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Septembermann: Lovestory (German Edition)

Septembermann: Lovestory (German Edition)

Titel: Septembermann: Lovestory (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Ambros
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nicht, dass die Kinder ihre agile Omi g eschwächt sehen. Verstehst du meine Beweggründe, Peter?“ wandte sie sich vertrauensvoll an ihren Freund.
    „Du bist auf dringender Geschäftsreise in Peking und es ist nicht außergewöhnlich, wenn sich dein Aufenthalt wegen Klärungsbedarf verlängert.“
    „Hört sich nach einer glaubwürdigen Ausrede an.“ Dankend drückte sie seine Hand.
     
    *
     
    „ Grid , wo bist du? Wir wollen losfahren“, ruft Tino, steigt mit hastigen Schritten über die schmale Holztreppe in den Dachzipfel und weckt sie aus ihrem gedanklichen Streifzug.
    „Sag, was liest du?“ Er schaut ihr neugierig über die Schulter.  „Ach, diese alte, elektron ische Post von mir.“
    „Tino, so intensiv werden wir nie wieder kontaktieren, wenn du nach diesen Somme rschulferien Deutschland verlässt.“ Sie erhebt sich vom Schreibtisch und Stefanies Enkel spürt die Wehmut in ihrer Stimme.
    „Komm mal zu mir, meine kleine Grid.“ Er geht auf sie zu. „Computer gibt es überall und wir kommunizieren weiter, bis zum Wieders ehen.“ Er drückt sie an sich.
    Ach, Bub. Jetzt ist er fast ein Mann mit seinen fünfzehn Le nzen, zieht hinaus in die Welt und bald hat er das Vogtlanddreieck vergessen.
    „Ich werde wiederkommen, versprochen. Wie jedes Jahr, seit wir uns kennen.“
    „Ist das eine ernst zunehmende Drohung?“
    „Wenn du es so nennen willst, dann ja.“
    Tino ist gern mit ihnen zusammen, das wird sich nie ändern, selbst wenn sie absehbar räumlich Tausende Kilometer trennen. Seine Schulferien die letzten Jahre in Vogtlandgrün waren nie langweilig und Horst’ Leinwandvilla an der Talsperre Pöhl war für Ben und Tino ein Abenteuerplatz, beginnt sein junger Geist rückwärts zu flimmern.
    „Echt?“, frozelt die Frau vom Horst. „Weißt du noch, als dich Sascha mit deiner ersten Reise ins Ossiland aufzog?“ Ingrid setzt sich in den Korbsessel.
    „Natürlich. Und ich ausgerastet bin von diesem Ost- und Westgetöse, weil wir alle Deutsche sind. Schließlich gibt es auch keine Nordis und Südis.“
    Tino kauert sich auf den H ocker neben ihr, stützt lässig seine Ellenbogen auf ihre Lehne und legt den Kopf in seine Hände. „Am Wochenende zieht unsere Vogtland Clique ins Mekka der Camper. Auf der Freilichtbühne der Talsperre gibt’s ein Open-Air-Konzert mit Hip-Hop und Techno. Dürfen wir in eurem Zelt übernachten?“
    „Genehmigt. Ben ist zum Gartenfest bei seinen Nachba rkumpels in der Siedlung eingeladen. Aber du weißt …“
    „Jawohl, Madame, alles tipptop aufräumen. Taten wir das nicht immer?“ Er kneift burschikos seine Augen zusa mmen.
    „Immer? Immer öfters“, surrt Ingrid und lacht amüsiert. Ist schon okay.“
    „Grid, ich fühlte mich auf Anhieb wohl in deiner Heimat.“
    „Unsere Straßenbahn hatte es dir angetan. Du bist stu ndenlang mit Horst begeistert von einem Stadtteil in den anderen gefahren. Boh ey, voll geil!“
    „Ach ja. Meine berüchtigten halbstarken Spruchblasen. Das war ’ne geile Zeit.“ Tino zieht das Adjektiv geil mit herausgedrehten Pupillen beim Spr echen in die Länge.
    „In deine Wortfußstampfen tritt jetzt dein Bruder.“
    „Nicht nur Ben und ich kommen gerne zu euch, alle Patchworkler.“
    „Oh, ja! Vor zwei Jahren. Unverhofft kommt oft. In jenem Sommer trudelte der komplette Clan in Vogtlan dgrün ein.“
    „Das war ein Auflauf, Grid. Eure Hütte wackelte vom Dach bis zum Keller.“
    „Sie hielt tapfer der Besucherinvasion stand, die partout nicht in eines der ansprechenden Hotels wollte. “
    „Nee, lieber quetschten wir uns wie die Bücklinge beim Schl afen aneinander, nur um das Gemeinschaftsgefühl beim Aufwachen zu spüren und zusammen das ausgedehnte Frühstück auf eurer Sonnenterrasse zu genießen und dabei Provinzluft zu schnuppern“, provoziert Tino.
    „Von wegen Provinzmief!“
    „Okay. Der Punkt geht an dich. Vogtlandgrün, die Stadt der Spitzen an der Weißen Elster, eingebettet in einen dichten Waldgürtel, ist eine Reise wert.“
    „Diesem Spontanüberfall verdanke ich, dass Horst den Keller räumte.“
    „Tagelang bastelte er im Souterrain für ein Zimmer mit Etagenbetten für die fünf Lauser unserer Sippe.
    „Im Herbst reist die Familie zur legendären vogtlandgr üner Kneipentour an, Grid?“
    Hozza! Die Schicksalsstunde der Wirtshausstürmer dauert eine Woche und noch mal eine zur Regen erierung nach der lokalen Zapfhahnsause.
    „Gut, dass Horst mithilfe unserer Nachbarn Christa und Klaus den Anbau

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