Septembermann: Lovestory (German Edition)
sich? Frankreich die amerikan ische Holding von Mister Miller aufbauen oder das Architektenbüro seines Vaters? Schafft er in seiner Herzarena den ersehnten Salto?
Das Fieber einer Nacht in Peterburg verbrannte seine liebende Seele und er hätte es in dieser Konstellation nie für möglich gehalten. Wie sang einst Klaus Lage Tausend Mal berührt, tausend Mal ist nix passiert - und dann passierte es doch …
Er dachte, er könnte nie wieder so wie für Jane empfi nden und plötzlich war das Glück da. Alarmstimmung stieg in ihm auf. Er wollte diese Beziehung kühl und analytisch sehen. Vergeblich.
Was heißt Vernunft, wenn es um Liebe geht? Und es ist Liebe, das weiß er jetzt. Er wusste es bereits damals und ließ dieses Gefühl zu , bis sie eine rufmordschädigende Kampagne am Arbeitsplatz trennte. Sie kontaktierten weiter, und als sie sich wiedersahen, war sein Herzblatt nicht mehr allein. Trotzdem glaubt er, dass ihr Schicksal verzahnt ist, wie die Räder eines Zuges und er freut sich auf das sommerliche Familientreffen in Bodenseestetten.
Wiedersehen. Wiederfinden. Diesmal ringt er für sein Glück bis zum Happy End. Sascha tritt en tschlossen zurück in das Petersburger Büro zu Marco.
*
Kämpfe , Stefanie! Du bist nicht behindert, nur zeitweise außer Gefecht gesetzt, hämmerte sie sich nach diesem Schocker ein. Die intensiven Dialoge mit Horst und Ingrid waren ausschlaggebend die Auseinandersetzung mit ihren Gefühlen zuzulassen und halfen ihrer Seele auf den Weg. Die Erkenntnis, dieser verdammte Krebs darf nicht ihr weiteres Leben bestimmen, machte sie von Tag zu Tag stärker.
Ärzte und Schwestern staunten über ihre Fortschritte. Sie wehrte sich beharrlich gegen eine Brustamputation, die die Schulmediziner anstrebten. Eine Klinikärztin unte rstützte sie in ihrem festen Willen, erzählte sie damals Jörg ihre Krankengeschichte. Tatsächlich wurde eine Total-OP vertagt und die Krebszellen operativ entfernt. Es folgte die Chemiekeule: Chemo- und Strahlentherapie. Hormontabletten. Ihre Haare fielen büschelweise aus bis zur Kahlköpfigkeit.
Stefanie greift während des Fluges nach Deutschland mit den Fingerspitzen durch ihre Haare, die fülliger sind wie vorher und ihre Frisur garantiert Wiedererkennungswert.
Zweimal feierte sie seither ihren Geburtstag nach der Gen esung und den Sieg über die Krebskiller mit der Diagnose ihres Doc’s: ohne Befund.
Behält ihr Ticket zurück in das Leben künftig Gültigkeit?
Ihre Einstellung hat sich total gedreht. Sie sieht alles mit anderen Augen. Bewusster. Ihr ist in allem was sie tut die Zeit zu kostbar, um sie mit Nichtigkeiten zu verplempern. Ob sie vollkommen geheilt ist, können die Mediziner erst nach Jahren bestätigen.
Stefanie schaut auf ihre Armbanduhr. In wenigen Stu nden landen sie in Zürich. Hat sie nach der dritten Untersuchung einen Grund zum Feiern?
Hört sie den befreienden Satz zum dritten Mal von ihrem Mediziner: „Frau Krüger, alles in Ordnung. Es haben sich keine neuen Tumorzellen gebi ldet.“
Dann geht sie shoppen und schenkt sich ein sexy luftiges Sommerkleid für das Gartenfest. Stefanie öffnet zuve rsichtlich ihre Augen.
„Herr Schiller, gönnen wir uns ein Glas Sekt?“ Sie winkt der Stewa rdess.
„Zurück aus Ihren Träumen, Stefanie? Sie sind aber gut g elaunt?“
„Der Mensch lebt von der Hoffnung, Herr Schiller.“ Sie prostet ihm zu.
*
D ie Telefondrähte der Patchworkfamilie glühen in diesen Tagen vor der Wiesenfete, bis es so weit ist.
Das Wetter soll die nächsten Tage keine Kapriolen schl agen, melden die Nachrichten. Sonne satt und kein Wölkchen trübt den azurblauen Himmel.
„Guten Morgen, meine Prinzessin.“
Peter geht zur Terrassentür, legt seine Arme um die Schultern seiner geliebten Frau und gibt ihr ein Küsschen.
„Wir öffneten die Fenster und ein Orkan tobte los, eri nnerst du dich?“ Er schaut verträumt in die blühende Natur auf ihrem Grundstück. Wie sooft meldet sich meist in der Gegenwart die Vergangenheit.
„Fenster? Eher die Fahrstuhltür, mein Lovely.“
Seit ihrer ersten Begegnung im Aufzug haben ihre Herzen im gleichen Takt geschlagen. Jane kuschelt sich an seine Wange. Zwischen ihnen hat die Luft sofort gebrannt und die Flammen züngeln bis heute.
„Mein Herr Gemahl knuspert wieder an seiner Gattin“, gluckst Jane und dreht ihm ihr Gesicht zu. Viel Schalk leuchtet aus ihren grünen Katzenaugen.
„Mein Mister September wird heute fünfzig.“ Sie zieht
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