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Septembermann: Lovestory (German Edition)

Septembermann: Lovestory (German Edition)

Titel: Septembermann: Lovestory (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Ambros
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ihr den Unterschied zwischen Ristretto, Coffeé macchiato und Caffè Corretto erklärten, hielt sich Doreens Lästerzunge zurück, lässt Stefanie die Szene weiter vor ihrem geistigen Auge wiedererscheinen.
    Das Arizonagirl war von dem gemütlichen Ka ffeehaus im Wiener Stil, das im vorweihnachtlichen Glanz strahlte und in dem regionale Künstler ihre Bilder an den holzgebeizten mahagonifarbenen Wänden ausstellten, fasziniert. Sie lehnte sich entspannt zurück in einen der tomatenroten Bugholzstühle vor dem massiven Tisch mit der rustikalen Eckbank.
    Ihr Damenkränzchen ging in die nächste Runde, als Doreen das Thema Männer anpeilte und vorschlug, ein Casting für erwachsene Boys zu gründen
    „Gute Idee! “ Debbies Augen leuchteten.
    „Wer sitzt in der Jury, Girls?“
    „Wir“, beteiligte sich Stefanie an den Albernheiten, obwohl sie wusste, dass zwei akzeptable Kandidaten an ihrer Witwenbacke klebten.
    „Hast du den Mistelzweig an deinen Türrahmen ang ebracht, Doreen?“
    „Wieso das denn, Cora?“
    „Das ist der Garant für heiße Küsse unterm Weihnachtsbaum.“
    „Hoffentlich kein Monsieur mit klebrigem Charme und Schmierlappenimage.“
    „Warum bist du so bissig?“
    „Das fragst ausgerechnet du, Mama“, konterte sie a ngriffslustig.
    „Brauchst du einen Aggressionsball, Kind? Mir geht dein hässlicher Wortwechsel auf den Senkel. Schabe rnack okay, aber dieser Sarkasmus? Muss das sein? Cora, du hast deinen Direx und Debbie Sascha“, maßregelte Stefanie.
    Coras Schuldirektor ist ein Kleingeist und Erbsenzähler. Sie müsste den Stecker ziehen, sonst behält sie den Dre htüreffekt, vertraute Cora Stefanie in einem späteren Vieraugengespräch an.
    Ob sich Coras Liebeswaage einpendelt, überlegt Stefanie, während sie nicht bei der Sache auf dem Teller, die St ewardessen haben soeben die Höhenmahlzeit serviert, herumstochert.
     
    *
     
    Debbie und Sascha hängen weiterhin plaudernd am Telefonhörer.
    „ Beginne, die weißen Steine in deinem Lebenshaus zu setzen, Schritt für Schritt wird es gelingen, Sascha. Lance, Danny und ich freuen uns nach den Familienfeiern, die vermutlich zwei Tage dauern, auf erholsame Wochen bei Grit und Horst. In der Beschaulichkeit der Provinz unsere Seele baumeln lassen.“
    Die runden Geburtstage von Stefanie und Peter. Cora, Jane und sie beide zappen in den Dreißigsten. Doreen mit ihrer Schnapszahl dreiunddreißig. Grit und Horst erre ichen einen neuen Lebensabschnitt mit fünfundsechzig. Herr Schmitz, der Vorbesitzer von Peters Anwesen, schießt mit seinem Siebzigsten den Altersvogel ab und die Zwillinge werden drei.
    „Was machen die Kiddies?“
    „Jessie, Timm und Tom sind ein aufgewecktes Trio. Schlimmer, wie einen Sack Flöhe hüten“, stöhnt Sándor erheitert.
    „Schade, ich wäre gerne noch einmal eine Rotznase. Sie sollen ihre Kindheit geni eßen. Sie kehrt nie wieder.“
    „Huch, das war  ein Schuss Melancholie, my Dear.“
    „Wenn ich an die Trauung denke, zittern mir vor Rührung die Knie. Wie damals bei Peter und Jane zur kirchlichen Vermählung. Deine Stiefmama war ein Traum in Weiß und der adrette Bräutigam, ein Bild wie gemalt. Möglich, dass es diesmal eine Doppelhochzeit gibt?“
    „Ach, das hättest du gerne?“
    „Why not? Vor Überraschungen ist Mann oder Frau nie gefeit, oder? Tino wird aufgeregt sein, wenn sein Zug losbraust. Ich habe in Phönix alles für ihn vorbereitet.“
    „Warum lenkst du  vom heiklen Thema ab?“
    „Wir haben ausreichend Zeit über diesen sensiblen Aspekt zu sprechen, Sascha.“
    „Sprechen , nicht handeln?“
    „Sei nicht so ungeduldig, my Honey , alles zu seiner Zeit. Wann kommst du nach Bodenseestetten, Sascha?“
    „In ein paar Tagen verlassen wir Russland.“
    „Okay. Ich freue mich auf dich. Gibst du mir bitte Marco?“
    „Tschüss und Küsschen. Ich wünsche euch einen guten Flug.“ Sascha reicht Marco den Hörer und zieht sich diskret zurück.
    „Hello, Debbie“, hört er seinen Freund das Arizonagirl begrüßen. Sascha schließt die Officetür und tritt auf den Balkon. Vor ihm liegt die Stadt an der Newa. Sankt Petersburg. Die zweitgrößte City Russlands und die nördlichste Millionenstadt der Welt. Er lehnt sich an das Metallgeländer, schaut auf das rege Treiben auf dem Griboyedov Kanal, einer von vielen Kanälen im ehemaligen Leningrad und lässt seinen Gedanken freien Lauf.
    In seinem Kopf explodiert ein Mosaik der Ereignisse ve rstrichener Lebensjahre.
    Sascha steigt mit einem

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