträumt.
*
„ Gibt es Hoffnung, dass Gutmann längere Zeit verschwunden bleibt?“, keifte Doreen, als sich Stefanie aus beruflichen Gründen nach Goody erkundigte.
“Der hat den Womanizer Oskar als Turbo-Playboy ve rdient. Aber, der Zahn der Zeit nagt an deinem selbst ernannten Prinzen. „Dein Goody setzt seine Hüften anderswo ein. Herr Saubermann ist ein verdammter Fremdbettsucher und -finder.“ Doreen stürzte aufgebracht aus ihrem Elternhaus und wiederholt fiel die Tür krachend ins Schloss.
„Doreen, was redest du?“
Ihre Mutter stand betroffen in der Diele.
Das alles spielte sich kurz vor ihrer Geschäftsreise nach China ab und Stefanie freute sich nach ihrer Rückkehr auf besinnliche Weihnachtsfeiertage, die sie ohne weitere Zw ischenfälle im Familienschoß genoss. Ihr Enkel Tino führte mit seinen Showeinlagen exzellent durch die letzten Stunden des alten Jahrtausends und riss die Gäste zu Standing Ovations hin. Der Lauser brauchte keinen Witzeschreiber. Er pointierte geistreich aus dem Stegreif mit säuselnder, charmanter Stimme und wurde ihr Familienlieblingsschwafler.
Sein unübersehbares Entertainment Talent war der We gweiser in seine berufliche Zukunft. Sie schmunzelt und im nächsten Moment verzieht sich ihr Gesicht.
Dass ihr der linke Arm immer öfter bei Bewegungen ziepte, ignorierte Stefanie s o lange, bis sie das Unheil fühlen konnte. Ihre Stimmung sank gerade auf den Nullpunkt, als es an ihrem Reihenhaus an der Tür klingelte.
„Gestatten, Valentin.“
Jörg Hänsel stand mit einem Riesenblumenstrauß vor ihr. Die Schneereste des strengen Winters waren noch nicht ganz verschwunden. Im Vorgarten lagen weiße, poröse Haufen, die die ersten Frühlingssonnenstrahlen zum Schmelzen brachten.
„Du verfolgst mich?“
„Nein, ich folge dir. Valentinstag ist für Menschen, die sich mögen, das bestimmte der Heilige Valentin, der vor mehr als 1500 Jahren in Italien lebte.“
Von diesem Bischof aus Terni erzählt die Legende, dass er Liebespaare heimlich verhe iratete, weil deren Eltern dagegen waren. Das missfiel Kaiser Claudius Gothicus und er ließ Valentin verhaften, der im Kerker das Wunder vollbrachte, dass die blinde Tochter des Gefängniswärters wieder sehen konnte. Das jagte dem Kaiser Angst ein und er ließ Valentin am 14. Februar 268 als Märtyrer hinrichten.
Tod? Nagt die mörderische Geisel der Menschheit in ihrem Oberkö rper?
„Heute ist der Tag der Herzen. I love you, Stefanie Krüger!”
„Danke für die wunderschönen Rosen.“ Sie roch gerührt an den Bl üten.
„Blumen gehören zur Liebe. Schau, die alten Römer ehrten damals am 14.2. ihre Göttin Juno“, erw iderte Jörg mit einem vielsagenden Lächeln.
„Die Beschützerin von Ehe und Familie?“
„Was spricht dagegen? Wir könnten eine werden, wenn du es willst, meine Valentine Stefanie. Wie viele Liebesbeweise soll ich dir noch bringen?“
„Es ist schön, dass es dich gibt, Jörg Hänsel.“
„Nimm meine Einladung zum Dinner an. Wir haben viele Missverständnisse gemeinsam überstanden“, fuhr er fort und wippte quarrig mit den Stiefelspitzen auf dem Treppenabsatz vor ihrem Eingang.
Spielt er auf Doreen, Gutmann und sie an? Zu spät, dachte Stefanie traurig in ihrem verliebten Herzen an diesem romant ischen Februartag. Muss sie akzeptieren, was ihr das Schicksal beschert? Nein!, entschied sie in diesem Moment. Sie gibt alles, nur nicht auf!
„Wohin willst du mich entführen, Jörg?“ Sie nahm ihren hartn äckigen Verehrer spontan bei der Hand und zog ihn entschlossen ins Haus.
So war das damals . Ihr Youngster und sie: ein Pärchen. Es sollte leider nur kurz dauern, weiß sie heute.
Was war im Nachhinein schlimmer?
Stefans Tod? Die Diagnose ihres Arztes: Brustkrebs? Sie stand unter Schock. Verwirrt. Erstarrt. Handlungsunfähig. Bis sie Ingrid anrief, die nach ihrer Mitteilung erschüttert war und spontan vorschlug, nach Vogtlandgrün zu kommen.
„Auch hier ist kompetente, medizinische Versorgung garantiert. Das werden wir zusammen durchst ehen“, bekräftige Horst ermunternd.
„Ich will
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